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Vorbei, aber nicht vergessen

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franzi:
Durch den Bericht von tom.bkk inspiriert habe ich mich am Folge-Tag meiner Ankunft frueh morgens  rechtzeitig aufgerafft, um den 0825 Uhr Zug von Wongwian Jai zu erreichen, dabei aber nicht die Renovierungsarbeiten an meiner Gattin, die eigentlich gar nicht so aufwendig sind, beruecksichtigt, weshalb dieser Zug natuerlich versaeumt wurde.
Zum Glueck muss man im nachhinein sagen, denn wir bezahlten im danach fahrenden Zug nur den Kinder Fahrpreis, trotz zweimaliger Nachfrage meinerseits, ob die 2 mal 5 Bath denn schon stimmen. Der Schaffner hat uns wegen meiner charmanten Art, die meiner Frau wird es wohl nicht gewesen sein, ganz einfach um 90 Jahre juenger gemacht.
Vorher konnte es sich mein Ein und Alles aber nicht verkneifen, ein Fruehstueck zu sich zu nehmen, ich bevorzugte wegen der nicht einer Oe Norm entsprechenden Sauberkeit und des eigenartigen Geruches ein Coke.



Durch den eine Stunde spaeter fahrenden Zug ergab sich der Vorteil, dass wir in Mahacha gemuetlich jausnen und ein bissl herumstreunen konnten, da der Anschlusstriebwagen nach Mae Klong erst 2einhalb Stunden spaeter fuhr.
Dabei entdeckten wir Sensationelles. Es gab da ein Buslinie, die kostenlos zu benutzen war. Die eigentliche Sensation war aber die, dass dies auch fuer Farangs zutraf!! Ich bin immer noch tief geruehrt ueber die großartige Geste des betreffenden Buergermeisters, der angeblich diese Anordnung herausbrachte. Der Aufprallschutz fuer die Fahrgaeste im Brustbereich im Falle eines Unfalles ist, wie man sieht, zwar nicht top und es fehlen auch Sicherungsketten an den Einstiegen, aber das auch noch zu verlangen waere dann schon unverschaemt.




Spaeter in einem luftigen Unterstand nahe des Flusses stachen mir als Handyverweigerer sofort die 5 nebeneinanderliegenden Mobiltelefone der 5 Kinder ins Auge.
Luxus pur! 4 palavernde Maedchen und ein armer Bube, auf dem dauernd eines der Maedchen herumhopste. Als sie bemerkten, dass sie von uns beobachtet wurden wechselten sie ihr Gespraechsthema. Soviel hatte die Gattin aber schon mitbekommen: Die eine ueberhaupt nicht Huebsche, einen genauen Hinweis welche darf ich wegen der Privatsphaere vermutlich nicht geben, erzaehlte ihren Freundinen, dass sie gerade vom einem Kunden zurueckkam, dem sie nur einen blasen musste. Vorher bei einem Mauser habe sie ein vielfaches an „Lohn“ erhalten. Die mit der schwarzen Hose brachte sie dann aber zum Schweigen. So wie die altersmaessig einzuschaetzen sind wuerden sich die Kunden  im Falle eines Erwischtwerdens sicher wegen Kinderprostitution strafbar machen.



Von Luxus pur zu Armut pur
Nie werde ich das schweissueberstroemte und vor lauter Anstrengung zu einer Fratze verzerrte Gesicht des Rischkaziehers vergessen, als er an mir vorbeigaloppierte. Und das fuer ein paar Kroeten, um sich eine Schuessel Reis leisten zu koennen. Es fehlte nur noch ein „Hue Hott“ der auf dem Wagen sitzenden Schnepfe, um das Mass voll zu machen.



Auf der Weiterfahrt nach Mae Klong versuchte ich wieder, ein paar Fotos von der Landschaft zu schiessen, fuer uns persoenlich zur Erinnerung. Aber der Haupterfolg der Fotografiererei bestand darin, dass mir schwindlig wurde, da meine High Tech Kamera um 100 Euro die Geschwindigkeit des Zugs von geschaetzt 40 kmh nicht derpackte und nur einen berauschenden Film auf den Kameramonitor lieferte. Da lob ich mir die alten 35mm Film Sucherkameras, da gab es das nicht.
Die Landschaft konnte mich sowieso nicht restlos begeistern, da auf der anderen Seite eine huebsche Ablenkung fuer Ablenkung, aufgenommen aus den Augenwinkeln, sorgte. Erst die haemische Bemerkung meiner Aufpasserin, die mein unaufaelliges hinueberschielen bemerkt hatte, seit wann ich mich fuer Ladykiller interessiere, beendete meine Schielerei augenblicklich. Und dann kam mir der Gedanke, wenn ich der Thai. Fun Max waere, dann....



