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Sin sod - gängig oder überkommen?
StrangeFruit:
Liebe Gemeinde, in der Frage bin ich doof. Also erhellt mich bitte...
Gibt es im thailändischen Norden (vorzugsweise Isaan) eigentlich immer noch die unseelige aber weit verbreitete Sache namens "Sin sod"? (Ist ja eigentlich gar nicht Thai sondern China). Ich hatte bislang damit noch nie das "Vergnügen" mich damit auseinandersetzen zu müssen. Meine Kontakte zur "fremdarbeitenden" Landbevölkerung habe ich früher immer als das gesehen, was sie sind, nämlich Business und meine Beinahe-Mia-Luang stammte aus gutem Bangkok Haus und da war so was kein Thema (höchstens als "Igitt-igitt").
Nun hat sich der Neffe einer mit mir befreundeten franz. Familie seit 2 Jahren in ein Mandeläuglein verguckt, verbingt jede freie Zeit mit Thailandreisen zur Holden und will jetzt gar seinen Lebensmittelpunkt nach Phuket verlegen und mit ihr zusammenleben. Die Familie natürlich in heller Aufregung, fragte mir Löcher in den Bauch über alles Mögliche und bat mich, ich möge mir die Sache doch dezent mal vor Ort begucken (Oh, wie ich so was liebe...!). Na ja, es handelt sich hier um wirkliche Freunde, also schnüffelte ich, als ich in diesem Sommer wieder auf Phuket war.
Ergebnis: Die Motte ist 28 (er 49), stammt aus einem Winz-Mubaan im Surin, Ausbildung home-gemäss, ein gesetzl. Angetrauter war nicht auszumachen, nur der vor Buddha angetraute Erzeuger ihrer 3 Kinder (5/7/10, bei Muttern, wo sonst). Er sitzt seit 3 Jahren im Knast (Raub). Das Paar lebte Jahre in BKK, bis sie ihm den Bettel hinwarf und mit den Kindern heim zu Mama ging. Seit 2 1/2 Jahren arbeitet sie nun als Serveuse in diversen Restos/Hotels auf Phuket, ein Bar-Hintergrund zu Beginn ihrer Phuket-Zeit gilt als sicher (soweit reichen meine Kontakte zur Szene noch), ist jetzt aber seit langem nicht mehr gegeben. War ganz schön mühsam, dies alles auf den Wahrheitsgehalt zu checken, ...kann ich Euch sagen. Aber offensichtlich war sie ehrlich zum Neffen und die Familie war's zufrieden.
Nun kommt der "Sin sod" ins Spiel. Den solle er nämlich jetzt Muttern zahlen, dies sei in ihrer Gegend so Brauch. Ja, sie wisse selbst, dass das vorsintflutlich sei, aber wie stände ihre Mutter und sie denn vor dem Dorfe da, wenn da nix käme. Also fragt die Familie wieder den Guru (also mich). Ist das ok? Ist das wirklich so? Und der Guru sagt, ich weiss es nicht, aber ich mach' mich schlau... (Oh, und schon wieder liebe ich es...!)
Und nun sagt mir, Ihr "Nordländer", ist das noch so mit dem Sin sod? Ich hab' nämlich wirklich keinen Schimmer davon. Persönlich halte ich das Ansinnen für überzogen (höflich ausgedrückt). Zumal der Bube die Sache eigentlich ganz pragmatisch und vernünftig angeht. Er zahlt die gesamten Lebensführung (schon seit Beginn), will ihr nun den Aufbau eines eigenen Ladens finanzieren und was da rauskommt ist dann ihr Persönliches. Er (nebst seiner Familie) ist der Meinung, dass diese Regelung (nennen wir sie mal Hilfe zur Selbsthilfe) völlig genügend sei.
Ich persönlich sehe es auch so. Eigentlich noch etwas härter/schärfer, mit Thai-Augen. Die Motte ist fast 30, hat 3 Kinder, hatte mal (wenn auch nur kurz) was mit Bar zu tun... ist also auf dem Thai-Partnermarkt 'ne Nullnummer. Die Familie sollte die Hilfe zur Selbsthilfe mal auf Baht und Satang addieren, zu Hause diese Summe an die grosse Dorfglocke hängen und als sin sod verkaufen (wenn's denn so was überhaupt noch gibt und nötig ist). Bei aller Liebe wäre für mich hier der Stop-Punkt. Entweder fliegst Du (Motte) ins Licht oder wieder zurück ins Restaurant. Make your choice. Period.
Und nu Ihr bitte..... Was sag' ich denn nun der Family....
