Genau, das ist einer dieser Tricks....
Einige dieser Tricks sind auch eine Art Notwehr, denn die Erhöhung ist für viele Unternehmer durchaus spürbar, da sie auch die bereits bisher übertariflich bezahlten Angestellten betrifft.
Kein mir bekannter Hotelanlagenbetreiber (und ich kenne eine Menge in Thailand) kann aufgrund der gesetzlichen Vorgaben jetzt dem "Gärtner", der in einem Hotelbetrieb ja oft nicht viel mehr tut als Blätter zusammenzufegen und den Wasserhan aufzudrehen und ein bischen herumuzuspritzen, das bisherige Gehalt von vielleicht 200 Baht auf 300 erhöhen, aber die Köche und andere Angestellte, die bisher schon 300 Baht und mehr verdienten, vergessen.
Nein,
in praxi sieht es so aus, daß in seriösen Betrieben (andere kenne in dieser Branche nicht, jedenfalls keine von Ausländern geführte) auch alle anderen Angestellen eine mindestens proportionale Lohnerhöhung bekamen.
Und as läppert sich auch bei kleinen Resorts, die vielleicht nur 15 bis 20 Angestellte haben, ganz erheblich. Noch spürbarer wird es, wenn sich, wie in einem mir bekannten Fall in Südthailand, der ausländische Resortbetreiber selbstverständlich an die Gesetze hält, aber der Thai-Nachbar das nicht nötig hat, da er ja beste Beziehungen zu bestimmten Leuten pflegt...
Ein kleiner Trick, der legal ist, bleibt allerdings auch den ausländischen Resortbetreiber und wird nach meinem Wissen derzeit sehr oft angewendet:
Man ändert einen bisherigen Monatslohn in einen Tageslohn, was auch für langjährige Mitarbeiter keine großen Probleme bereitet (Gewerkschaften sind in Thailand äußerst schwach...). Wer also zum Beispiel an sechs von sieben Tagen die Woche arbeitet, erhält im Februar dann nicht für 28 Tage seine 300 Baht, sondern nur für 24 Tage, das ist eine merkliche Ersparnis für den Arbeitgeber und umgeht die Absicht der Einführung des Mindestlohns zumindest teilweise.