Fortsetzung folgt

fr



hmh.:
Na, da freuen wir uns jetzt schon auf mehr, franzi!

Diese nach Hua Takhe-Pattaya meine zweite Bangkoker Lokalbahn-Lieblingsstrecke steht nicht von ungefähr auf sieben Seiten im TIP Führer Bangkok.

Am Ende der Strecke nach Mahachai wartet außerdem immer Pla Sam Rot im Tha Rüa Restaurant  :-* ,
In Tha Chin dagegen gebratene Ente auf Nudeln.  8)
Beides direkt am Flußufer und immer bei einer kühlen Brise.  }}


--- Zitat von: franzi am 25. März 2011, 00:59:54 ---Dabei entdeckten wir Sensationelles. Es gab da ein Buslinie, die kostenlos zu benutzen war. Die eigentliche Sensation war aber die, dass dies auch fuer Farangs zutraf!! Ich bin immer noch tief geruehrt ueber die großartige Geste des betreffenden Buergermeisters, der angeblich diese Anordnung herausbrachte.
--- Ende Zitat ---

Ich will Dir ja die Freude über diese "Sensation" nicht nehmen, aber ungefähr die Hälfte aller normalen roten-beigen Bus-Schrottkübel im Großraum Bangkok, also auch in den Nachbarprovinzen, fährt kostenlos. Das geht außerdem schon ein paar Jahre so.
Die BMTA macht mit ihren Schrottkübeln nämlich sowieso nur Verluste. Es sind für die einfach weniger Verluste, wenn man für ausscheidende Schaffner keine neuen mehr einstellt. Es betrifft nur die Busse ohne Ventilatoren (normalerweise 7 Baht für jede Strecke) und nur die Städtischen, nicht die "Private Joint Busse".

Langfristig sollen die Schaffner nämlich sowieso alle ganz wegrationalisiert werden. Dann ist wieder ein Stück altes Bangkok dahin. Schade um die Klappermännlein und -Frauen, an die ich mich seit 30 Jahren so schön gewöhnt habe...

Möchte nicht wissen, was da derzeit sonst noch alles eingespärt wird... {:}  Die sind so.  {+

Erkennbar sind die kostenlosen Busse, die es in geschätzten rund 50 Linien gibt, an dem breiten und nicht zu übersehenden blauen Band meist oberhalb der Windschutzscheibe. Es sind allerdings nicht alle Busse einer Linie kostenlos! Bei der Line 60, die ich gestern gegen 11 Uhr von Phan Fa zum Sanam Luang genommen habe, kamen zum Beispiel drei Busse direkt nacheinander, davon war einer kostenlos.
Dreimal dürft Ihr raten, welchen der drei Busse ich genommen habe  C--
Das neu-thailändische Wort "Free" (ฟรี fri:), das in dem blauen Band unter anderem vorkommt, erkennt man mit etwas Übung auch als Anfänger.

thai.fun:

--- Zitat von: franzi am 25. März 2011, 00:59:54 ---..... seit wann ich mich fuer Ladykiller interessiere, beendete meine Schielerei augenblicklich. Und dann kam mir der Gedanke, wenn ich der Thai. Fun Max waere, dann....

Fortsetzung folgt
--- Ende Zitat ---

... gerade weil ich bei Ladykiller auch nur Tipisch schiele,
freue ich mich auf die Fortsetzung deines Gelungenen Reise-Berichtes.....  ;}

franzi:
Bei der Stadteinfahrt erstaunte mich, wie zentimetergenau die Marktfrauen die Verkaufswaren und Planen auf den richtigen Punkt brachten, Übung macht eben die Meisterin.





