Der von @rampo eingestellte Beitrag entstammt der Kronenzeitung.
Dazu sollte man folgendes wissen:
Die Kronenzeitung ist Oesterreichs groessete Tageszeitung,was sowohl Auflage
alsauch Leseranzahl betrifft. Die Auflage erreicht ueber 1,0 Mio, etwa 3 Mio lesen
sie taeglich.
Die Blattlinie ist reiner Boulevard,aber sehr geschickt aufbereitet.
Eine ins Auge springende Headline mit dazupassendem Foto,ein bisschen Innen-
politik,kaum Weltpolitik,dafuer wird lokalem Geschehen ein breiter Raum gewidment.
Eine Nackte auf Seite 5,kaum Kultur,taegliches Raetsel und Horoskop aber eine aus-
fuehrliche Sportberichterstattung.
Diese Zeitung erscheint seit 1959 neu und hat Kleinformat.
Die Geschichte der Zeitung beginnt um 1900.Wurde spaeter umbenannt,aber im Zeitungs-
titel war immer das Wort "Krone" implementiert.Noch vor dem Anschluss an Hitlerdeutschland
wurde das Blatt eingestellt.
1959 kaufte der ehemalige Chefredakteur Hans Dichand von seiner Abfindung den Titel auf
und gruendete die Zeitung mit Kurt Falk, neu.
Ueber die Finanzierung lastet heute noch ein Nebelfeld. Angeblich oder tatsaechlich wurde
durch den Innenminister und Vizegewerkschaftsboss Franz Olah aus Gewerkschaftsgeldern
ein Kredit besichert,was in den 60er Jahren zu einem Prozess fuehrte.
Spaeter stieg der 50 % Teilhaber Kurt Falk nach Streit aus und verkaufte seine Anteile an die
deutsche WAZ-Gruppe.
Das Blatt war vom Anfang an erfolgreich.Eine Reihe guter Journalisten,wie Ernst Trost,
Reinald Huebel,Richard Nimmerrichter und Robert Loeffler u.a. schrieben 40 -50 Jahre in diesem
Blatt.
Selbst der Kardinal hat seine eigene Kolumne.
Nicht immer neutral,denn die Zeitung scheute sich nicht Kampagnen zu reiten.So musste z.B.
beinahe ein hoher Parteifunktionier zuruecktreten,weil ein stillgelegter Park verbaut werden
sollte.Auch bei dem Kraftwerk Hainburg war man dabei,das daher nicht realisiert werden konnte.
Einem damals unbekannten Sachbuchautor,wurde durch Hilfestellung der Zeitung der Einzug ins
Europaparlament ermoeglicht.
Die Blattlinie zeichnet sich auch dadurch aus,dass sie leicht antsemitische und fremdenfeindlich
kommuniziert.
Die Zeitungen der "Buergerlichen" waren in den 70 er Jahren,die "Presse" und der " Kurier " um einige
zu nennen.Diese Zeitungen erschienen in der ueblichen Zeitungsgroesse.Wunderbar,denn darin konnte
man den Kauf der Kronenzeitung verbergen,den die Krone wurde natuerlich auch heimlich von der
Bourgeosie gelesen,aber man schaemte sich,damit oeffentlich gesehen zu werden.
Die Zeitung ist wirtschaftlich so erfolgreich,dass an die Familie Dichand als Vorausgewinn monatlich
700.000 Euro ausgezahlt werden,die hauptsaechlich in Kunstwerken angelegt werden.So befindet
sich eine gewaltige Bildersammlung in der Schweiz.
Diese Sammlung bleibt deswegen in der Schweiz,weil die Familie Dichand fuerchtet,dass nach einer
Einfuhr nach Oesterreich,die Bilder bei einem Verkauf nicht exportiert werden koennen.
Fuer den Erfolg der Kronenzeitung ist auch @Jock (mit seinen Pfadfinderkameraden) verant-
wortlich.
In den fruehen 60ern halfen wir an 3 Wochenden einer verarmten burgenlaendischen Bauern-
familie die Maisernte einzubringen.
Die Kronenzeitung bemaechtigte sich des Themas und alsbald waren wir die Helden von
Oesterreich und lachten aus dem Blatt.
Dass die Kronenzeitung dadurch die Auflage steigern konnte,war uns nicht bewusst,sonst
haetten wir ein vertrauliches Gespraech fuehren muessen.
Jock