Zwischen uns Vieren (der englische Tourist mitgezählt) und den anderen Mitreisenden gab es einen großen Unterschied, warum wir diese Flussfahrt unternahmen:
Für uns war es das reine Vergnügen, eine außergewöhnlich Attraktion, ein schönes Erlebnis mit spannenden Momenten.
Für die Einheimischen dagegen war es eine Notwendigkeit, ein alltäglicher Transport ihrer Waren, eine stinknormale Fortbewegung mit dem Boot, um im Nachbardorf oder in der nächst größeren Stadt irgendeiner Pflicht nachzukommen oder einfach nur, um ihre Angehörigen zu besuchen.
Diese Tatsache und unterschiedliche Motivation machte es uns einfacher, zu verstehen, warum wir für die Fahrt deutlich mehr bezahlen mussten, denn ein Vergnügen ist nicht unbedingt notwendig. Anders, als im großen Nachbarland, wo der Farang meist aus anderen Gründen abgezockt und damit diskriminiert wird, empfanden wir hier im Nachhinein den großen Fahrpreisunterschied als mehr oder weniger angebracht.
Und das Erlebnis war es wert. Während ruhiger Passagen sprachen wir ein wenig mit dem Bootsführer, er war auch Bootseigner. Sein ganzes Leben bestand darin, den Nam Ou auf und ab zu fahren. Derzeit weist er seinen Sohn ein, einmal sein Nachfolger zu werden. Obwohl alles so einfach aussah, braucht jeder Steuermann eines Bootes viele Jahre Erfahrung, um bei jeder Stromschnelle immer den richtigen Fahrweg zu finden. Die unter Wasser liegenden Steinbrocken, die Durchfahrten zwischen den Felsen, die Untiefen, die Strömungen, alles ändert sich oft nach jeder Regenzeit und Hochwassersaison.
Es ist lohnenswert, einmal für längere Zeit neben dem Bootsführer zu sitzen. Man bekommt all die Geschehnisse viel hautnaher mit, als wenn man in der Mitte des Bootes sitzt und nur in die Gegend guckt. Einmal kam es mir so vor, als bediene der Skipper per Joystick ein Computerspiel, wo man den Schwierigkeitsgrad seines Könnens einstellen kann. Doch das Window "failure" würde dann "Totalcrash" bedeuten, mit fatalen Folgen.
Noch waren es ein oder zwei Stunden zu unserem Ziel, und bisher gab es nicht ein einziges Mal eine kritische Situation. Jede Fahrt mit einem Samlor schien uns weitaus gefährlicher.
Strandidylle, ein Fischernetz als Motiv
Begegnung einer weißhäutigen Büffelkuh mit dunkelhäutigen,
bei Büffeln sind die Dunkelhäutigen nicht diskriminiert
Neugierige Kinder am Flussufer, Langnasenurlauber sind immer eine besondere Attraktion
spielende Kinder am Ufer, sie schaukeln an einer langen Leine und lassen sich hin und wieder ins Wasser fallen