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Wie die "U.P. Farm Fila Brasileiro" entstand

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Rocky:


Nachdem mich mein deutscher Schlaeferhund so enttaeuscht hatte, nachzulesen in meiner Erzaehlung =Erlebnisse im Isaan=  gingen mir meine Filas die ich in Deutschland viele Jahre gehalten und auch gezuechtet hatte, nicht mehr aus dem Kopf.

Der Fila Brasileiro ist ein Wach-, Schutz- und Jagdhund. Seine Heimat ist Brasilien.
Von den Charaktereigenschaften dieser Rasse kann ein Hundeliebhaber nur begeistert sein. Sehr zaertlich, liebevoll und anhaenglich in der Familie, aber der Fila duldet keine Fremden.
Meine Gedanken kreisten nun staendig um diese fantastische Rasse und ich wollte wieder meine Filas hier auf unserer Farm haben. Also knuepfte ich Kontakte nach Deutschland zu meinen alten Filafreunden und Freundinnen und erkundigte mich, wer seinerzeit die besten Filas in Deutschland zuechtete. Letztendlich landete ich aber in Spanien, bei einer hollaendischen Zuechterin die sich dort niedergelassen hatte, welche ich auch bereits aus meiner Zuechterzeit in old Germany kannte. Nach etlichen Telefonaten war ich soweit, mir einen einfarbigen Rueden und eine gestromte Huendin aus verschiedenen Blutlinien bei dieser Zuechterin zu bestellen.

Nun der Reihe nach, die Erzaehlung ueber die abenteuerliche Reise dieser beiden Fila Brasileiro in den Nordosten Thailands:

Bereits am 1. Mai 1994 liess mich mein Filafieber, das mich ja schon lange wieder gepackt hatte, nach Bangkok aufbrechen. Eine Fahrt mit meinem “Toyota Pick up” von etwas ueber 500 km. Nachdem ich nicht genau wusste, wann die Beiden wirklich ankommen, musste ich mich am Flughafen ueber die genauen Ankunftsdaten erkundigen. Mit meiner Frau fuhren wir dann am 3. Mai frueh zum Flughafen um uns erst mal im Lufthansabuero ueber die Ankunftsdaten zu informieren. Meine Frau war mir hier natuerlich eine grosse Hilfe, denn meine Thai-Sprachkenntnisse waren damals noch lange nicht gut genug. Der Lufthansaangestellte gab uns dann in gutem Deutsch die Auskunft, dass der angekuendigte Lufthansaflug am 4. Mai um 13.30 Uhr landet.
Also so weit war alles klar und wir liessen uns weiterleiten zur Zoll- und Abfertigungsstelle. Dort wurden wir gleich von einem Heer von Agenten empfangen, die ihr Geschaeft mit uns machen wollten. Erst nach und nach erfuhren wir, dass dies Angestellte von Importfirmen waren, welche sich mit allen Einfuhrformalitaeten auskannten und sich ihre Dienste natuerlich bezahlen lassen.
Wir suchten uns dann einen vertrauten Agenten aus, der sich auch mit dem Import von Hunden auskannte und er informierte uns vorab, was uns morgen erwarten wuerde und was wir alles so an Unterlagen brauchen. Auf jeden Fall, wenn wir diesen Agenten nicht gehabt haetten, haetten wir bestimmt zwei Tage gebraucht, um unsere Hunde rauszubekommen!
Er erzaehlte uns auch, dass Zoll- und Einfuhrsteuer von 40% des Wertes der Filas zu zahlen sind und er brachte uns ein Beispiel mit einem Deutschen Schaeferhund der so ca 300 DM Wert sein soll.
Wir waren erst mal beruhigt und am naechsten Tag sollten wir spaetestens um 13 Uhr wieder bei dem Agenten sein.

