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Wien,Wien,nur du allein

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Wiener:
Der Gürtel mit seinen Rotlichtbars war eigentlich immer irgendwie sicher, seit den Strizi-Tagen und ja, heute beherrschen die Balkanbanden das Rotlicht aber ohne direkte Probleme. Das Problem ist der Neuzuzug und dieser kennt keine Moral. Überfälle sind an der Tagesordnung in Wien, ob in der Tram, beim Bahnhof, beim Einkaufen im Supermarkt alles bei Tageslich zwischen 6 - 19 Uhr, nicht nur nachts........ Da ich öfters ins Ärztezentrum Lugnercity gehe ( bei Tag ) darf man sehr viele "dunkle Typen" sehen die sich im Center bewegen.
Nebenbei bemerkt, Chikago ist sicherer geworden, nur Rio ist brandheiß!

Da jedoch dieser Thread "Wien,Wien nur Du alleine...." sich nennt, will ich auf die gute alte Zeit zurückgreifen! Als es noch den "romantischen" Franz-Josefs-Bahnhof gab, wo duzende Filme gedreht wurden, mit den alten Dampfloks.  Habe die Namen vergessen, aber einer handelte von der russischen Revolution. Der Süd-Ostbahnhof ist leider ebenfalls Geschichte und es wurde ein ungemütlicher Hauptbahnhof daraus. Der heute neue Bahnhof Landstrasse, ebenso umstritten ungemütlich, war vorher nur eine "Stadtbahnstation", des Vorgängers der heutigen U-bahn, und gegenüber gab es das "EKZ" mit dem Sendesaal vom ORF, wo die damals beliebte Sendung "Autofahrer unterwegs" ausgestrahlt wurde, mit Rosemarie Isop.

Und ja, Wiens Kaffeehäuser! Leider sind bereits sehr viele verschwunden und daraus Banken geworden oder sonstige Edelboutiken. Da war das Kaffee KORALLE in der Porzellangasse, welches die ganze Nacht offen war, wenn ich den letzten Zug nach hause verpaßt hatte, "übernachtete" ich dann mit einer Schale Gold und duzenden Gläser Wasser plus jede Menge Zeitungen, heute eine Bankfiliale. In der Nähe, also gegenüber vom franzlBahnhof war das Kaffee Brioni, auch eines meiner "übernachtungs"-Orte.
Da war dann in der Stadt das Kaffee-Museum, Tirolerhof, Brückel, aber das Landtmann hatte ich immer gemieden auch heute noch, weil dort der Kunde abgezockt wird!
Den HAWELKA mochte ich bis heute, auch wenn dort derartig gequalmt wird das die Decke und Wände rauchgeschwängert sind, nur die beiden Alten Hawelkas leben nicht mehr, sehr schade, denn die waren eine Wirte-Qualität  gwesen und soetwas kommt nie mehr wieder!
Leider sind viele Konditoreien verschwunden, nur der "Slutka" neben dem Rathaus lebt noch, dafür der Lehmann am Graben ist weg.


Suksabai:

--- Zitat von: Wiener am 04. Oktober 2016, 20:22:14 ---Der Gürtel mit seinen Rotlichtbars war eigentlich immer irgendwie sicher, seit den Strizi-Tagen und ja, heute beherrschen die Balkanbanden das Rotlicht aber ohne direkte Probleme.
--- Ende Zitat ---

Das rührt daher, dass noch immer Österreicher die wirklichen "Herrscher" sind und bestens kooperieren mit den "Kieberern".


--- Zitat ---Und ja, Wiens Kaffeehäuser! Leider sind bereits sehr viele verschwunden und daraus Banken geworden oder sonstige Edelboutiken. Da war das Kaffee KORALLE in der Porzellangasse, welches die ganze Nacht offen war... . .
--- Ende Zitat ---

Naja, auch die "Gräfin vom Naschmarkt" war (oder ist noch?) beliebt bei Nachtschwärmern.
Eine Eigenheit gab es dort: um 6 oder 7 Uhr in der Früh mussten alle kurz raus, dann ging es wieder nahtlos weiter (wegen der Lizenz).. .

lg

Suksabai:
Wiener Geschichte(n)

Andrej Kyrillowitsch Graf (später Fürst) Rasumofsky, der russische Gesandte am Wiener Hof,
erbaute Anfang des 19.Jahrhunderts eines der prächtigsten Palais seiner Zeit an der Grenze der Wiener
Vorstädte Landstrasse und Erdberg (im klassizistischen Stil, wenn es wen interessiert, ist aber für die Geschichte unerheblich.).

