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Autor Thema: Eine wahre Geschichte  (Gelesen 4451 mal)

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arthurschmidt2000

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Eine wahre Geschichte
« am: 20. August 2009, 20:04:17 »

Vor einiger Zeit lernte ich Kurt kennen. Kurt ist aus München 65 Jahre alt und spricht fließend Deutsch. Vor etwa 3 Jahren hat er eine nette Thai, die in Phuket Town als Köchin arbeitet, kennengelernt.  Er war danach noch zweimal kurz in Thailand und im vorigen Herbst reifte sein Entschluss, nach Thailand überzusiedeln. Dies fiel ihm sehr leicht, er hat in Deutschland keine Familie und keine engeren Freunde und Bekannte.  Nun ist seit 3 Wochen hier.

Ihm war klar, eine solche Umsiedlung bedarf einiger Überlegungen und die Auskünfte, die er am Strand von anderen Touristen bekam, waren recht widersprüchlich und verwirrten ihn sehr. Doch er erhielt auch guten Rat, schaffe dir das Buch Farang in Thailand von G. Ruffert an und gehe zu dem deutschen Konsul und sprich mit dem.

Das Buch ist seitdem seine Bibel. Leider las er es nur selektiv und verstand vieles nicht so richtig.

Der Konsul klärte ihn über das  retirement Visums sehr gut auf. Er solle mit einem non immigrant Visum einreisen, seinen Rentenbescheid mitbringen und den Fehlbetrag zu den von Thailand geforderten 800.000 Baht auf ein Sparkonto einzahlen.  Ich verwies noch darauf, dass meines Wissens nach, der Differenzbetrag 3 Monate vor Antragstellung auf dem Konto sein müsse und schlug ihm vor, das zu klären. Wieso? Davon hat mir der Herr  nichts gesagt und der wird doch wohl zu seinem Wort stehen.

Im weiteren Gespräch stellte ich fest, dass Kurt den Konsul  ein wenig missverstanden haben muss, denn Kurt  ist  der festen Überzeugung, der Konsul stelle ihm das retirement Visum aus. Schließlich habe er ihm ja gesagt, er solle mit seinen Unterlagen kurz vor Ablauf seines non immigrant O Visums bei  ihm vorbeischauen, dann sähe man weiter. Und ein Wort wie Immigration oder so ähnlich sei nie gesprochen worden.  Was ist das eigentlich?

Auch gab ihm der Konsul den guten Rat, keinerlei Anschaffungen hier in Thailand zu tätigen, bevor er sein retirement Visum habe. Doch dazu später mehr.

In Deutschland löste Kurt seine Wohnung auf und da er sich von seinen altdeutschen Möbeln nicht trennen mochte, packte er Vieles  in einen Container, der zur Verschiffung nach Thailand bereit steht.

Hier auf Phuket begab er sich auf die Suche nach einem Haus. Zu seiner großen Überraschung musste er feststellen, dass Häuser aller meistens möbliert vermietet werden. Das ist in Deutschland aber ganz anders und das hat mir auch keiner gesagt!

Es gelang Kurt, ein sehr großes, leeres Haus zu finden, was er für 23.000 Baht pro Monat mietete. Ein Haus, das seinen Bedürfnissen entspricht, hätte er möbliert für 12.000 Baht pro Monat haben können.  Er sitzt  nun inmitten vieler leerer Räume, hat ein eingerichtetes Schlafzimmer, eine funktionierende  Küche,  eine Aircon und ein Echo. Da die Fenster keine Fliegengitter haben, traut er sich nicht so recht, zu lüften.

Als erstes wurde ein Moped angeschafft und bar bezahlt. Die Familie seiner Gefährtin faxte auch sofort eine Kopie des Hausbuchs nach Phuket, so dass das Moped ohne Probleme auf sie zugelassen werden konnte.  Das war für Kurt auch ok, schließlich stand ja in seinem Buch, als Tourist kann man hier kein Fahrzeug kaufen.  Mein Hinweis, seine Gefährtin sei  nun auch Eigentümerin des Fahrzeuges und das Moped sei ein Geschenk, überraschte ihn, schließlich sei das  Gefährt doch von seinem Geld bezahlt worden.  Kurt war etwas sauer, das hätte man ihm doch vorher sagen müssen. Schließlich kennt er hier keinen. Wen soll er denn fragen?

Als nächstes möchte Kurt ein Auto kaufen.  Ich erinnerte ihn an den Hinweis des Konsuls, schlug ihm vor, damit noch etwas zu warten und erklärte ihm, was er machen muss, um Eigentümer des Fahrzeuges zu werden.  Das ist aber kompliziert und diese ganzen Fremdworte wie residence certificate usw. Das verstehe ich nicht.