Tom:
--- Zitat ---Nun hat sich der Neffe einer mit mir befreundeten franz. Familie
--- Ende Zitat ---
Hehe... Dies behaupten alle, dass sie es nicht selbst sind.... Na ja, vielleicht bist Du ja eine Ausnahme... ;)
Zum einen: Ja, Sinsod ist üblich. Zum anderen: es lässt sich ohne weitere Details nicht beurteilen, wieviel gerechtfertigt und wieviel überzogen ist. Und zum dritten: Du hast bei Deiner Betrachtung eine Ansichtsweise von Westlern, welche Du gleich mal vergessen kannst...
Gruss Tom
Horst:
Hallo Strange Fruit
Es ist genauso wie Tom schreibt:
--- Zitat von: Tom am 09. November 2008, 06:33:11 --- Ja, Sinsod ist üblich. ...
--- Ende Zitat ---
sofern es sich um eine Jungfrau handelt.
Natürlich wird auch bei nicht jungfräulichen unverheirateten und kinderlosen Töchtern nach Sinsod gefragt ... Der Bräutigam zahlt dann sofern er
eingeweiht ist, zumindest symbolisch. Das heißt: Er rückt das Geld raus, bekommt es jedoch nach der Hochzeit zurück.
Sollte er jedoch nicht eingeweiht sein, so wäre dies Betrug, und er könnte recht böse werden wenn er merkt das er ver***t wurde.
Da die Dame des Herzens jenes Neffen deiner Bekannten (wäre es nicht möglich deine Relation zu der Dame noch weiter zu peripherer darzustellen?)
vermutlich nicht Maria heißt, halte ich es ausgeschossen das die Eltern von einem Einheimischem ernsthaft Sinsod fordern würden.
Roy †:
Da gibt es in Bangkok einen Thailandkenner namens Stickman, der erklärt jeden für blöd, der für eine beschädigte Ware, die ein Thai vielleicht gerade gratis annimmt, noch Millionen zahlt. So verrückt kann nur ein Farang sein, meint er.
Günther Ruffert hält das immer noch für üblich.
Ich habe jetzt zwei Fälle erlebt, einmal zwischen Thais, einmal Thai-Farang, wo gezahlt wurde bzw. werden soll, aber nur theoretisch. D. h. für die Leute. Das Geld bzw. Gold wechselt nur öffentlich die Hand und fliesst dann wieder zurück. Ich bin der Überzeugung, dass jemand, der etwas auf sich hält, sich auf absolut nichts anderes einlassen sollte. Doch jeder Idiot kann zahlen, was und an wen er will, sein Grund bleibt ihm überlassen. Ich habe jedenfalls NICHTS gezahlt.
Klar ist jedoch, dass eine Familienernährerin nicht einfach so aus dem Finanzkreislauf gezogen werden kann, ohne das massive Proteste erfolgen. Diese sind meist wirksam. So lässt sich der Farang weichkochen.
StrangeFruit:
@Tom
Hehe... Dies behaupten alle, dass sie es nicht selbst sind.... Na ja, vielleicht bist Du ja eine Ausnahme...
@Horst
wäre es nicht möglich deine Relation zu der Dame noch weiter zu peripherer darzustellen?)
Zwei Antworten und zweimal der gleiche Unterton.... ich hatte es schom beim Schreiben des Postings geahnt, das so etwas kommt. Nun werde ich mich darüber nicht ereifern und gar aufregen, denn ich weiss, das jeder nur so denkt, wie er selbst ist und dies dann leider auf andere projiziert. (Zwischengedanke: Warum eigentlich? Erhöht man sich dabei?)
Und jetzt zum Mitschreiben (auch für die noch kommenden Leser): NEIN ICH BIN ES NICHT ! Ich pflege mich nicht hinter fiktiven Personen zu verstecken und hätte keine Probleme damit zu sagen, dass es mich beträfe. Nur damit kann ich leider nicht dienen. Ich hab' nämlich mein Haus in Ordnung... es ist leer (und das ist auch gut so).
Ich hoffe, dass wir nun nach diesem kurzen Intermezzo wieder zur Sachlichkeit zurückkehren können. Ich bin an Euren Informationen und Meinungen wirklich interessiert, da ich, wie schon gesagt, bei diesem Thema doof, unwissend und unbeleckt bin.
@tom
Du hast bei Deiner Betrachtung eine Ansichtsweise von Westlern, welche Du gleich mal vergessen kannst...
Kannst Du mir mal bitte meine, Deiner Ansicht nach zu westlichen Sichtweise näher erklären?
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