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Hochwertige Edelsteine

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jock:
@Sumi

900 % Wertsteigerung in 30 Jahren bei Diamanten !

Da zuckt es doch jeden Hausvater,seinen Garten umzugraben,um Diamanten zu
finden.

Schliesslich gibt es hunderte Tonnen Diamanten auf unserem Planeten und mit einem
Saeckchen davon,hat man ausgesorgt.

Es gibt dabei nur ein kleines Problem.Die Diamanten liegen tief unter der Erdober-
flaeche und sind nicht erreichbar.Bei 150 - 180 Km Tiefe ist es schon zu heiss,um
mit den herkoemmlichen Werkzeugen da zu buddeln.

Wie kommt man also zu (Roh)Diamanten ?

Die geologische Voraussetzung muss gegeben sein und dann braeuchte man noch
einen schnellen Vulkan.
Schnell deswegen,damit die Diamanten auf dem Weg zur Erdoberflaeche nicht zer-
stoert bzw.umgewandelt werden.

Sieht man sich die Weltkarte an,wo die Fundlaender eingefaerbt sind,stellt man fest
dass ca. 20 % der Erdoberflaeche damit betroffen sind.

Das taeuscht gewaltig.Bei Russland,das als Foerderland ausgewiesen ist,bedeutet es
nicht,dass bei St.Petersburg Diamanten herumliegen und man sie nur aufheben muss.
Gleiches bei China,Kanada oder Australien.

Die Stellen,wo Diamanten gefoerdert werden,sind nur winzige Punkte in den jeweil-
igen Laendern und fest in staatlicher bzw. privaten "Haenden".(De Beers ,Rio Tinto,
etc.)

Wie kommt man zu einen Diamanten ?

Der einfachste Weg ist,man betritt einen Juwelierladen und laesst sich nicht davon
abhalten,dass jeder Haendler,einem zunaechst als einen Raeuber ansieht.

Kann man das Misstrauen zerstreuen,oeffnet sich der Tresor und es blitzt und funkelt
um die Wette.

Der andere Weg,der allerdings nur einmal gegangen werden kann,ist,man laesst seine
Asche zu einer schweizer Firma senden,die daraus einen Diamanten presst.

Jock



schiene:

--- Zitat von: jock am 01. September 2021, 09:05:49 ---Der andere Weg,der allerdings nur einmal gegangen werden kann,ist,man laesst seine
Asche zu einer schweizer Firma senden,die daraus einen Diamanten presst.
Jock
--- Ende Zitat ---
Es geht hier aber nicht um Kunstdiamanten sondern Edelsteine/Diamanten.
Aber ich finde es eine geile Idee und habe darüber schon mal was geschrieben
http://forum.thailandtip.info/index.php?topic=19370.msg1261989#msg1261989

Sumi:
@jock

Die bis zu 900 % ige Wertsteigerung betrifft hier nur hochwertige Farbedelsteine, Diamanten werden anders gehandelt, vielleicht hätte ich das erwähnen sollen.

Aber ein Bsp. 1986 kostete ein viertelkarätiger Diamant, ( 0,25 ct ) immer unter der Voraussetzung, bester Schliff, beste Proportionen mit Symmetrie und Finished, beste Farbe und Reinheit sowie 1 ct Gewicht ( 1 ct = 0,2 g ), etwa 380 bis 400 DM.
Rechnet man das in € wären das ca. 200,-- €.
In den Anfängen der 90 er Jahre kostete der gleiche Diamant etwa 1.200,-- € bis 1.800,-- €.
Das ist der Preis, den ein Kunde beim Juwelier bezahlen mußte.

Ein einkarätiger Diamant der gleichen Qualität belief sich zum gleichen Zeitraum auf ca. 12.000,-- DM, das wären ca . gut 6.000,-- €.

