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Hausbau, Baumaterial, Raumklima in Thailand

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Cee:

Zum Standort

haben auch meine Freundin und ich tiefgreifende Erfahrungen gemacht. Nachdem sie das Land, 1 1/2 Rai,
mit einer Baracke und einer kleinen Bananenplantage von ca. 300 Stauden drauf, gekauft hatte, hat sie
das Ganze für 3/4 Jahre der Familie ihres Bruders überlassen.

Als wir mit dem Umbau beginnen wollten, mussten die Familie ausziehen - unter dem Gerümpel fiel eine
Stereoanlage mit riesigen Lautsprechern auf. Auch die Nachbarsfamilien links und rechts auf den
Nachbargrundstücken, hatten riesige Lautsprecher draussen unter den Vordächern aufgestellt, deren
Fronten auf unser Haus gerichtet waren.

Es stellte sich bald heraus, dass die drei Nachbarn ihre Lautsprecher dazu missbrauchten, um einen
akustischen Kleinkrieg gegeneinander zu führen. Dieser Kleinkrieg wurde von den Nachbarn nun
gegen uns weitergeführt, obwohl wir weder Stereoanlage noch Lautsprecher besassen. Man hörte fast
nur die Bässen, das allerdings dermassen extrem und täglich mindestens 20 Stunden lang, dass auch
unsere Baracke, die allmählich ein Haus wurde - und wir selber, wie in einer Disco, erbebten  >:(

Das Übel flachte erst nach mehreren Jahren ab, nachdem die Frau des einen Nachbarn, in einem
Verzweiflungsakt, nasse Lappen in die Bass -  Lautsprecher stopfte...  :) - und wir unser Haus
mit Doppelschalen- Mauerwerk bei den Umfassungsmauern, ausgestattet hatten.

Vorher habe ich Gehörschoner aus Armeebeständen mitgebracht und so haben wir, zur Schadenfreude
einiger Dorfbewohner, längere Zeit wie Marsmännchen gelebt  - und geschlafen.  >:(

Grüsse
Cee

 

Freak:

--- Zitat von: Cee am 28. Juli 2008, 16:45:53 ---
Zum Standort
Ja Cee, weiss zwar nicht wo du deine Hütte gebaut hast, doch du musst wissen, die Thai's sind karaokeverrückt. Denke eher, die von dir genannten "Belästigungen" durch Lautsprecher stammen daher. Kenne dieses aus dem Issaan, dort war am Abend auch kein Fernsehen möglich, denn irgendeiner der dort lebenden Thai's liess die Anlage auf volle Touren laufen, so wurde halt der ganze Ort beschallt ( stets bis mindestens 12 h, am WE bis 05 h am morgen). Fazit ist, die Wahl des Standortes ist von grosser Bedeutung.
Baue derzeit in Cha-Am und habe diesbezüglich absolut keine Pobleme (wohne neben der Baustelle in einem gemieteten Haus, kann es also beurteilen).
Aber mach weiter mit deinen Berichten, ich verfolge sie aufmerksam. ;)



 

--- Ende Zitat ---

Cee:
@ Freak

Danke für Deine Ermunterung - weisst Du, Berichte zum Bauwesen sind eigentlich nicht lustig
und nutzbar sind sie erst dann, wenn einer von uns sich konkret mit dem Bau eines
eigenen Hauses beschäftigt - dann hagelte es, zumindest im alten Forum, mit Fragen.  :-X

In Cha-Am sind wir oft, besonders zum Fischgerichte essen. Ein schöner Fleck - nur niemandem sagen!  ;)
Wir wohnen nicht weit daneben.