Am 4. Mai 1994, fast puenktlich un 13.30 Uhr landete dann die Lufthansa mit unseren zwei Filas. Ich hatte natuerlich erst mal die Sorge, hoffentlich sind sie auch dabei. Meine Frau war da viel ruhiger als ich. Denn sie kann da so schnell nichts aus der Ruhe bringen.
Bereits um 12 Uhr waren wir am Flughafen, um in Ruhe noch etwas essen zu koennen und um 13 Uhr empfing uns unser Agent. Jetzt ging die Rennerei los! Formulare ausfuellen, von einer Stelle zur anderen und….warten.
Gegen 15.30 Uhr wussten wir erst genau, dass unsere beiden Filas angekommen sind, denn da hatten wir endlich die Frachtpapiere und die benoetigten Unterlagen in Haenden. Jetzt gings weiter zur Veterinaerstelle. Dort wurden die Papiere kontrolliert, die Impfpaesse angesehen und gefragt, “was ist denn ein Fila Brasileiro”. Natuerlich kannte niemand diese Rasse und auf den Rassehundetafeln konnten wir den Fila auch nicht finden. Ich machte dann dem Veterinaer klar, dass die Filas ungefaehr so wie die Mastiffs aussehen. Ein Mastiff war auf den Tafeln welche uns gezeigt wurden zu sehen.
So weit alles gut und weiter ging die Rennerei. Der Agent trieb uns an, denn er sagte, dass hier die Angestellten um 17 Uhr Feierabend machen und wenn wir nicht rechtzeitig fertig sind, muessen wir bis zum naechsten Tag warten. Ich fragte dauernd wann ich denn unsere beiden Filas sehen kann und endlich um 16.30 Uhr wurden wir in die Frachthalle gefuehrt in einen klimatisierten Raum, wo bereits etliche Hundeboxen standen.
Sicher kann man sich das Gefuehl vorstellen, welches ich hatte, als ich meine beiden Filas gleich in der vordersten Box entdeckte!!! PALA lag ruhig und gelassen im hinteren Teil und PUMA etwas unruhiger, guckte mich durchs Gitter erwartungsvoll an. Der Veterinaer kam auch gleich mit und ich sollte die Zwei aus der Box rauslassen, was ich natuerlich gerne tat. Die Frage werde ich bestimmt nicht vergessen, die er meiner Frau stellte: “sind das wirklich Hunde oder sind das Tiger?”

Inzwischen kam nochmals unser Agent mit der Bitte, er brauche nochmals 4.000 Baht Trinkgeld fuer die Beamten, damit sie Ueberstunden machen und die Hunde heute noch abfertigen. Mir war jetzt alles egal und ich gab ihm nochmals des Trinkgeld fuer die Beamten.
Alles in allem waren die Gebuehren mit Zoll, Steuer und Kosten fuer den Agenten dann ca. 30.000 Baht die ich bezahlte. Aber dies war alles vergessen, als wir dann endlich so gegen 17.30 Uhr mit unseren beiden Filas Richtung Bangkok in unser Appartementhotel fuhren.

Wir steckten dann noch im Stau, was in Bangkok ganz alltaeglich war und immer noch ist und wir bracuhten fuer 15 km zu unserem Hotel so zweieinhalb Stunden! Um ca. 20 Uhr waren wir dann in unserem Hotel und fuehrten unsere Zwei gleich gassi. Die Huendin PALA hat fast nicht mehr aufgehoert zu pinkeln. Die Beiden hatten auch waehrend des langen Fluges gar nicht in die Box gepinkelt oder gekackt, die Box war auch sehr sauber und das Zeitungspapier war nur ein wenig nass.
Nachdem wir sie gefuettert hatten, vier Dosen Futter war eine Kleinigkeit fuer die Zwei, kamen sie wieder in die Box und wir konnten beruhigt etwas essen und dann auch schlafen gehen. Fuer die Nacht hatten wir einen Aufpasser bei den Hunden.

Am anderen Morgen fuhren wir dann nach Hause, wo wir nachmittags ankamen. Ein schoenes aufregendes Abenteuer war ueberstanden und ich war richtig gluecklich meine zwei Filas wohlbehalten und gesund bei mir zu haben!

Die ersten Fila Brasileiro waren in Thailand, im Isaan angekommen und es waren nicht nur die ersten Filas in Thailand, sondern ueberhaupt die ersten Filas in ganz Suedostasien.



Mein erster Ruede "Piranha de los Tres Naranjos"



Und meine erste Huendin "Opala de los Tres Naranjos"
      
      


Rocky:


2. Teil

Am 6. November 1994 fand dann die fuer uns erste Rassehundeausstellung in Thailand statt. Das Hotel “Rama Gardens” in Bangkok hat sein sehr schoenes Gelaende zu Verfuegung gestellt. Diese Ausstellung war mit ueber eintausend gemeldeten Rassehunden bestens organisiert! Meine Frau und ich waren angenehm ueberrascht, denn auch in Deutschland haette diese Schau nicht besser ablaufen koennen. Lediglich die in Deutschland angebotenen Kaefige fehlten hier, aber die waren auch gar nicht noetig, nicht einmal fuer unsere Filas.

Bereits einen Tag vorher mussten wir mit unseren beiden Filas anreisen, denn es sind ja doch ueber 500km bis Bangkok. Unsere Gefuehle waren sehr gemischt, denn wir wussten ja weder was uns erwartete, noch wussten wir, wie sich Pala und Puma unsere beiden Filas verhalten wuerden. Aber auch Pala und Puma hatten uns nicht enttaeuscht. Sie waren die braevsten und liebsten Filas, ganz ohne Probleme.