Ich fragte ihn nach seinem Führerschein. Ja, er habe den aus Deutschland dabei. Du brauchst hier einen internationalen Führerschein und den kannst Du problemlos in einen Thai Führerschein umschreiben lassen. Was ist ein internationaler Führerschein? Doch, so was stand auch in meinem Buch, aber ich habe das nicht so richtig verstanden.  Kann ich den nicht hier machen? Nein, hier kannst Du nur einen Thai Führerschein machen und das nur, wenn Du Thai oder Englisch oder Japanisch oder Chinesisch kannst. Kurt fühlte sich auf den Arm genommen. Kurt, das ist alles im Internet super beschrieben und da kannst Du das alles nachlesen. Ja, was glaubst du denn, ich kann doch keinen Computer bedienen! Das hat mich noch nie interessiert.

Aber Du fährst hier doch ein Moped! Wieso? Hier fahren auch Kinder Moped, also braucht es keinen Führerschein! Kurt, Du bist hier in Thailand! Im Dorf hat die Polizei nichts zu sagen, das mindeste, was ein Polizist dabei riskiert ist eine gehörige Tracht Prügel. Fahren ohne Führerschein kostet  so zwischen  500 bis 1000 Baht. Das Geld solltest Du immer dabei haben und denke daran, ein Polizist hat niemals Wechselgeld. Das kann ich gar nicht glauben!
Sprich mit deiner Gefährtin, vielleicht kann sie in ihrer Heimat im Nordosten Thailands problemlos einen für dich kaufen. Wie soll das denn gehen?

Der Autokauf wurde erst einmal zurückgestellt.

Fortsetzung folgt
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Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, daß Sie sie äußern dürfen.

Binturong

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Re: Eine wahre Geschichte
« Antwort #1 am: 20. August 2009, 21:30:41 »

arthurschmidt2000,

ich geb dir einen guten Tip:

Lass ihn alles alleine machen.

Du hast ihm gesagt wo er sich Infos holen kann und auch muss.
Wenn er es selber nicht macht, muss er erst ein paar Mal auf die Nase fallen um zu lernen.

Soll / muss weh tun.

Wenn du ihm weiterhin hilfst (das erkennt der gar nicht), bin ich mir fast sicher, dass er seine Schuld irgendwann dir in die Schuhe stecken wird.

Hab einen ähnlichen Kandidaten hier.
(Deiner ist aber auch noch aus München... .)
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prinzregent

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Re: Eine wahre Geschichte
« Antwort #2 am: 09. September 2009, 09:54:22 »

 :D "Lass ihn alles alleine machen."

Der Meinung bin ich auch. Ist doch eh alles sinnlos, mit den Massen von einsamen Herren aus Europa, die den Verstand und ihr Hirn am Flughaven entsorgt haben.

Ferner ist der Mann 65 Jahre alt. Wie heisst das: Was Haenschen nicht lernt lernt Hans nimmermehr.

Die Thais wollen an diesen Leuten verdienen. Er wird seine Lebensersparnisse verlieren, - die Rente bleibt ihm ja.

vielleicht erreicht ihn der Fruehtot im Bett oder er macht "Selbstmord". Er waere nicht der erste der nicht mehr nach D zurueckkommt.

Er ist nur einer in einer nie endenden Kette von Liebeskaspern ... er haette sich lieber mal bei Roy und seinem Thailand TIP informiert, der TIP gab doch mal so ein Buch in Heftform raus... ich glaub nur 250 Baht ....

 ??? und wenn du ihm einen gut gemeinten Rat gibts, bist du am Ende noch Schuld.  :o
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volkschoen

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Re: Eine wahre Geschichte
« Antwort #3 am: 09. September 2009, 11:09:24 »

Zitat
Kurt ist aus München 65 Jahre alt und spricht fließend Deutsch.
sehr gut ausgedrückt arthurschmidt2000.
Super Geschichte und ich freue mich schon auf die Fortsetzung. Habe über die Storry sehr geschmunzelt.
Gruß Volkmar
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thai.fun

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Re: Eine wahre Geschichte
« Antwort #4 am: 09. September 2009, 16:53:16 »

Wieso?
Zu der Geschichte von Wieso, äähh Kurt, kann ich nur sagen kommt mir so bekannt vor, dieses wahre Märchen.........
Freu mich auf sie Fortsetzung, obwohl ich das Ende der Geschichte schon ahne!

MG
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Thailand für Einsteiger, hier... / Alternative fürs TIP-Forum.  {--

Sonex

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Re: Eine wahre Geschichte
« Antwort #5 am: 09. September 2009, 20:01:29 »

So ist das Leben!

Viele Menschen wollen :

1. Einen guten Rat         , um dann
2. nicht darauf zu hoeren .  --C

SoneX
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Low

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Re: Eine wahre Geschichte
« Antwort #6 am: 09. September 2009, 20:20:43 »

Wenn ich den Titel lese und etwas nachdenke,
frage ich mich,
ob denn alle meine Geschichten erlogen und erstunken sind.