Gegenwärtig kostet ein Diamant wie eben aufgeführt ca. 32.000,-- bis 35.000,-- €, allerdings nur mit bekannten internationalem Gutachten von GIA, IGI,  mit Ausnahme werden auch Gutachten weiterer Institute akzeptiert, erzielen aber nicht die Wertschätzung und den Preis.

Allerdings sind in den unteren Größen, ( 0.03 ct bis 0,50 ct ) bei Diamanten auf Grund der gegenwärtigen Covid Pandemie Abschläge zu verzeichnen, wegen rückläufiger Produktion und Nachfrage.
Aber das sind alles nur " Schmuckdiamanten ", und keine Anlagediamanten.
Von Anlagediamanten spricht man erst ab einer Größe von 1 ct, aber immer nur unter der Voraussetzung, in allen Kategorien beste Qualität vorzuweisen und mit Zertifikat, wie oben aufgeführt.
Diese erzielen nach wie vor hohe Preise.

Zur Information, 2020 betrug die Rohdiamanten Weltproduktion etwa 21.500.000 ct, das sind etwa 4.300 000 kg, das entspräche gesamt 4,3 t.
Davon gehen mehr als 95 % in die Nichtschmuckproduktion, sprich sind Industriediamanten.
Von den 4.3 Mio kg werden folgedessen ca. 200.000 kg in der Schmuckindustrie verarbeitet.

Davon haben 1 - 2 % Diamanten ein Gewicht von 1 ct ( Durchmesser 6,5 mm, und 0.2 g Gewicht )) und/ oder sind größer.

Nehmen wir mal den Mittelwert an, so sind wir bei etwa 3.000 kg.

Zählt man jetzt noch die Kriterien der besten Qualitätsmerkmale hinzu, wie Lupenrein, River etc., so bleiben nochmal gerade 1 % übrig, die diese Merkmale besitzen.
Das wären dann eben mal weltweit wohlgemerkt 30 kg.

Vielleicht kann man sich jetzt besser vorstellen wie selten diese Anlagediamanten sind, und warum immer noch eine hohe Nachfrage bei gewissen Personenkreisen herrscht.
Auf kleinsten Raum, erzielt man hier extrem hohe Werte.

Und wie beim Goldkauf sollte man das hier auf mehrere Jahre betrachten, denn preisliche  Schwankungen, auf Grund von Wirtschaftskrisen, Regimewechsel, Börsentendenzen etc. wird es immer geben.

Fest steht jedenfalls, 1 A Qualitäten bei Diamanten ab 1 ct, werden immer ihren Preis erzielen und nachgefragt werden.

Aber eigentlich wollte ich überwiegend mit diesem Thread, hochwertige Farbedelsteine hier ansprechen, da eben in Thailand und dem angrenzenden Myanmar diese hier gefunden werden.

Stehe aber jederzeit auch gerne für Diamantenfragen zur Verfügung.





Lung Tom:

Ist auf jeden Fall ein interessantes Thema.
Ich erfreue mich immer wieder am blauen Saphir. Damit hab ich mir einen Goldring "veredelt". Ist eine wirklich gute Kombi. Foto davon hab ich irgendwann auch mal eingestellt.
Bin kein Experte, aber im weiteren Familien/Freundeskreis gibt es schon Einige, die mit Edelsteinen ihr Geld verdienen. Spiegelt sich zum Teil auch in der Wahl der Vornamen wider.
Aber das führt jetzt vielleicht zu weit.

Auf jeden Fall bin ich auf die nächsten Beiträge gespannt. Vielleicht stell ich auch mal eine Frage, die meinen Status als Unwissender, bestätigt.. ;D

Alles Gute Kollege, erhol Dich gut,

Lung Tom / Kanchanaburi



Sumi:
@ Lung Tom

Danke für die Genesungswünsche,

Ja in der Tat, ein sehr interessantes und umfangreiches Thema.
Jedesmal wenn ich bei meinen wiederkehrenden 2 wöchigen Auffrischungsseminaren, die notwendig sind um den Status eines Gutachters zu erfüllen, wie neuartige Synthesen od. Imitationen, die auf den Markt gelangten, erkennen zu können, wurde ich erneut mit Nichtwissen meinerseits konfrontiert. 