Wir hatten auf unserem “Pick up” ein passendes Kaefig bauen lassen und unsere zwei Filas fuehlten sich darin sichtlich wohl. Also auch keine Probleme mit dem Transport der Beiden nach Bangkok. Auf dem Parkplatz des Hotel “Rama Gardens” in dem wir auch unser Zimmer gebucht hatten, uebernachteten die zwei Filas ohne Gejammere in ihrem Kaefig und Puma schnarchte, wie zu Hause, sodass unser “Toyota Pick up” leise fibrierte.

Als wir ankamen besichtigten wir natuerlich gleich das Ausstellungsgelaende, welches sich innerhalb eines wunderschoen angelegten Parks befand. Die Organisatoren dieser Ausstellung waren auch gerade anwesend und dann ging die Fragerei schon los, die bis zum naechsten Abend nicht mehr aufhoerte: “Pan arrai?”
(welche Rasse ist das?). Die Geduld meiner Frau wurde auf eine harte Probe gestellt, denn am Ausstellungstag konnte sie bald nicht mehr aufhoeren zu reden und zu erklaeren. Nur ab und zu fragte sie mich ueber bestimmte Einzelheiten, welche sie ueber unsere Filas noch nicht wusste. Ich war so richtig stolz auf meine Frau, wie sie diesen einen Tag lang andauernden Ansturm mit Ruhe und Frendlichkeit ueberstand.
Natuerlich war ich auch auf unsere zwei Filas stolz, die diesen Ansturm ja
ausloesten… und auch unsere zwei Filas waren die Ruhe selbst. Unser Stand befand sich unter einem grossen, schattenspendenden Zelt.

Erst abends gegen 17 Uhr wurden wir zur Vorstellung unserer beiden Filas in den Ring gebeten. Es waren drei Richter aus Portugal anwesend und fuer unsere Filas war Senior Salvador Janeiro zustaendig. Nachdem dies ja die ersten Filas in Thailand waren, war auch keine weitere Konkurrenz da, sodass Piranha (Puma) als erster “Best of Breed” und Opala (Pala) als Zweitplazierte mit zwei wunderschoenen Pokalen den Ring wieder verlassen durften. Senior Janeiro war von unseren zwei Filas auch sichtlich angetan und bestaetigte mir, dass dies zwei praechtige Exemplare seien.
Ich war zwar mit seinen Ausfuehrungen, warum gerade Puma erster wurde nicht ganz einverstanden, aber was soll es, wir wollten ja doch erst einmal unsere Filas vorstellen und das ist uns doch bestens gelungen.

Wir freuten uns jetzt schon auf die naechste Ausstellung in “Ubon Ratchathani” am
27. November 94. Diese Ausstellung wird nicht so stressig sein, denn diese Stadt ist nur ca. 140km von uns entfernt.




3. Teil

Das Interesse der Thais an der Rasse Fila Brasileiro war erstaunlich. Meine Frau konnte sich vor lauter Anfragen kaum retten. Und wir hatten ueberhaupt noch keine Welpen.
Unsere beiden ersten Filas mussten auch bei dem seinerzeitigen thailaendischen Rassehundeclub, dem der FCI angeschlossenen
“The Dog Assiosation of Thailand” angemeldet werden, damit dann die Welpen auch die sehr wichtigen Ahnentafeln, FCI- “Pedigrees”, erhalten. Unsere beiden Filas wurden mit Ohrstempel versehen und der Ruede “Piranha de los tres Naranjos” bekam die Taetowierung DAT001 und die Huendin “Opala de los tres Naranjos” bekam den Stempel DAT002. Dazu ist dann auch fuer einen Zuechter erforderlich, dass er einen sogenannten Zwingernamen hat. Und nach einiger Ueberlegung waehlten wir dann den fuer uns passenden Zwingernamen

                   U.P. Farm Fila Brasileiro

aus. U. das ist der Anfangsbuchstabe von meiner Frau “Udon” und P. ist der Anfangsbuchstabe von mir “Peter”. Dass dann dieser Zwingername in Thailand doch so bekannt und populaer wurde, wussten wir damals natuerlich noch nicht und wir dachten auch gar nicht soweit an die Zukunft.

Zuerst machten wir uns Gedanken, dass wir noch neue Blutlinien importieren sollten.
Ich kramte in meinen Erinnerungen aus der Filazeit in Deutschland und fragte wieder meine Filafreunde, von wo man denn gute, und typische Filas kaufen koennte.
Eine weitere gestromte Huendin kam dann direkt aus Brasilien.