Unsere Nachbarn spielen zur Hauptsache CD s der eintönigen Thaimusik. Das ist erträglich, weil
diese Musik nicht aufpeitscht. In krassen Gegensatz dazu steht die von Thaibands erstellte "Beatmusik",
eine fürchterliche Entstellung unserer Vorbildmusik aus dem Westen.  >:(

Zu Karaoke habe ich eigentlich schon fast eine mitfühlende Einstellung. Sie Verschmutzt wohl die Umwelt 
besonders an Feier - und Freitagen. Es gibt ja sonst kaum Gelegenheiten, dass einige unserer Gastgeber
ihre Unbedarftheit dermassen offenhörlich demonstrieren - ihr Gesicht gewollt verlieren -   
da kann ich echt schmunzeln.  ;D


Grüsse
Cee

Freak:
Sawasdee krup Cee.
Nun dann kannst du ja nur etwas weiter südlich oder nördlich von mir sein. Denke wir treffen uns mal in der Mitte.

Wie ich schon sagte, ich baue derzeit selbst hier, heisst im Moment kommt  das Dach drauf. Bis auf ein paar unwesentlichen Probs. ging alles gut. Wenn du hier weiter - mit dem Thema - auf Sendung bleibst, so werde ich sicher nochmal etwas positives oder auch negatives bezüglich Hausbau vom Stapel lassen. :P

Soweit mal, vielleicht sieht man sich bei den Fischen mal.

Gruss Freak

Cee:

Die Fundation, Fundamente

@ Grizzli "Das Grundstück sollte an "Gehobener" Stelle sein."
 
Richtig Grizzly, hier überschneiden sich die Kriterien zum Standort und der Fundation, zu einer
nachhaltige Wohnqualität. Wasser fliesst so gleichmässig nach allen Seiten vom Haus
weg, ein idealer Zustand - auch für die Gesundheit der Bewohner.

@ moskito 27.07.08 "Auch werden in Thailand Fundamente, besonders für Mauern, gern Auf die
Erde gestellt und nicht darin eingelassen."
 
Wir Europäer graben unsere Fundamente, besonders unter Umfassungsmauern, deshalb um
ca. 1.0 m unter die Oberfläche , dh. unter die Frostgrenze, damit diese bei Frost nicht nach
oben gedrückt werden und Risse im Gebäude verursachen! Diesen Fall kennen wir hier in Th. kaum.

Die Notwendigkeit, in Th. den gewachsenen Boden im Mindestfall um 1.0 m mit verfestigter Erde zu
überdecken, und darauf die Bodenplatte zu erstellen entsteht besonders deshalb, damit in der
Monsunzeit und bei kleineren Überschwemmungen, das Haus trocken bleibt. Weil die Oberfläche
der meist Lehmhaltigen Erde, bei Regeneinwirkung sehr schnell zu einem nicht mehr tragfähigen
Brei wird, muss mit einem umlaufenden Streifenfundament verhindert werden, dass der Untergrund
durchnässt wird und ausschwemmen kann. 
- Ein Hausteil könnte absacken.
- Tiere können unter der Bodenplatte, in der Monsunzeit, alles mit Gängen unterhöhlen.
- Ein tief eingegrabenes Streifenfundament ringsum, schützt ein Haus davor.

Die erforderliche Fundation steht deshalb in unmittelbarem Zusammenhang mit der Wahl des
Standortes.

Die Pfählung
Hier haben wir vorne bereits Bangkok erwähnt, ein typischer Ort, wo viele Baute auf Pfählen
stehen. Der tragfähige Untergrund wird hier oft erst dann erreicht, nachdem mehrere, nicht tragfähige
Schichten, mit den Pfählen durchdrungen werden. Die Pfählung muss dabei in jedem Fall und überall
bis auf die tragfähige Schicht hinunterreichen - sonst kann die Baute kippen. Eine Pfählung erfordert
es, einen Bauingenieur und ggf. einen Geologen beizuziehen. Spare nicht am falschen Ort!

Bei der Pfählung können spätere Problen auftreten, die zum Kippen oder zur Absenkung der Baute
führen. Ich erwähne hier vier Beispiele:

- Die Pfählung reicht nicht überall bis hinunter in die tragfähige Schicht. Die Baute kippt.

- Die mittels Pfählen durchdrungenen, nicht tragfähigen Schichten, bewegen sich horizuntal
gegeneinander und zerbrechen einige oder die Pfähle. Die Baute kippt.

