Lieber Andy,
so schnell wird hier gar nichts geschlossen!
Die Nachricht klingt zunächst interessant, gibt bei genauerem Hinsehen aber nicht ganz so viel her, wie es zunächst erscheinen mag.
Viele Informationen , etwa zu den genauen Todesursachen, fehlen ganz.
Antibabypillen sind - wer hätte es nicht geahnt - Medikamente.
Medikamente haben - wer hätte das nicht gewusst - mögliche Nebenwirkungen.
Bei den Antibabypillen sind zum Beispiel Thrombosen mit nachfolgenden Herzinfarkten oder Lungenembolien möglich, vor allem dann, wenn bereits familiär auch ohne Antibabypillen Thrombosen aufgetreten waren, wenn die Patientinnen übergewichtig sind, wenn die Patienten rauchen, wenn die Patienten unter einer "familiären Fettstoffwechselstörung" leiden, etc.
In DACH sind Ovulationshemmer verschreibungspflichtig und erfordern daher einen Arztbesuch, in dessen Rahmen das Risikoprofil der Patientinnen erfasst werden sollte. da wird oft geschlampt.
In vielen Ländern aber kann man die "Pille" ohne weiteres frei in jedem besseren Supermarkt erwerben, von Organisationen zur Familienplanung wird sie oft auch einfach an interessierte Frauen verschenkt. man kennt zwar das Risiko, aber da zählt eben die Kosten-Nutzen-Rechnung.
Aber - wie auch immer - es wird leider unvermeidlich bleiben, dass hochpotente Medikamente immer einmal wieder Todesfälle verursachen.
wenn man bedenkt, in welcher Riesenmenge zum Beispiel DrosperinonhaltigePillen alltäglich verwendet werden, dann erscheint mir das Risiko trotz der Tragik der Einzelfälle doch gering zu sein.
Das Restrisiko, dem man durch Anwendung anderer Verhütungsmethoden oder durch schlichtes Bleibenlassen aus dem Weg gehen kann, ist Teil des Preises für eine freiere Lebensweise unter recht sicheren und komfortablen Bedingungen.
Wolfram