Hier streiten sich jetzt zwei Fachleute über zwei Stoffe, die beide nachgewiesenerweise Lungenkrebs auslösen können. Soweit ich mich erinnere, gehen wir in Deutschland davon aus, dass Radongase für etwa 20% der Lungenkrebserkrankungen verantwortlich sind. Vernachlässigen kann man eine solche Menge nun auch nicht gerade! Natürlich haben wir üblicherweise keine Radonkonzentrationen wie in den Bergwerken des Erzgebirges, durch die früher praktisch alle Bergleute an der "Schnneberger Erkrankung = Lungenkrebs durch Radongase) in jungen Jahren verstarben.
Wenn ich mich weiter recht erinnere, hieß es, dass die Radonexposition prinzipiell unvermeidbar ist, dass sie durch ausreichende Luftumwälzung in geschlossenen Räumen auf ein relativ unschädliches Mass vermindert werden kann.
Ich nehme an, dass Cee genau darauf abhebt.
Sollte sich eine Minderung der Radonbelastung mit einfachen und preiswerten Maßnahmen erreichen lassen, so sollte man darauf durchaus enen Gedanken verschwenden.
Über die Gefahr, die von Asbest in Bauelementen ausgehen kann, muss doch auch nicht groß diskutiert werden.
Ich traue Cee schon zu, dass er bei der Auswahl von Baustoffen asbesthaltige Elemente vermeidet, wo immer das möglich ist.
Aber auch Eternitplatten enthalten Asbest, allerdings in fest gebundener Form, sodass hier die Hauptgefahr doch wohl für die Leute besteht, die Eternitplatten bearbeiten, also beim Bohren zum Beispiel.
Hier können freie Asbestteilchen in die Atemluft gelangen, die nach Einatmung das Lungengewebe irritieren und zum Umbau von funktionierendem Lungengewebe in nicht mehr funktionsfähiges "fibrosiertes" Lungengewebe führen kann. Diese Gewebe kann im Laufe der Zeit entarten, also zu Lungenkrebs führen.
Daher muss doch wohl am meisten darauf geachtet werden, dass zum Beispiel Baustoffe wie der "lockere" Spritzasbest und die klassischen Asbestfaserplatten um jeden Preis vermieden werden.
Man kann sich also heute wohl ganz gut gegen "lose Asbestfasern schützen, sei es durch Vermeidung oder durch ausschließliche Verwendung speziell ausgesuchter Baustoffe.
Und dazu befragt man eben am besten Fachleute!
Ob die Gefahr, die von Radongasen in durchschnittlicher Konzentration ausgeht, größer ist als die Gefahr durch Verwendung moderner asbesthaltiger Baustoffe, kann ich wirklich nicht beurteilen.
Asbest kann man allerdings meistens meiden oder wenigstens luftdicht versiegeln, bei Radongasen bleibt ein dosisabhängiges Restrisiko in jedem Fall.
Ich werde euch beiden jedenfalls weiter gespannt zuhören.
Sollte ein sich selbst klimatisierendes Haus allerdings nur durch Einsatz gefährlicher Baustoffe zu ermöglichen sein, dann setze ich doch lieber Klimaanlagen ein.
Wolfram