Ich habe nicht von einer europäischen Finanzkrise geschrieben, sondern von einer weltweiten Finanzkrise.
Genau diese Antwort habe ich erwartet. So erspart man sich auf einfache Weise eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Problem. Also gut, erkläre mir doch bitte, was die weltweite Finanzkrise mit der Reispolitik Thailands zu tun hat.
was dies in der Folge bewirkt hat, hast du an der weltweiten Finanzkrise gesehen
Nein, habe ich nicht. Nur einfache Gemüter leiten aus der zeitlichen Abfolge von Ereignissen eine Ursache/Wirkung Erklärung ab. Es gibt auch ganz andere Erklärungen wie z.B. die hemmungslose Schuldenmacherei vieler Regierungen.
Linke Wirrköpfe erklären solche Krisen dann gern als Marktversagen. Das Gegenteil ist richtig, der Markt hat wunderbar funktioniert und wirtschaftliches Fehlverhalten sanktioniert.
der FDP nahen "Friedrich-Naumann-Stiftung für Freiheit"
Argumente sind nicht allein nur deshalb falsch, weil sie vom politischen Gegner vorgebracht werden. Es ist zu einfach, dies dann als einseitig und politisch tendenziös abzutun und so eine inhaltliche Auseinandersetzung zu vermeiden. Selbstverständlich ist die eigene Meinung sakrosankt.
Ich bin nämlich der Meinung, dass die jetzige Regierung in Thailand … den inländischen Reispreis im eigenen politischen Ermessen stabilisieren oder festlegen darf
Selbstverständlich darf sie das. Selbstverständlich dürfen sich Griechenland und andere nach eigenem politischem Ermessen verschulden. Selbstverständlich (oder vielleicht auch doch nicht) dürfen Länder ihre Außenpolitik nach eigenem Ermessen gestalten. Neusprech heißt das dann, weil demokratisch legitimiert, Primat der Politik.
Man tut gut daran, bei jeder Subventionsentscheidung zwischen den Zielen und den zur Zielerreichung gewählten Mitteln zu unterscheiden. Nur so kann man feststellen, ob und inwieweit die eingesetzten Mittel wirklich zur Zielerreichung fierten.
Und so lautet dann die eigentliche Fragestellung, ist die Garantiepreisregelung Thailands für Reis ein geeignetes Mittel, die Einkommen der Klein- und Kleinstbauern Thailands zu erhöhen.
Die tendenziöse und einseitige Untersuchung der Friedrich Naumann Stiftung kommt hier zu dem Ergebnis, dass vom dem Segen bei den eigentlich Gemeinten kaum etwas ankommt und die wahren Profiteure ganz andere sind. Sollte das zutreffen, erscheint mir der Vorschlag, die eigenen Regeln, die ja auch andere erhebliche Nebenwirkungen haben, zu überdenken, nicht ganz abwegig.
Aus Europa wissen wir, dass Subventionen, die die ungeliebten Marktmechanismen außer Acht ließen, zu Butterbergen und Weinseen führen. Deren Aufbau und späterer Abbau kosteten viel Geld.
Thailand macht gerade die gleiche Erfahrung mit Reis.