Da dies, wie damals so üblich, in ein riesiges Projekt ausartete, musste er zwangsläufig
auch eine kleine Heerschar an Bediensteten beschäftigen, das „niedere Gesinde“ hauptsächlich
natürlich aus der näheren Umgebung.
Unter diesen Menschen fand sich auch eine blutjunge, gescheite und ausnehmend hübsche Wäscherin,
die bald Karriere als Zimmermädchen machte – das war ein ganz schöner sozialer Aufstieg.

Naja, es kam, wie es kommen sollte:

der nicht mehr ganz taufrische Fürst verliebte sich in das Mädchen.
Er war zwar verheiratet mit seiner Konstantine – aber das war für seine Avancen kein Hindernis.

So kam es, dass das wiener Vorstadtmädchen eines Tages immer runder wurde und ihm nach den
berühmten neun Monaten einen Sohn gebar – einen Bankert, wie man damals sagte.
Natürlich konnte der Fürst den Sohn nicht legalisieren – das war zu der Zeit undenkbar!
Aber er liebte ihn trotzdem, zumal seine Ehe kinderlos blieb.

Das Kind wuchs heran, ihm wurde eine Lehre als Buchdrucker in einer der renommiertesten Druckereien Wiens ermöglicht
und als er im zarten Alter von 25 Jahren war finanzierte ihm sein Vater einen Handel mit Druckmaschinen,
der übrigens bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts existierte.

Der Fürstensohn heiratete eine Tochter aus gutbürgerlichen Haus,
die ihm wiederum einen Sohn – Eduard jun. - gebar – leider starb sie im Kindbett.

Junior Eduard hatte zwar den Arbeitseifer und die Auffassungsgabe seines Vaters geerbt,
nicht jedoch seine Vernunft dem weiblichen Geschlecht gegenüber.
Gross, blond und mit stahlblauen Augen ausgestattet eroberte er die Damenwelt.
Nach einer Sturm-und Drang- Phase verliebte er sich in eine Dorfschönheit aus Ungarn (dem heutigen Burgenland),
die er auch heiratete und mit der er auch zwei Mädchen in die Welt setzte.
Es dauerte allerdings nicht lange und man lebte sich auseinander – da prallten zwei
Welten zusammen: Wiener Bürgertum und Dorfleben.

Kurz entschlossen liess er sich scheiden – damals eine nicht gerade leichte Übung,
wir stehen inzwischen am Anfang des 20. Jahrhunderts.
Mit einer grosszügigen Abfindung zog seine Ex mit den zwei Mädeln wieder ins Dorf nach Ungarn,
nur um sich einige Zeit später wieder in Österreich zu finden ( da kam das Burgenland zu Österreich –
aber das ist eine andere Geschichte).

Eines der Mädchen hatte offensichtlich den väterlichen Elan und Durchsetzungskraft geerbt,
nach dem Besuch der Schule packte sie ihr Bündel und suchte ihren Vater heim.
Der war aber inzwischen wieder verheiratet – zwar war und blieb diese Ehe kinderlos,
aber die „Neue“ war irgendwie auf ihres Gatten Nachwuchs nicht gut zu sprechen.
Wie auch immer – trotz widriger Umstände blieb das Mädchen in Wien,
arbeitete als Haushälterin und Köchin und bildete sich in ihrer Freizeit weiter.
 
Ich hatte die Ehre, sie einige Jahrzehnte zu kennen, bevor sie im Alter von 96 Jahren verstarb.
Sie war in ihrer Umgebung als hochgebildete Dame sehr beliebt und geschätzt.
Ach ja, bevor ich es vergesse: sie hinterliess drei Kinder, drei Enkel und fünf Urenkel.

Wenn man in der Literatur nachsieht, wird angeführt, dass der Staatsmann und Kunstmäzen
Andrej Kyrillowitsch Fürst Rasumofsky hochbetagt, aber kinderlos starb.

Einige Wiener wissen es besser, ein paar Tropfen seines Blauen Blutes durchfliessen
die Adern noch heute lebender Menschen…..

lg

Bruno99:

--- Zitat von: Suksabai am 05. Oktober 2016, 17:11:01 ---Einige Wiener wissen es besser, ein paar Tropfen seines Blauen Blutes durchfliessen
die Adern noch heute lebender Menschen…..

--- Ende Zitat ---

Koennte es sein, dass auch bei Jock einige dieser Tropfen bei einer Blutuntersuchung zu finden sind  :-)   :D

jock:
Lieber Dr. Wolfram !

Ich haette da eine Frage an dich.

Kuerzlich als ich mich boese geschnitten hatte,war nach kurzer Zeit
der ganze Verband blau und ich ....

Hoppla,falscher Thread - Entschuldigung !

Jock

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