@.derbayer.
Der Ministerpraesident von Japan scheint ein kurzes Gedaechtnis zu haben,wenn
er jubelt,dass "endlich die Spiele nach Japan "kommen.
Bereits 1964 fanden olympische Spiele in Tokio statt.
Wie man aus der Vergangenheit weiss,ist auch der Begriff "vergeben" falsch
und sollte richtig heissen "verkauft".
Die Mitglieder der Delegation der Japaner jubelten,die anderen der Bewerber-
staedte weinten.
Unbewusste Freudentraenen ?
Eine solche Grossveranstaltung kostet Geld - richtig Geld.
Alles nur fuer 2 Wochen ? Nicht ganz,die Investitionen in Strassenprojekte,Ver-
kehrsinfrastruktur und das olympische Dorf haben ja Nachnutzer.
Bei den Sportstaetten selbst sieht es anders aus.Dort verwaist dann schnell
die Halle,wo Fechtturniere ausgefuehrt werden koennen,aber die Instandhaltungs-
kosten und der Aufwand fuer den Betrieb bleiben.
Wozu Gigantomanie fuehren kann,zeigt das Beispiel des Fussball EM-Stadion im
schoenen Klagenfurt- einer Stadt unter 100.000 Einwohnern.
Fuer 3 Matches wurde ein neues 32.000 Zuseher umfassendes Stadion
errichtet und dafuer 70 Mio Euro aufgewendet.Allein nur fuer das Bauwerk.
Weitere 20 Mio wurden gebraucht,fuer weitere Vorhaben rund um das Projekt.
Geplant war ebenfalls,dass nach der EM das Stadion zurueckgebaut wird auf
22.000 Besucher.Ein Vorhaben,das ebenfalls bezahlt werden muss.
Wie diese Besucher jemals bei einer der seltenen Veranstaltungen aufgetrieben
werden koennen,steht in den Sternen.Klagenfurt hat naemlich keinen Fussballclub,
der in der ersten Liga spielt.
Die Betriebskosten fuer das Stadion betragen jaehrlich 2 Mio Euro.Die Haelfte davon,
sollten durch Veranstaltungen aufgebracht werden.Es blieb ein Traum-die Kosten
traegt der Steuerzahler von Oesterreich,da weder die Stadt noch das Bundesland in
der Lage sind,dafuer aufzukommen.
An Hand dieses Beispiels,kann man sich vorstellen,wieviel Geld in die Hand genommen
werden muss,um eine Grossveranstaltung,wie olympische Spiele im entsprechenden
Rahmen abzuwickeln.
Es stoesst mir immer sauer auf,wenn ich die feierlichen Reden bei einer Eroeffnung
hoere.Von Voelkerverbindung ist die Rede,manchmal vom olympischen Friede und Idee.
Kommerz und politisches Kalkuel waere ehrlicher.
Internationale Konzerne balgen sich jetzt schon um die Werbeflaechen,Bezahlsender
kalkulieren bereits, ihren Gewinn,Hoteliers reiben sich die Haende.
Siegreiche Athleten ueberschlagen bei der Ueberreichung der Medaille,die Steigerung
ihres Marktwertes u.s.w.
Wie sehr die Politik Einfluss auf die Spiele nahm,sah man,als die Spiele in Moskau
durchgefuehrt wurden.Die USA rief zum Boykott auf.Viele Nationen folgten dem
Aufruf.Oesterreich nicht. Man flog nach Moskau - entlang der Erdgasleitung,versteht sich.
Und vom olympischen Friede ist schon lange nicht mehr die Rede.Die notwendigen Sicherheits-
einrichtungen fordern die Polizei zu Hoechstleistungen auf,um Anschlaege abzuwehren.
Im antiken Griechenland genuegten ein paar Kraniche,um ein Verbrechen aufzuklaeren.
das waehrend der olympischen Spiele veruebt wurde.
So aendern sich die Zeiten !
Jock