Mit freundlichen Grüssen
Low
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Sie wollte in die Galeries Lafayette.

sitanja

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Re: Eine wahre Geschichte
« Antwort #7 am: 09. September 2009, 20:22:14 »

Nich alle Low.
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ich weiß ,das ich nichts weiß (Sokrates)

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Re: Eine wahre Geschichte
« Antwort #8 am: 10. September 2009, 01:51:32 »

und woher weisst du das, sintanja?
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hellmut

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Re: Eine wahre Geschichte
« Antwort #9 am: 10. September 2009, 02:59:45 »

@ arthurschmidt2000, seht gut geschrieben! da freut man sich auf die Fortsetzung.  :-)

Einen, oder gar mehrere "Kurts" kennt sicher jeder. - Die sind so (Copyright dii), und müssen ihr Lehrgeld Leergeld zahlen. Das besagt das Gesetz des Lebens.  ;D
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Re: Eine wahre Geschichte
« Antwort #10 am: 10. September 2009, 03:10:04 »

Für Gehässigkeiten sehe ich hier überhaupt keinen Grund. Sehr kleinlich, wenn ihr mich fragt.

Man kann solche Geschichten auch als Anlass nehmen, darüber nachzudenken, warum gerade Thailand ein Anlaufpunkt für seichte Gemüter, Illusionisten und Verweigerer der Realität ist.

Das ist doch gerade der Stoff, aus dem Geschichten und Romane gemacht sind. Gell Louis?  :D

In dem Sinne, mach weiter arthurschmid2000. Sowas geht grundsätzlich in die "Materialsammlung".  ;)  
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hellmut

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Re: Eine wahre Geschichte
« Antwort #11 am: 10. September 2009, 04:16:02 »

Für Gehässigkeiten sehe ich hier überhaupt keinen Grund. Sehr kleinlich, wenn ihr mich fragt. ...

Ich hoffe, du meinst nicht mich.

"Gehässigkeiten" kann ich aus keiner der Antworten heraus interpretieren, nur Lebenserfahrungen.

Ich selbst habe mir etliche Freundschaften zerstört indem ich meine Freunde über gewisse Unstimmigkeiten informiert hatte.

Im umgekehrten Fall, habe ich zu Anfang meiner Zeit in Thailand einen sehr erfahrenen und (leider zu) ehrlichen Freund kalt abserviert, nun lebt er leider nicht mehr (die Leber). Er starb eh ich merkte das er in allen Punkten zu 100% recht hatte.

Hätte ich ihm damals geglaubt, wären mir viele Ärgernisse erspart geblieben.
Doch habe ich die Erfahrung gemacht das kein "Farang" in Thailand auf den ehrlichen Rat von guten Freunden hören will.
Mit ...
seichte Gemüter ...
... hat das IHMO wenig bis nichts zu tun.

Es ist einfach so! Mag sein das die tropische Sonne und die besondere Kunst der BezierzerInnen ihr Teil dazu beiträgt.
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Profuuu

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Re: Eine wahre Geschichte
« Antwort #12 am: 10. September 2009, 04:36:24 »

nee nee helmut, du warst ja noch einer der "Gemässigten"  ;)

Ist aber auch wurscht. Möchte hier keinem zu nahe treten.

Ich nehme solche Geschichten, als das, was sie sind und immer mit der Frage im Hintergrund: warum?

Die Antwort darauf kann sehr faszinierend sein im Gegensatz zu solch gewöhnlichen Spiessersprüchen wie: "der soll eben selber auf die Schnauze fallen". Das bringt mir nix.

Ist doch geil, mal herauszufinden, wieso sich solch ein Geselle null Gedanken um die "Administration" seines Thailandaufenthalts macht. Da bekommt doch die Phantasie Flügel, wenn man nicht zu solch einfältigen Typen gehört. Stories eben.  ;) 


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Burianer

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Re: Eine wahre Geschichte
« Antwort #13 am: 10. September 2009, 06:38:05 »

 ???  na Hellmut,,,,   ja ich auch,,,  und wahrscheinliche viele Farangs machen am Anfang ein Schluesselerlebnis.... :'(

das liegt nicht an den Farangs,,, die mit grosser Hoffnung  und noch mehr  LIEBE  an ein neues Wunder denken... :-*

wenn MANN   nicht allzuviel  am Anfang  investiert  und nicht allzutief auf die Schnauze faellt.... :-X
was dann...  ein richtiges Schei..erlebnis am Start spart spaeter  einiges   und  MANN   hat mehr Erfahrung... :'(
   es gibt immer gute Freunde  die einem sagen  pass auf,  das ist  typisch Thai ( ausgenommen zu werden< Gefuehle  keine  etc,,,)

aber wer in der Liebesfalle steckt,,,,,,, dem sind die Ohren abhanden gegangen  und   und der Verstand   ist etwas tiefer gerutscht.... :-X
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