Man lernt auf diesem Gebiet nie aus, kaum hat man die Merkmale eines neuen synthetischen Edelsteines gelernt und kann damit umgehen und sie erkennen, gibt es schon 1 Jahr später wieder neue Herstellungsarten, noch komplizierter und schwerer erkennbar als die vorausgegangenen Synthesen.

Mit meinem gemmologisches Labor im Geschäft, konnte ich die ersten 20 Jahre 99 % der Edelsteine auf Echtheit, bzw. synthetische Herstellungsart bestimmen.

Die letzten 10 bis 12 Jahre wurde es immer komplizierter, da die Fälschungen dermaßen gut waren, daß ich damit nur noch 95 % identifizieren konnte.
Geschweige denn mit bloßem Auge ein Urteil abzugeben ist mehr als vermessen und höchst unseriös.
Und solche selbsternannten Gutachter wollen sich, auch wenn bewaffnet mit einer 10 fach Lupe, nur wichtig machen, denn die haben zu 100 % keine Ahnung.

Sogar mein Prof. Dr. Hermann Bank, der der Weltverbandsvorsitzende der Gemmologischen Vereinigung war, und mit Sicherheit auf diesem Gebiet versiert ist, hat sich nur zu einer " vermutlichen " Aussage über eine Edelsteinbetrachtung hinreißen lassen.
Also Vorsicht vor solchen " Kollegen " die eine Einschätzung nur mit dem bloßen Auge abgeben.

Ich spreche von Farbedelsteinen, bei Diamanten sind klare Regelungen bei der Qualitätsbestimmung ( nur Reinheitsbestimmung ), mit einer 10 fach Lupe, die aplanatisch und achromatisch sein sollte zulässig, aber auch nur für einen geübten Fachmann.

Aber schon bei einer Farbbestimmung von Diamanten, benötigt man mindestens einen Farbvergleichssatz.

Universitäten, wissenschaftlich ausgestattete gemmologische Institute haben natürlich ein Röntgendiffraktometer und Rasterelektronenmikroskop meist zur Verfügung, um eine 100 prozentige Überprüfung vornehmen zu können, das kostet aber auch dann mal ein paar " Euronen "

Ein einfaches Juweliergeschäft, Goldschmiede od.normales gemmologisches Geschäft haben diese mit Sicherheit nicht, da einfach zu teuer.

Ja, der Saphir ist zusammen mit dem Rubin eigentlich ein Korund und die chem. Formel ist gleich Al2O3, Aluminiumoxyd.
Auch die Lichtbrechung, das Kristallsystem, die Härte und das spez. Gewicht ist gleich.

Der Saphir ist mit dem Rubin der zweithärteste Edelstein ( nach der Mohsschen Härteskala besitzt er die Härte 9 ), die wir nach dem Diamanten haben ( Härte 10 ).

Wobei die Skale nach Friedrich Mohs, ( ein Österreicher übrigens ), von 1 bis 10 geht.

Dabei steigt die Härte der einzelnen Schucksteine und Edelsteine unproportional nach oben.

Härte 1 besitzt  z. Bsp. Talk, der Diamant ist demnach aber nicht um den Faktor 10 mal härter, nein sondern, er ist etwa 140.000 mal härter.

Die Korundgruppe mit Rubin und Saphir besitzt die Härte 9, wie vorher beschrieben, der Diamant ist aber immer noch um den Faktor 9 mal härter.

Dennoch der zweitbeste Härtegrad, deshalb findet der gemeine unschöne Korund auch in der Industrie als Korundschleifscheiben, Saphirnadeln bei alten Plattenspielern oder in der Uhren Industrie als Saphirgläser, seine Verwendung.( hier meist synth. hergestellt.)