- Bei den Pfählen ist die Überdeckung der Armierungsstähle mit Beton, zu dünn. Es entstehen
Haarrisse, die  zur Hauptsache beim Rammen der Pfähle entstehen. Wasser dringt ein, welches
die Stähle anrosten kann. Wenn Rost entsteht, wird der Durchmesser eines Baustahls grösser,
die Überdeckung mit Beton platzt ab und nach kurzer Zeit ist der äussere Ring der Armierung
durchgerostet. die Baute kann kippen.

- Die Pfählung schaut, nachdem die einzelnen Pfähle versenkt sind, oben aus dem Boden.
Richtierweise werden nun die Pfähle nach den Prioritäten des Hausgrundrisses, mittels armiertern
Betonstreifen - "Fundamenten", horizontan verbunden. Auf diesen Verbund wird nun die erste
armierte Betonplatte eingebracht. Wenn ein Sparmeister der Idee verfällt, den horizontalen
Verbund unter der Bodenplatte einzusparen, kann es vorkommen, dass wegen der Gewichte des
Gebäudes, sich einzelne Pfähle durch die Bodenplatte stanzen. Das Haus kippt oder zerbricht.

Hier noch ein sehr persönlicher Trick von mir:  ;)
 
Sofern die Überdeckung über der tragfähigen Schicht nicht durchwässert ist, die tragfähige Schicht
mit Sicherheit nicht tiefer als 5-6 m unter dem gewachsenen Grund liegt, kannst Du wie folgt Geld
und Zeit sparen und Sicherheit gewinnen:
Besorge einen Bagger mit langen Armen und einer Schaufelbreite vo ca. 30-40 cm. Stelle die Achsen
im Grundriss fest, wo die höchsten Lastaufnahmen erforderlich sind und lege ein Raster fest, das nach
Möglichkeit aus parallelen Linien mit gleichen Abständen zueinander, Abstand zB. 4 m, besteht.
Übertrage dieses Raster im Masstab 1:1 und mit einem einfachen Schnurgerüst aufs Baugelände.
Hebe mit dem Bagger einen geraden Graben sauber aus, der Hauslänge aufweist und bis zum
tragfähigen Grund reichet. Fülle diesen Graben sofort mit einer erstklassigen Betonmischung
B300, also 1/3 Zementanteil und nivelliere die Betonkrone oben. Nun kommt der nächste und der
übernächste Graben usw.

Das Streifenfundament
Das Streifenfundament besteht aus langen Fundamentstreifen aus armiertem Beton.
Die Höhe des Betonbandes beträgt in der Regel 50 cm, die Dicke richtet sich nach dem Querschnitt
der geplanten Betonstützen oben drauf.

Sofern Du die Bodenplatte knapp über dem gewachsenen Boden erstellen willst, müssen die
Sreifenfundamente ringsum und überall im gewachsenen Boden ausgehoben werden.

Auf dem Land wird die Bodenplatte in der Regel auf einem um > 1.0 m aufgeschütteten,
nivellierten Erdhügel, erstellt. Dieser Grundplatte aus Erde muss mindestens eine Regen -  und
eine Trockenzeit lang ruhn.
Die Bodenplatte in armiertem Beton, wird dann auf den Streifenfundamenten und auf der
Erdplatte ruhend, gegossen.

Zur Einbringung der Streifenfundamenten gibt es zwei uebliche Ausführungen und ein Trick.

- Bei der ersten Ausführung wird auf der nivellierten und ausgehärteten Erdplatte der Verlauf
der Streifenfundamente angezeichnet und 50 cm tief ausgehoben, (ein mühsames Unterfangen.)
Es werden Armierungskörbe erstellt und in den Fundamentgräben verankert. Gleichzeitig
werden bei den vorgesehenen Stützen Armierungseisen vertikal eingesteckt und ebenfalls
verankert. Wichtig ist, wie v.e., dass ein Streifenfundament die gesamte Aussenkante des
Grundrisses umschliesst.
Danach werden die dicken Kanalisationsrohre mit den Anschlüssen nach oben, o.k. Bündig mit
der Erdplatte, mit dem erforderlichen Gefälle versehen, eingebracht. Verschliesse die senkrechten
Anschlussrohre gegen eindringenden Dreck!! Nun werden die Fundamentgräben mit Beton gefüllt
und nivelliert. Danach kommt die Schalung für die Aussenkante der Beton - Bodenplatte, die
Armierung derselben und das Einbringen und das saubere Abziehen (Abglätten) der Betonoberfläche.
Verhindere, dass Tiere auf den nassen Beton gelangen!