“Jaca da Boa Sorte” landete Anfang 1995 in Bangkok und da hatten wir ueberhaupt keine Probleme mehr mit den Importformalitaeten. Meine Frau hatte sich naemlich an einen alten Bekannten aus Bangkok erinnert und dieser Bekannte war Frachtagent mit einer eigenen Cargo und Shipping-Firma und hatte natuerlich dann alle Formalitaeten bestens erledigt.
Dieses Mal wurden die Zoll- und Abfertigungsgebuehren auch korrekt abgewickelt mit einer exakt aufgelisteten Rechnung und um einiges billiger.
Die “Frachtagenten” welche uns beim ersten Mal ganz schoen beschissen hatten, durften ab jetzt versuchen andere Anfaenger hinters Licht zu fuehren.

Am 20. Mai 1995 kamen die ersten U.P. Farm Fila Brasileiro-Welpen im heissen Isaan auf die Welt. Opala hat 8 Rueden und 7 Huendinnen geworfen, jedoch nur die vitalsten, kraeftigsten und gesuendesten 4 Rueden und 4 Huendinnen blieben am Leben. Dieser Wurf war bereits so gut wie vorbestellt und die acht Welpen reichten bei weitem nicht aus. Im Alter von acht Wochen hatte dieser “A-Wurf” bereits neue Besitzer. Die weiteren Interessenten mussten eben auf den naechsten Wurf warten.

Bereits am 24. August 1995 folgte noch ein junger Import-Ruede aus Brasilien.
“Liceu da Boa Sorte”. Ein selbstbewuster drei Monate alter Ruede kam aus der Box als wir “Lio” rausliessen. Lio hat uns sofort freudig begruesst und ohne Angst ging er auf uns zu. Wir haben uns sehr gefreut ueber diesen typvollen und vor allem selbstsicheren Filarueden. Als wir ihn das erste Mal im Hotelgarten des Hotels “Rama Gardens” laufen liessen, konnten wir ihn begutachten. Schwanz und Kopf oben lief er ueber den Rasen und freute sich, dass er uns hatte. Ein schon vier Monate alter und um einiges groesserer Rottweiler-Ruede kam mit seinem Herrchen in unsere Richtung und wurde von Lio gleich angegriffen und in die Flucht geschlagen.

Am naechsten Tag nachmittags waren wir dann wieder zu Hause auf unserer
U.P. Farm und da musste sich Lio natuerlich erst mal ducken, denn vier groessere Filas auf einmal war doch etwas zu viel, was da auf den kleinen Neuimport aus Brasilien losstuermte. Aber nach einigem geknurre und geschnueffele war Lio akzeptiert und in die Meute aufgenommen. Lediglich unsere eine Woche aeltere und auch noch etwas schwerere “Giftnudel” Anatta, die wir vom Opala-Wurf als weitere Zuchthuendin behalten hatten, zeigte Lio, dass sie hier erst mal der Boss im Zwinger ist.




Unsere Importhuendin aus Brasilien "Jaca da Boa Sorte"




      
Der Importruede aus Brasilien "Liceu da Boa Sorte"



Nachwuchs "of U.P. Farm"
      
      


      

neele:
Rocky,
ich kenn die Geschichte zwar, lese sie aber immer wieder gern.
Mir war so, als hättest du mal eine Info Broschüre drucken lassen?
Kann das sein oder läst mich mein Gedächtnis jetzt im Stich?

Morrison:
Ja, ja, die weltbekannte U.P. Farm, auf der schon so viele Projekte  mit so durschlagendem, nachhaltigem  Erfolg angegangen wurden, dass sie alle bereits kurze Zeit später wieder eingestellt werden mussten, da der  Erfolg einfach zu gross war....

Ich mische mich hier zwar inhaltlich nicht ein, aber unterdessen habe ich bei Dir grosse Schwierigkeiten damit...
Nur noergeln und meckern, braucht hier wirklich keiner.
dbunkerd

Scottie:
@Morrison

Bist du eigentlich nur hier, um zu nörgeln, oder ist es der Neid ?

Etwas mehr Stil (nicht dein Stielchen in der Hose  :'( wäre ausserdem angebracht.
Oder eröffne doch einen neuen Thread für Hundehasser ?

Dass es immer wieder mal Unfälle und Attacken von Hunden gibt, ist Tatsache.
Dies muss aber nicht Grund sein, anderen die Freude an diesen Tieren zu vergönnen.
Ausserdem ist der Halter der Vierbeiner ja oft selber schuld, oder eben die Züchter, welche
jene Beissmaschinen agressiv machen und die giftigsten Exemplare noch kreuzen.
Verantwortlich ist in erster Linie der Halter, der auf seinen Vierbeiner aufpassen und z.B.
Angriffe auf Kinder tunlichst vermeiden muss.


Also bitte anständig sein und sachlich argumentieren.
Besten Dank.

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