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https://olympics.com/de/news/paris-2024-olympische-paralympische-medaillen-enthullen-eiffelturm)
Das Geheimnis um das außergewöhnliche Projekt der olympischen und paralympischen Medaillen für Paris 2024 ist nun gelüftet.
Die Medaillen, die an die Athletinnen und Athleten der kommenden Spiele vergeben werden, wurden am Donnerstag, den 8. Februar, am Sitz des Organisationskomitees für Paris 2024 enthüllt.
Die Medaillen bestehen traditionell aus Gold, Silber und Bronze. Im Gegensatz zu den rund 36.600 Medaillen, die seit den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit 1896 in Athen vergeben wurden, wird jede dieser Medaillen mit einem kleinen Stück Paris und einem Symbol des Landes Frankreich geschmückt sein: dem Eiffelturm.
Da bekommen die Medaillen ein kleines, graviertes Eisenplättchen, mit 18g immerhin 3mal so viel wie der gesamte Goldanteil der Goldmedaille.
Wie Tony Estanguet, Präsident des Organisationskomitees Paris 2024, erklärt, ist diese Entscheidung dem Wunsch entsprungen, diese Objekte einzigartig und unverwechselbar zu machen.
Der Tony findet auch sehr schöne Worte für diese geniale Idee:
„Es wurde viel getan, um diese Edelmetalle - Gold, Silber und Bronze - mit dem wertvollsten Metall des Eiffelturms, einem Juwel in der französischen Krone, zu verbinden. Das Besondere an den Medaillen für 2024 ist also dieses Ineinandergreifen, diese Verschmelzung, diese Legierung...“
... wobei hier von Verschmelzung/Legierung gar nicht die Rede sein kann. Das „wertvollste Metall des Eiffelturms, Juwel der französischen Krone“ ist simpler Baustahl des 19. Jahrhunderts. Kein Edelstahl. Daher sind seit etlichen Jahrzehnten permanent Malertrupps dabei den Turm mit brauner Farbe zu verschönern. Warum braun? – damit man den Rost nicht gleich sieht.
Worüber nicht gesprochen wird (evt. gar nicht realisiert wird) ist das Problem der Kontaktkorrosion bei diesen Medaillen. Die Eisenplättchen werden wohl in ein paar Monaten auch so schön rostbraun sein wie der Turm.
Tony Estanguet meint:
„Was in diesem Jahr von besonderer Bedeutung sein wird, ist die Tatsache, dass in den verschiedenen Medaillen ein Teil des ursprünglichen Metalls des Eiffelturms, das Eisen, zu finden sein wird. Und das ist es, was wir tun wollten, um all diese 2024-Athletinnen und Athleten mit diesem Metall zu verbinden.“
Ach ja, dann noch dies:
Für alle (geschätzt) 1700 Goldmedaillen wird Gold im Wert von derzeit 75$/g, d.h. 765‘000$ (450$/Medaille) eingesetzt. Das ist bei einem erwarteten Budget von ca. 10Mrd.$ ein Anteil von 0.00765% vom Kuchen.
Die Medaillen aus purem Gold zu prägen wurde 1912 „aus Kostengründen“ abgeschafft. (Es ist hier wichtig zu wissen, dass dazumal das IOC bettelarm war. Die Sportler waren allesamt Amateure.)
Heute schmeckt das angesichts der massiven Kommerzialisierung der Spiele nach Verhöhnung der Athleten.