- Bei der zweiten Ausführung erfolgt die Erdaufschüttung in zwei Stufen Die erste Aufschüttung auf
den gewachsenen Boden hat eine Höhe von ca. 50 cm und ist nivelliert. Nach der Austrocknung
wird das Schnurgerüst erstellt. Danach wird eine 50 cm hohe Holzschalung angebracht und die
Armierungskörbe werden darin so verankert, dass eine Betonüberdeckung von ca. 25 mm
entsteht.  Nur die Umfassungsfundamente werden 1.oo m Hoch erstellt. Vorkehrungen für
die Stützen werden angebracht. Die dicken Kanalisationsrohre werden auf einem Kies-Sandkeil, im
Gefälle verlegt wie o.e. Nach der Betonierung und der Entfernung der Schalung wird wiederum
eine Erdschicht von 55 cm Dicke, sorgfältig eingebracht - und nivelliert. Nun muss eine weitere
Regen und Trockenzeit erfolgen, bevor die Beton- Bodenplatte erstellt wird.
Diese zweite Regen- und Trockenzeit wird gefährlicherweise oft nicht eingehalten, um ein Jahr
Bau - Wartezeit einzusparen.

Bei all den erklärten Fundamentarten, kannst Du nach Deinem persönlichen Entscheid,
kostengünstige Vorkehrungen gegen möglichen Wasserdruck und gegen die Erdbebengefahr
treffen. Verstärke Dein Haus vorzugsweise auf der Seite, wo Wasserdruck erwartet werden muss,
in 2 Hausecken mit Mauerscheiben aus armiertem Beton, welche in einem Winkel von 90 Grad
erstellt, von den Streifenfundamenten bis unter die oberste Massivdecke reichen.
Je nach Grösse der Baute sind an der gegenüberliegenden Fassade weitere Mauerscheiben in
armiertem Beton erforderlich.


-Der Trick
Sofern der gewachsene Baugrund tragfähig und horizontal ist, bei kleinen Unebenheiten
kannst Du etwas nachhelfen, werden die Streifenfundamente, im Umfassungsbereich
1.00 m hoch, innen 50 cm hoch, unmittelbar auf dem gewachsenen Niveau erstellt.
Die Stützen werden bis auf eine Höhe von ca. 1.40 m, geschalt, armiert und mit Beton gefüllt.
Nach dem Ausschalen wird der Erdhügel  bis auf eine Höhe von ca. 1.10 m, sorgfältig erstell
und nivelliert. Nach einer Regen und einer Trockenzeit wird die Kanalisation im Gefälle so
eingebracht, dass sie nirgens höher als 1.00 m ist. Nur die senkrechten, verschlossenen
Anschlussrohre schauen oben um ca. 30 cm hervor.
Nun erstellst Du die Beton - Bodenplatte wie vorne erwähnt. Wenn Du die Verlängerung
der Stützen geschalt und armiert hast, beachte ein sehr wichtiger Punkt: Beginne das
Einbringen des Betons dadurch, indem Du zuerst eine Mörtellage von ca 10 cm Höhe
einbringst und unmittelbar danach der Beton einfüllst und verdichtest. Die Mörtellage aus
Sand und 50 % Zement, verhindert eine Entmischung des Betons im Übergang zum bereits
ausgehärteten Stumpf der Stütze unten.

- Die Köcherfundamente beim Beton- Skelettbau und der Bau mit den ueblichen Halbfabrikaten,
den vorgefertigten Stützen mit einem Pilzfuss, will ich hier nicht erläutern.  :D

Grüsse
Cee 











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