Aus einem anderen Thema:
Laos ist trotz der üblen Bombadierungs-Vergangenheit immer noch ein Land, wo nicht Despoten, Könige, Politiker, schlicht der Mensch regiert, sondern die Natur, der Mekong und der Monsun.
Da scheine ich was verpaßt zu haben.
Wo sind denn zum Beispiel die fiesen, korrupten laotischen Militärs plötzlich alle hin?
Ich meine diejenigen, die gewisse Bürger mit ungenehmigten Meinungen seit 35 Jahren einfach verschwinden lassen, und die jetzt das Land ihrer Bürger als Privatbesitz betrachten und an Chinesische Zocker-Mafiosi zur eigenen Bereicherung verscherbeln. Diejenigen, die 20 Mega-Staudämme bauen wollen, 5 davon bereits angefangen, zugunsten thailändischer, ebenso gut schmierender Geschäftemacher und Golffreunde, was die Lebensgrundlage hunderttausender Menschen in Laos sofort vernichtet und die Lebensgrundlage von bis zu einer Million Menschen bedroht.
Und nicht zu vergessen diejenigen Militärköppe, die bis in die jüngste Zeit Massaker an Minderheiten wie etwa den
Mong (was das ist:
http://forum.thailand-tip.com/index.php?topic=1352.msg92907;topicseen#msg92907 ) geduldet und heimlich gefördert haben, während die "Welt" wie üblich wegschaut. Luxustouristen sowieso.
http://www.gfbv.de/report.php?id=16 (Massaker und schwerste Menschenrechtsverletzungen an den Mong)
Die laotischen Todeslager sind nur deshalb nicht weiter bekannt, weil in Laos, anders als in Kambodscha, keine ausländische Armee einmarschiert ist. So konnte man in Ruhe alle Beweise vernichten, bevor man dann wieder die Luxustouristen hereinließ, mit Rosa-Brille-Pflicht, versteht sich.
Nicht mal nach der in den Todeslagern ausgerotteten Königsfamilie kräht heute noch ein Hahn:
Christopher Kremmer: Bamboo Palace. Discovering the Lost Dynasty of Laos. Silkworm Books, Chiangmai, 625 Baht.
For decades, the inscrutable leaders of the Lao People’s Democratic Republic have deflected questions about the fate of the Lao royal family...
...
Now, the author of the international bestseller The Carpet Wars cuts through the bamboo curtain to reveal the shocking truth.
...
An intriguing and at times disturbing portrait of a poor, landlocked country in the grip of tyranny, Bamboo Palace, is also an extraordinary story of human endurance.
http://www.silkwormbooks.com/each_titles/e_lao/bamboo_palace.htmDie meisten Menschen in Laos leben genau wie vor 35 Jahren von der Hand in den Mund; die Herrscherklicke seit 35 Jahren vom Raubbau an den Wäldern, die sie ihrem Volk unter dem Deckmäntelchen des Kommunismus gestohlen haben - und ja, natürlich, von
Entwicklungshilfe, und das gar nicht schlecht.
Laos hat Pläne für zwanzig weitere Dämme. Die kommunistische Regierung sieht die Zukunft darin, den energiehungrigen Nachbarn Thailand und China Strom zu liefern.
(
taz 5.4.2005, S. 9)
In Thailand sind die offiziell von einer allerhöchsten Propagandamaschinerie gepriesenen Dämme zugunsten vor allem der Golfspieler im Land politisch kaum noch durchsetzbar, da inzwischen auch der letzte Isanbauer gemerkt hat, daß er selbst von diesen Milliardenprojekten absolut nichts hat, während sich die gierige Elite erst mit den Schmiergeldern und dann mit dem Bau von Golfplätzen die Taschen vollstopft
Das laotische Regime träumt derweil davon, mit Wasserkraft zu einer Art "Kuwait Südostasiens" zu werden, obwohl die Chinesen in spätestens 5 Jahren soweit sind, daß sie allen anderen Anrainerstaaten des Maekhongs das Wasser nach Belieben zuteilen und entziehen können.
Das größte Plus für Laos ist dabei aber gegenüber anderen Ländern folgendes: Hier kann man Kritiker noch schön auf die traditionelle Art mundtot machen, ohne daß das irgendeinen sozialromantischen Laos-Experten, Normaltouristen oder sonstigen Rosa-Brillen-Träger je stören würde.