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Tourismuskrise in Chiang Mai

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Tigerbeer:
Es gibt aus Chiang Mai  auch noch interessantere Dinge zu berichten, als über Stammtische, wo sich übergewichtige Elefanten über 49 Bath Buffets hermachen.

Nach allem was so hört und liest scheint sich der Tourismus in CM in einer sehr starken Krise zu befinden. Fluggesellschaften stellen ihre Flüge ein bzw. reduzieren ihre Flüge.
Die Hoteliers klagen über extrem geringe Auslastungen, die Gastronomen über viel zu wenig Kundschaft, Guest House Besitzer denken über den Verkauf ihrer Häuser nach usw.

Wenn man mit offenen Augen durch Chiang Mai geht kann man feststellen, dass es in den Restaurants und Bars fast keine Kunden gibt. Die Massage Salons sind leer. In den Souvenirgeschäften langweilen sich die Verkäufer.

Wie es scheint, ist CM viel stärker vom Rückgang des Tourismus betroffen, als z.B. die Strände im Süden Thailands oder Bangkok.

Hat jemand eine Erklärung dafür, warum gerade CM so eingebrochen ist ?

cnb1806:
In CM bleibt doch keiner laenger als 2-3 Tage, die Horden kommen wieder in der Hoch Saison mit MWR oder TUI Nord Thailand Rundreisen...
Die Urlauber wollen halt das Meer sehen und keine Berge, denn dann haetten sie auch in die Alpen fahren koennen
Die PAD Leute spielen uns auf Koh Chang schoen in die Haende, denn die Touris die eigentlich nach Phuket wollten, kommen jetzt zu uns (jede Menge Umbuchungen von MWR)

 

Buci:

--- Zitat von: cnb1806 am 06. Oktober 2008, 15:51:49 ---In CM bleibt doch keiner laenger als 2-3 Tage, 

--- Ende Zitat ---
Das sieht ein Qualitätstouri wie ich auch so. Nur, Kho Fant hat auch nicht unbedingt mehr Fleisch am Knochen. Ausser eher mittelmässigen Stränden und Hotels für Hotelhocker is da auch nicht sehr viel mehr da. Für Ausflüge sogar weniger. Nach spätestens 5 Tagen hat man(n) die Insel durch.

Was ich aber immer wieder gerne mach ist, eine kurze Flucht nach Kho Fant, wenn mir in Pattaya oder BKK der Himmel auf den Kopf fällt. Vermutlich werde ich im Februar das 3. Mal auf Kho Fant steheln...

Tigerbeer:
Das Belegungsrate der Hotels in Chiang Mai muss wirklich katastrophal sein. Ich bekam gerade einen "news letter" der Accor Hotel Gruppe. Ein Zimmer im Novotel hier wird für 950 B. angeboten. Wo hat es denn das schon gegeben für ca. 20 Euro eine Nacht im Novotel. Das Holiday Inn will nur noch 1450 B. pro Nacht. Das sind ja Preise wie vor 20 Jahren bzw. kurz nach der Asienkrise.

Die Aussage, dass die meisten Touristen nur ein paar Tage in CM bleiben stimmt natürlich. Aber das ist keine Erklärung, warum früher auch während der Nebensaison viel mehr Touristen nach CM kamen als jetzt. Bevor ich nach CM gezogen bin, war ich schon häufig als Tourist hier. Aber so ruhig wie diesem Sommer habe ich diese Stadt noch nie erlebt. Und befürchte es wird auch eine extrem ruhige Hauptsaison werden.

Grüner:
Ich war seit Jahren nicht mehr dort, aber es muß sich ja langsam beim letzten Reiseführer-Leser rumgesprochen haben, daß die Bergtouren zu angeblich unberührten Bergstämmen nur ne hohle Fassade bieten und daß so gut wie ALLES, was man in Chiangmai auf den Märkten bekommt, in in Bangkok auf dem Chatuchak billiger und auf der Ratchaprasong vielleicht nicht billiger, aber bestimmt bequemer zu haben ist.

Daß sich die TTT s ("Thai Tourist Traps" irgendwann totlaufen werden, ist der wissenschaftlichen Literatur schon lange zu entnehmen, zum Beispiel einer der bekannteren von Eric Cohen der an der Universität von Jerusalem lehrt:

Studies in Contemporary Thailand (4):
Eric Cohen: Thai Tourism. Hill Tribes, Islands and Open-Ended Prostitution. White Lotus Press, Bangkok 2001.

Wie "unspoilt and enchanting" die verschmutzten thailändischen Strände (Seite 151 ff.) und wie "primitive and remote" die abgeholzten Bergketten (Seite 29 ff.) schon in den 1990ern in ihrer Mehrheit TATSÄCHLICH waren, ist keine neue Erkenntnis.

Bedauernswert sind nur die Menschen in diesen Regionen, die jetzt die Folgen der jahrzehntelangen rücksichtslosen Umweltzerstörung zugunsten der privaten Taschen weniger "hoher" Thais zu tragen haben. Bankrott-Premier Chavalit Yongchayudh war nicht der einzige aus Militär und alten Adel, der zwar das Land an die Wand gefahren hat, aber zugleich privat mit Holzhandel zum steinreichen Milliardär geworden ist.

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