Was ist nur daraus geworden komm, wir gehen mal ne Bratwurst essen
Es wird auch mal gepöbelt: "Verpiss dich bloß, ganz schnell", sagt einer. So ganz gewaltfrei wie Pegida gerne wäre, ist die Demonstration nicht. Ende Juli hat ein Teilnehmer einem Inder, mit dem es zuvor ein Wortgefecht gab, ins Gesicht geschlagen. Die Polizei ermittelt zudem, weil ein anderer Teilnehmer den Hitlergruß gezeigt haben soll. Mehrfach wurden bereits Journalisten angegriffen.
https://www.n-tv.de/politik/Was-ist-eigentlich-bei-Pegida-los-article21204578.html
Die Mühe, Pegida-Teilnehmer zu zählen, macht sich niemand mehr. Mehr als 2000 Menschen dürften es an diesem Montag nicht gewesen sein.
(Foto:Konietzny)Die Realitaet bei Pegida am 12. August 2019 in Dresden:
Wer ist dieser Konietzny aus dem eingestellten n-tv Link des Burianers?
MONTAG, 18. SEPTEMBER 2017:
Gestern war wieder einmal ein wunderbares Beispiel für die "unabhängige Presse", die bekanntlich unabdinglich für die "freiheitlich-demokratische" Welt sei, bei n-tv zu finden.
Ein gewisser Benjamin Konietzny, der sich an anderer Stelle selbst als "Kind (*1984) des Ruhrgebiets" beschreibt, das "Geschichte und Politikwissenschaft studiert" und sich zum Journalisten ausgebildet gelassen habe, hat dort einen Kommentar hinterlassen, der ein beredtes Beispiel für die grenzdebile Verkommenheit dieser Journaille im bietet.
Unter dem vielsagenden Titel "Verachtung für alles: Wahre Demokratiefeinde wählen 'Die Partei'" zieht der Mann dermaßen vom Leder, dass es eine wahre Wucht ist und jedem Leser das vielleicht noch verbliebene Restgehirn aus dem Schädel haut.
Er schreibt:
Wer diese Partei wählt, ist noch demokratieschädlicher als jeder Nichtwähler. Denn während dieser, frustriert vom immer gleich scheinenden Politikbetrieb, in seiner Passivität gefangen ist, schmeißt der Wähler der Partei "Die Partei" seine Stimme aktiv auf den Müll.
Belege für diese steile These bleibt er freilich schuldig – schließlich ist jede Stimme in diesem System "auf den Müll geschmissen"; dafür fährt er gleich fort und steigert seine Hasstirade:
Denn die fast 25.000 Parteimitglieder werden nichts weiter tun, als das, was sie auch die letzten Jahre getan haben: sich selbst und ihre scheinbare moralische Überlegenheit zu feiern. Frei von irgendwelchen konstruktiven Ansätzen zelebriert diese elitäre Gesellschaft ihre eigene Resignation und perfektioniert seine [sic!] Jovialität, alles, aber auch alles verachten zu dürfen und verpulvert damit obendrein hunderttausende Euro an staatlichen Zuschüssen.
Eigentlich müsste allerspätestens an dieser Stelle das Satirometer schrill anschlagen. Tut die kapitalistische Einheitspartei denn etwas anderes – mit dem kleinen Unterschied, dass die schwarz-rot-grün-gelben Gestalten nicht nur hunderttausende, sondern gleich viele Millionen Euro Steuergelder einstreichen (und damit sinnlos verpulvern)?
Konietzny hat das uralte Prinzip des "Spiegel-Vorhaltens" wohl noch immer nicht kapiert. Deshalb resümiert er – und beweist endgültig, dass er nicht im Ansatz verstanden hat oder ganz bewusst propagiert, was in diesem zerbröselnden System gerade vonstatten geht:
Und dann gibt es "Die Partei", die sich genährt von den Errungenschaften der Wohlstandsgesellschaft zurücklehnt und in ihrer grenzenlosen Arroganz der Welt den Mittelfinger zeigt. Das beweist im Grunde die größte Demokratiefeindlichkeit aller Parteien.
Ich spare mir weitere Kommentare zur Demokratiesimulation und zur Wohlstandsgesellschaft, die unter vielem anderen im Müll wühlende RenterInnen und steigende Obdachlosenzahlen hervorgebracht hat. Eine größere Ehrung kann Satire eigentlich gar nicht erfahren: Sie sagt letztlich exakt dasselbe wie die menschenfeindliche Bande und wird von den Propagandanutten des herrschenden Systems inzwischen trotzdem ernst genommen und damit unfreiwillig geadelt – stets in der Hoffnung, dass der doofe Wähler gar nicht merkt, dass hier nur eine Wiederholung des schauerlichen Gefasels aus CDU-, SPD- und Co-Kreisen schon ausreicht, um das Bestehende ad absurdum zu führen. – Ich befürchte allerdings, dass diese dämliche Strategie tatsächlich aufgehen könnte und der "Durchschnittsdeutsche" allen Ernstes nicht mitbekommt, dass hier mit Atomkanonen auf Witze, die aus den Schloten der Schussvorrichtungen der "etablierten" Parteien rauchen, geschossen wird.
Um die Propaganda des Herrn Konietzny in den richtigen Journaille-Kontext einzuordnen, füge ich hier einmal einen Screenshot aus dem Ressort "Politik" vom gestrigen Tage bei n-tv ein – und das ist, wohlgemerkt, nur ein einziges Medium von vielen an einem einzigen Tag:Mir fällt angesichts der vielen Schmerzen dazu nur noch ein Aphorismus von Erich Kästner ein, der in der tiefbraunen "Kakao"-Zeit des Untergangs geschrieben hat:
Was auch immer geschieht:
Nie dürft ihr so tief sinken,
von dem Kakao, durch den man euch zieht,
auch noch zu trinken.(Erich Kästner [1899-1974], in: "Gesang zwischen den Stühlen. Gedichte", Deutsche Verlags-Anstalt 1932)
Quelle:
http://narrenschiffsbruecke.blogspot.com/Martin Sonneborn (Die PARTEI), Vorsitzender, und Nico Semsrott (r). (Foto: dpa)
Wahlerfolge für zwei Komiker: Martin Sonneborn hat bei der Europawahl mit seiner Satirepartei 2,4 Prozent der Stimmen erzielt - damit bekommt die Partei einen zweiten Sitz.
Der 53-jährige Ex-Chefredakteur und Mitherausgeber des "Titanic"-Magazins steht auf Listenplatz eins von "Die Partei" und hat jüngst ein Buch über seine ersten Jahre im Europaparlament veröffentlicht. Nummer zwei auf der "Partei"-Liste ist der aus der ZDF-Satiresendung "heute-show" bekannte Kabarettist Nico Semsrott, 33. Beide wollen sich dem Wahlprogramm zufolge unter anderem für eine "Ossi-Quote in Führungspositionen" oder "Artenschutz für die SPD" einsetzen.
Ironisch merkte Sonneborn beim Portal "watson.de" an, der Stimmenzuwachs seiner Partei liege vor allem an der aktiven Mitarbeit der anderen Parteien. "Danke, dass die alle für uns Wahlkampf gemacht haben." Er kommentierte weiter: "Die Grünen werden die neue SPD. Und wir werden die neuen Grünen."Quelle:
https://de.kino.yahoo.com/satirepartei-um-sonneborn-holt-wohl-190537228.html