"Doc Wolfram kann uns dazu sicher mehr sagen, warum gerade Spitäler immer wieder den Hort von solchen "Super-Bakterien" bilden."
Von einer Antibiotikaresistenz sprechen wir dann, wenn ein Bakterium auf ein bisher wirkendes Antibiotikum nicht mehr in der gewünschten Weise reagiert, das Antibiotikum also wirkungslos geworden ist.
Wie kommt es zur Entwicklung einer Antibiotikaresistenz?
Das kann durch eine spontane Mutation (Veränderung des Bakteriums/seiner Erbmasse) geschehen, aber auch durch Informationsübertragung von einem resistenten Baktrium auf ein bisher empfindlichesBakterium, schließlich aber auch durch unsachgemäßen Umgang mit Antibiotika.
Gegen ersteres und zweites können wir nicht viel machen - shit happens!
Gegen unsachgemäßen Umgang mit Antibiotika lässt sich aber etwas unternehmen:
1. Wenn möglich, sollte vor einer Behandlung herausgefunden werden, welches Bakterium ursächlich ist und worauf dieses Bakterium in der wünschten Weise reagiert - Erreger- und Resistenztestung.
Das ist allerdings nicht immer möglich, da die Untersuchung einige Zeit in Anspruch nimmt und ein schwerkranker Patient nicht so lange warten kann.
2. Antibiotika dürfen nicht unterdosiert werden.
Unterdosierung ermöglicht den Bakterien, Abwehrmechanismen gegen Antibiotika zu entwickeln, da sie die Behandlung zu lange überleben.
3. Der Behandlungserfolg muss kontrolliert werden.
Beim geringsten Zweifel an der Wirksamkeit muss erneut ein Antibigramm mit Resistenztestung veranlasst werden.
Der Patient darf sich aber auch selbst nicht einer solchen Kontrolle entziehen.
Punkt 2. und 3. sind kostenintensiv und erfordern Geduld vom Arzt und von seinem Patienten!
Antibiotikaresistenzen gehäuft in Krankenhäusern
Das ist logisch. Im Krankenhaus treffen sich ja gerade die schwerer erkrankten Patienten.
Wird dieser an sich bekannte Umstand vernachlässigt, so haben es dort die Bakterien bei den oft schon durch eine Krankheit geschwächten Patienten besonders leicht. Der enge Kontakt von Patient zu Patient begünstigt eine Verbreitung resistent gewordener Keime zusätzlich.
Unter dem ja hinlänglich bekannten Kostendruck wird auch im Krankenhaus oft versucht, erst einmal mit billigen, oft (bekanntermaßen) nur eingeschränkt wirksamen Medikamenten über die Runden zu kommen.
Ich persönlich verwende und verordne die "Billigheimer" nur noch, wenn ihre Wirksamkeit in einer Resistenztestung erwiesen ist!
Wolfram