... Auf das AlarmSystem der Thais kann ich getrost rauchen. Uli hat keinen Witz gemacht, in dem er erwähnte, dass man die Kupferkabel geklaut hat. Bemerkt wurde dies erst, nachdem der erste Probealarm angesetzt war. Dann hat man wieder vergessen, neue geladene Batterien in eine offshore-Boje zu setzen. Das System ist bis heute nicht voll einsatzfähig. Trotz deutscher und amerikanischer Technologie. Penner eben....
@Thaialarm
Gar nichts nehme ich hier zurück. Im Gegenteil. Die sind mir bis heute eine Entschuldigung schuldig. Diese Ober-Penner in Bangkok hatten es tatsächlich für unnötig gehalten (anscheinend war das einzige vorhandene Telefon für andere Zwecke besetzt, so die offizielle Version), die Behörden der Andaman Küsten zu warnen, obwohl sie von Hawaii aus informiert wurden. Ausserdem lagen bereits Berichte über Einschläge in Malaysia auf dem Tisch.
Und sie haben sich bis heute nicht bei einem einzigen entschuldigt, der deshalb einen oder mehrere seiner Lieben verloren hat. Es hätten in Thailand ein nicht unwesentlicher Teil mehr überleben können, in dem man behördenseits die Leute vom Strand gescheucht hätte. In ganz Phuket kam niemand körperlich zu schaden, der zwischen 300-500 Meter von der Beach weg war, je nach Ort. Khao Lak sieht baulich und topografisch anders aus. Die hatten wirklich wenig Chancen.
Deine Angaben werden in einem epd-Artikel -
www.evangelisch.de/themen/wissen/tsunami-fruehwarnsysteme-sollen-leben-retten8888 - um wesentliche Punkte ergänzt bzw. korrigiert. Auch ein Bericht aus
Die Zeit online -
http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2009-12/tsunami-fruehwarnsystem-jakarta?page=all - ist lesenswert. Ein Zitat daraus hat auch für Thailand Gültigkeit, allerdings korrekter und salonfähig formuliert:
Neben den solarbetriebenen Seismografen und den GPS-Sensoren an Land gehören Bojen auf dem Indischen Ozean zu dem Netz aus Messstationen. Sie hatten im Jahr 2007 das gesamte Projekt in Verruf gebracht, da einige nicht funktionierten, abgetrieben waren oder von Einheimischen gestohlen wurden. Außerdem fühlen sich Fische im Schatten rund um die Bojen besonders wohl. Das lockte Fischer an, die ihre Boote daran festmachten, wodurch die empfindliche Technik gestört wurde. Inzwischen hat das GFZ-Potsdam die Bojen mit Anlegestellen versehen, an denen die Fischer festmachen können, ohne dass etwas kaputt geht. Inzwischen sind 13 Bojen im Einsatz, zehn davon hat Deutschland beigesteuert. Indonesien plant den Bau weiterer Bojen – am Ende sollen es insgesamt etwa 25 sein.Zum "verpennten" Alarm von 2004 sind bis heute viele Fragen offen geblieben. Zuerst sollte man nicht unerwähnt lassen, dass es damals noch kein Tsunami-Warnsystem in Thailand (und den anderen betroffenen Ländern) gab, jedenfalls keines, das diesen Namen verdient hätte. Der Versuch, vom Zentrum in Hawaii aus Thailand und andere zu warnen, scheiterte auch daran, dass "am anderen Ende der Leitung", nicht nur in Thailand (!!!), es keine geschulte "Rund-um-die-Uhr-Bereitschaft" gab. Man hatte weder Erfahrungen mit einer solchen Situation noch etwas ähnliches erlebt, obwohl Indonesien doch immer wieder von starken Erdbeben betroffen war. Das ist auch der Grund dafür, dass es im Indischen Ozean bis dato kein Frühwarnsystem gab. Diese Fehleinschätzung in Bangkok ist allerdings nicht zu entschuldigen mit dem Hinweis, dass die Vorwarnzeit für Thailand ohnehin zu kurz gewesen ist, zumal die Welle in den frühen Morgenstunden auf die Küste zu raste, mit etwa 800 km/h, die Angaben schwanken.
Zu Deinem/ulis Hinweis auf den "Kabelklau" kann ich nur sagen: Das ist ein starkes Stück, und ich fürchte, man wird auch in Zukunft solche Idioten nicht davon abhalten können, selbst bei angedrohter Todesstrafe nicht! Oder hast Du einen Vorschlag, wie das "die Penner" in den Behörden verhindern sollen? Man könnte vielleicht die Leitungen täglich durchmessen, automatischen Alarm auslösen, wenn sie getrennt sind, doch selbst dann ist das System für mindestens zwei Tage außer Betrieb. Und in diesen zwei Tagen kann alles passieren.
Nach dem ich die beiden oben genannten Berichte und andere damit verlinkten Artikel gelesen habe, bin ich mehr denn je der Meinung, dass man bei diesem Thema sachlich bleiben sollte. Polemik hilft da nicht weiter.