Zur Orientierung, den Anblick der Umgebung zu genießen und um gemütlich eine Zigarette zu rauchen verließen wir den momentanen Trubel der Station und begaben uns ans Flussufer. Auf der anderen Seite stach mir ein gelber Bau ins Auge, meine Vermutung war, dass es sich um eine Moschee handeln könnte, die Gattin glaubte auf der Spitze ein Kreuz wahrzunehmen und meint es wäre eine Kirche.

 



Auf Nachfrage wurde uns von einem Motorrad Taxifahrer erklärt, dass es dort Zimmer zu mieten gäbe, meine Unbescheidene schnappte sofort danach und der Übernachtungsort war in ihren Augen beschlossene Sache. Ich ließ sie träumen, bei einem vermuteten Zimmerpreis von weit über  10 000 Bath aufwärts würde ihr die Lust zum dort schlummern schon vergehen.
Bei der Einfahrt zum Hotel, die drei Lkws gleichzeitig befahren könnten, fehlte allerdings ein entsprechender Hinweis. Warum wurde uns klar, als auf halbem Weg zum Gebäude ein kaum Thai sprechender vermutlich Burmese gestikulierend auf uns zusteuerte und uns des Geländes verwies. Es war nämlich ein Privat“haus“! Eintritt in die Hütte für eine Inspektion wurde uns sowieso verwehrt, mich hätte interessiert, ob sich die Bewohner auf die Zehenspitzen stellen müssen, um bei den Fenstern hinauszuschauen oder der Fußboden innen erhöht ist. Man beachte die Person im Hintergrund.
Ich wollte näheres über den Besitzer wissen, die Anwohner hielten sich aber sehr bedeckt. Angeblich stellt er aber sein Anwesen Filmteams der thailändischen Seifenopern zur Verfügung, die meisten der hier lesenden werden also die Räumlichkeiten kennen.

 



In Pattaya, das ich vor 21 Jahren das letzte mal besucht hatte, gibt’s angeblich offene Kanaldeckel, in Maeklong nicht, dafür sollte man aber vorsichtig sein wenn man am Pier wandelt, da könnte es geschehen, dass man eine Beinlaenge kürzer wird, wenn man wie Hans guck in die Luft die Bank ansteuert, um seinen mueden Knochen etwas Ruhe zu goennen.



franzi:
Ich rechnete damit, dass hier in unmittelbarer Nähe am folgenden Tag ein Schwimmender Markt stattfinden würde, doch hatte uns ein einsam am Fluss aus einem Boot verkaufender Händler diese Hoffnung zerschlagen. Also frühmorgens aus dem Bett, damit wir ab 0600 in Ampawa den Rummel (ich nicht) genießen können. Doch, der Wille war da aber der Körper schwach, aufgestanden 0730, weshalb ich mich darauf einstellte, dass beim Eintreffen in Ampawa um 0830 Uhr die Touristenmassen kaum einen Blick auf die Marktfrauen zulassen würden.




So sahs aber nicht aus, das Foto habe ich tom-bkk aus  http://forum.thailand-tip.com/index.php?topic=1518.msg33865#msg33865 gestohlen.


Tatsaechlich herrschte gaehnende Leere und es war auf den ersten Blick ersichtlich, dass dieses Dorf in diesem Klongabschnitt rein auf Tourismus aufgebaut ist. Viel zu ordentlich alles.
Die Kosten fuer die Bootsmiete fuer eine einstuendige Rundfahrt hatte ich schriftlich mit Bath 300, vom Tip ausgedruckt, vorliegen, doch da die Preise dafuer mit Bath 600 fuer eine Stunde auf Tafeln angeschrieben waren hatte meine Frau, die ansonsten eine geschickte Verhandlerin ist, keine richtige Basis, den Preis auf dieses Niveau herunterzuhandeln. Mein herumfuchteln mit diesem deutsch beschriebenen Papier beeindruckte die Vermieter wenig, wir einigten uns schliesslich auf saftige 500 Bath.





Die einstuendige Rundfahrt dauerte dann 35 Minuten und es waren inclusive einem dreiviertelstuendigem Spaziergang auf den Piers vielleicht 4 bis 5 Marktboote zu sehen. Aber: Ob 5 oder 100 Boote, wo ist der Unterschied, ausser die Anzahl? Ich hatte es mir sowieso bis jetzt erspart, so einen Markt zu besichtigen, denn ob schwimmend oder an Land, Markt ist Markt.




Forts. f.

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