Was kümmert uns die Schreibweise. Heute am 25.03.2015 kam im TV, dass nur 40 % der Thais
lesen und scheiben können.
Das dürfte übertrieben sein (wie häufig in den Medien). Dass nicht
alle lesen und schreiben können, ist nichts Neues und bei 4 Jahren Schulbesuch (in der Pampa üblich) auch nachvollziehbar.
Hab' ich nicht gestern oder vorgestern hier gelesen, dass TH ein Fünftel seines Budgets für "Schulbildung" ausgibt? Damit ist, was "hinten rauskommt" unglaublich schlecht und das liegt nicht an "faulen" Kindern, sondern am Schulsystem! Die uniformierten Lehrer werden mies bezahlt (sind daher auch auf "Zubrot" angewiesen und für Korruption anfällig). Der Lehrstoff wird (wie in einem Hörsaal) lediglich vorgetragen und nicht erarbeitet. Fragen, Zweifel, Erklärungen und Kritik sind nicht vorgesehen. Das System will oder braucht Befehlsempfänger, keine Querdenker!
Dem Lernen von Fremdsprachen stehen einige Dinge entgegen. Zum Einen sind Thais im Allgemeinen sich selbst genug. Man hat ihnen beigebracht, dass sie die Größten sind. Wer Lust hat, kann ja mal die vor vielen Jahrzehnten vom Hohen Haus zusammen gebastelte Geschichte des Landes mit der Realität vergleichen. Sollen die Anderen eben Thai lernen (die Amis sind ja auch so drauf!).
Weiterhin haben die Lehrer ihren zu vermittelnden Stoff ja auch auf die gleiche Art "gelernt". Sie kennen die Grammatik, die Vokabeln aber das Sprechen fehlt (ich habe so 2 Glanzstücke in der Familie), das hat ihnen keiner beigebracht und das wird wohl bei Abschlusstests oder Prüfungen auch nicht verlangt.
Weiterführende, kostenpflichtige Schulen arbeiten daher im Sprachunterricht mit "Hilfslehrern" aus aller Welt. Lehrbefugnisse sind meist nicht notwendig und sie werden oft besser bezahlt als die eigenen Leute. Viele dieser Hilfslehrer sind aber auch motivierter als die Uniformträger, allerdings auch oft ohne den notwendigen "work permit" unterwegs. Um keinen Ärger mit den Behörden zu bekommen und von einem "Kollegen" nicht angeschwärzt zu werden, heult man mit den Wölfen. Das heißt z.B. auch, dass durch die Zahlung von "Teegeld" durch die Eltern, den Kindern die Noten aufgebessert werden können.
Damit macht sich die Schule selbst aber auch von den Eltern, Kindern und den Zuständen abhängig. Passt den Kindern etwas nicht, verlangt ein Lehrer vermeintlich zu viel Leistung oder lässt er sich auf die Schmiererei nicht ein, darf er sein Bündel packen und sich eine neue Schule suchen.
Wenn Thailand wirklich im ASEAN-Verbund mitmischen will, braucht es
etwas grundlegend Neues im Schulsystem. Wie es anders geht, habe ich vor 2 Wochen in Kambodscha erlebt.

PS.: Freund Schlaumeier in #18: Dass es beim Umschreiben von Thai in Englisch oder in "International" auch zwei Vokale hintereinander geben darf, darfst Du ruhig glauben. Ansonsten solltest Du dann der Passbehörde in KhonKaen ans Bein pinkeln.