Nun mal wieder einige bodenständige Infos und Gedanken aus der größten, aber ärmsten und trockensten Region in Thailand: aus dem Isaan
Was gute Laune und Lebensfreude angeht, gehören unsere Thais zur Weltspitze. Für die
durchschnittliche Effektivität ihrer Landwirtschaft gilt das aber wirklich nicht.
Bisher hatte ich die Ehre, hier in Thailand drei Betriebe, die Nahrungsmittel produzieren und bei denen ein Farang kräftig mitmischt, näher kennenzulernen.
Diese drei
von der Tankstelle Farangs sind ein Jürgen (Reis, Federvieh und einiges mehr. Ist nun in anderen Bereichen aktiv), unser Mitglied
wallewaldenburg (Fisch-Aufzucht und -Produktion in beachtlicher Menge, Fischfutter-Produktion, etwas Landwirtschaft, aktive Partnerin mit Herz und Hirn, beide leider nun auf einem anderen Kontinent aktiv) und unser Mitglied
rampo (beachtliche Produktion in etlichen Bereichen, probiert und testet anscheinend alles außer Opium-Anbau
, aktive Partnerin mit Herz und Hirn, beide immer noch am selben Ort aktiv, aber leider über 120 km Fahrstrecke von mir entfernt)
In diesen drei Betrieben habe ich eine Effektivität gesehen, die ich in meiner Umgebung in allen möglichen Betrieben
seltenst sehe.
Für Effektivität sind z.B. wichtig: vernünftige Planung, Konstanz (nicht der Ort am Bodensee
) , Pflege und Wartung von Material und Maschinen, Einsatzbereitschaft, Lernbereitschaft, Kalkulation, Zeitmanagement und einiges mehr.
Bei solchen Betrieben ist auch eine vernünftige Wasser-Wirtschaft wesentlich. Wenn wenig Regen fällt, dann muss man es eben irgendwie sammeln (z.B. mit Teich, der gegen Versickern gesichert ist) oder funktionierende Brunnen haben. Nur eine Minderheit der einheimischen Bauern schert sich im trockenen Isaan um eine ausreichende Wasserversorgung!
Besonders in Thailand ist noch ein weiterer Punkt sehr wichtig: Improvisations-Talent
Ein anderer Punkt hat zwar nichts mit Effektivität zu tun, ist aber auch wesentlich: Der vernünftige Umgang mit Geld. Und das ist hier gar nicht Mode.
Wer sich im Isaan und mit Isaanern etwas auskennt, der weiß, dass eine landwirtschaftliche Weiter-Entwicklung hier nicht in großen Schritten erfolgen wird.
Und die Reismengen, die hier produziert werden, reichen rechnerisch ungefähr für die Isaan-Bevölkerung (dabei bitte auch an die Bevölkerung der Städte denken).
Nicht klassischer Export, aber dennoch: Sehr viele Isaaner arbeiten außerhalb vom Isaan. Wer von denen die Möglichkeit hat, nimmt von zu Hause säckeweise seinen Bedarf an Reis mit.
Soviel nebenbei zum Thema: Isaan Reisexport