Der Saphir erhält seine bekannt geschätzte blaue Farbe durch Spurenelemente von Eisen und Mangan, es gibt aber auch jede andere Farbvertretungen des Saphirs, wie Grün,- ( durch Chrom ), Weiß,- Rosa,- Violett,- Braun- und Gelbtöne..
Diese nennt man dann Fancy Saphire.
Sie sind ebenfalls sehr beliebt in der Schmuckbranche.

Eine Ausnahme bildet der orangerote Saphir, genannt auch Padparadscha ( wegen seiner Lotusfarbe ). sehr selten, doch meist wird hier die Farbe gebrannt od. bestrahlt, leider.

Der wertvollste ist natürlich der sogenannte kornblumenblaue od. kaschmirfarbige Saphir.

Beste Qualitäten wie aus Kaschmir ( leider ausgebeutet ) mit sog. Augenreiner Reinheit, ( bei Farbedelsteinen spricht man nicht von Lupenreinheit ), erzielen bei einer Größenordnung von 1 ct (= 0,2 g ), etwa 4.000,-- bis 5.000,-- €.

Ein 10 Caräter kann dann schon mal 200.000,-- € und mehr kosten, auch hier gilt eine unproportionale preisliche Steigerung.

Bedeutenste Fundorte sind heute Thailand, Sri Lanka, und Madagaskar.
Amerikanische und australische Saphire sind meist farblich minderwertig, da zu dunkel.

Ein sehr guter Farbedelstein sollte eine Farbsättigung von etwa 75 - 80 Prozent besitzen, zuviel Farbe läßt diesen zu dunkel erscheinen, was eigentlich nicht erwünscht ist.

Bei den hier genannten Saphiren handelt es sich ausschließlich um facettierte  Steine.

Cabochons ( mugelig geschliffene Saphire )  sind wesentlich günstiger, weil sie meist sehr trübe sind und dementsprechend  Einschlüsse besitzen die die Brillanz ( Lichtbrechung und Reflexion ) beeinflussen .

Auch sogenannte Varietäten, wie den Asterismus, (hier zeigt bei punktueller Beleuchtung der Saphir am obersten Punkt einen 6 fachen Stern, deshalb auch Sternsaphir genannt.

Eine weitere Abart sind noch changchierende ( farbwechselnde Farben ),die der Saphir aufweist, wie z.Bsp. blau - violett oder grün - blau.
Das hängt bei der Ansicht des Betrachters unter Kunstlicht, oder bei Tageslicht ab, da hier unterschiedliche Wellenlängen des Lichts eine Rolle spielen, auch diese können aber stattliche Preise erzielen.

Gerne wird der blaue Saphir als Treuesymbol angesehen und als Sternzeichen dem Schützen zugesprochen.
Er steht für Ruhe, Willensstärke , Intelligenz, sowie Ausgeglichenheit.
 

Übrigens wird namentlich nur Saphir, laut RAL ( Reichsausschuß für Lieferungsbedingungen ) ein blauer Saphir bezeichnet.
Alle anderen Farbvarietäten müssen angegeben werden wie Gelbsaphir, Grünsaphir, Leukosaphir ( farblos bis weiß ) etc.

Ich könnte noch 10 weitere Seiten über den Saphir schreiben, hoffe aber hier einen kleinen Überblick den Betrachtern vermitteln haben zu können.

Interessant wäre noch über die vielen Synthesen, Imitationen, Fälschungen und künstlichen Produkte zu berichten, wie man sie möglicherweise als Laie einigermaßen einschätzen könnte, das würde aber für heute den Rahmen sprengen.

Hoffe ich konnte mit diesem Bericht über den Edelstein Saphir zum besseren Verständnis etwas mit beitragen haben zu können.

Nun verarbeitet das alles mal in Ruhe, sollten Fragen dazu sein....nur zu bitteschön.

   


   

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