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Formel 1 2021

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Thonhong:

Interessiert eventuell den einten oder andern.
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 https://www.srf.ch/play/tv/gredig-direkt/video/mit-autorennfahrer-romain-grosjean?urn=urn:srf:video:2f4a9518-b28a-41bc-9cff-d84c8d55f380

jock:
Formel 1 in Monaco

Als am 22.Mai 1955 ein massiger aelterer Herr im schwarzen Anzug,dunkler Krawatte,
glaenzender Schuhen und Hut auf dem Kopf zwischen den Rennautos auftauchte,hat
er sich nicht auf dem Weg zu einem Begraebnis verlaufen.

Der Herr hiess Alfred Neubauer und war Rennleiter bei Mercedes-Benz.Ein wichtiger
Mann im Circus,der half,viele Erfolge in der Formel 1 fuer MB zu erringen.Nur an diesem
einen Tag,hatte er kein Erfolgserlebnis zu verzeichnen,denn es gewann nicht der Silber-
pfeil sondern Ferrari.

Vergleicht man den Film vom Rennen 1955 mit den heutigern Aufnahmen,stellt man
fest,dass sich in einigen Bereichen,viel veraendert hat und damit ist nicht das Aussehen
der Boliden gemeint.Die sahen damals aus,wie Zigarren auf Raedern.

Keiner von den Piloten hatten damals feuerfeste Unterwaesche an und Overalls aus
schwer entflammbaren Stoffen.Die Helme,die schon damals trugen,schienen von der Feuerwehr ausgeliehen worden zu sein.Ueberrollbuegel und Nackenstuetzen kamen
erst Jahrzehnte spaeter.

Heute duerfen nur 2 Boliden eines Rennstalls an den Start gehen.Damals sah man
das lockerer.Neben den Werksteams,waren auch Privatfahrer zugelassen.Diese jungen
Herren,die sich durch akkurat gescheiteltes Haar auszeichneten,machten,abseits der
Strecke,mit einem Glas Whiskey in der Hand,durchaus gute Figur in den Salons.

Kein Wunder,waren sie doch oft Soehne von stinkreichen italienischen oder franzoes-
ischen Fabriksbesitzern,die in ihrer reichlichen Freizeit Autorennen fuhren.

Astronomische Fahrergehaelter sind heute.Damals ging es mehr um Ehre und Sport-
geist.Neben der Tatsache,dass heute ein Formel 1 - Aspirant schon Millionenbetraege
aufwenden muss,bevor er eine Chance auf ein Cockpit erhaelt,haelt sich das Geruecht,
dass Niki Lauda der billigste Fahrer war.

Bei seinem Wiedereintritt in die Formel 1 verlangte er 5 Mio Dollar.Der gute Enzo Fer-
ri wollte auf keinen Fall den Betrag akzeptieren.
Daher reduzierte Niki Lauda seine Forderung auf 1 Dollar.Allerdings wollte er fuer seine
Werbewirksamkeit 4.999.999 Dollar haben.

Die Herren wurden sich auf dieser Basis einig.

Ist heute das Formel 1 Rennen in Monaco ein Publikumsmagnet,war es fuer die Mone-
gassen 1955 eine Veranstaltung,wie viele andere auch.

Nur wenige Tribuenen wurden errichtet und diese schwach abgesichert.Ein paar Stroh-
ballen und Sandsaecke mussten reichen.Werbung war spaerlich zu sehen und die
stechenden Abgase der Motoren liessen noble Nasen ruempfen.

Wo heute die "Loews" Haarnadel mit Leitplanken gesichert ist,standen dort ein paar
gelangweilte Streckenwaechter,mit am Ruecken verschraenkten Haenden herum.Auch
die Streckenfuehrung entlang Hafenpromenade war nur mit Begrenzungssteinen ge-
sichert.

Prompt fuhr ein Herr Ascari ins Hafenbecken und musste von Matrosen eines Herrn
Onassis gerettet werden.
Im Andenken seines Badeausflugs und nach einem weiteren Zwischenfall gleicher Art,
errichtet man dort praktischerweise gleich ein Schwimmbad.

Es gaebe noch viel zu erzaehlen,denn das Formel 1 Rennen in Monaco ist einzigartig.

Zum Beispiel ist es der einzige Platz auf der Erde,wo der Sieger des Rennens,verdreckt,
verschwitzt und nach Benzin stinkend,einer echten Fuerstin die Hand kuessen darf,ohne
in Gefahr zu laufen,abgefuehrt zu werden.

Jock






jock:
Monaco,Mittwoch der 26.5.2021

Der Formel 1 Zirkus ist abgezogen und die letzten Ueberreste  werden bis morgens
auch verschwinden.

Die Gebaeude in der Boxengasse sind am demontieren und werden bis zum naechsten
Grand Prix in einem Lager verweilen.

Laengst sind schon Motorhomes,Leitplanken,Absperrungen und natuerlich die Boliden
selbst und ihr Bedienungspersonal weg.

Monaco gehoert wieder den Schoenen und Reichen und der Minderheit der Monegassen.

Nicht nur waehrend des Rennens selbst war es hektisch,sondern auch bald nachdem
der Sieger Sekt versprueht hat und so gegen 20 h ging es richtig erst los.
Speziell dann,wenn der Terminplan ein Back to Back - Rennen vorsieht und das naechste
Rennen im Austragungsradius von 1.800 Km liegt.

Da ist naemlich vorgesehen,dass die Strecke per LKW bewaeltigt wird.Der Flieger
kommt erst in Einsatz,wenn die Strecke 4.000,5.000 oder mehr Kilometer lang ist.

Bei diesen grossen Entfernungen entsteht durch den Flug eine Zeitersparnis,die von
den Aufbauteams geschaetzt wird.

Um rund 20 h fahren die ersten Kraene auf und die ersten LKW rollen an.Der Abbau
der Motorhomes beginnt.Jedes Modulteil hat eine Nummer und muss genau am richt-
igen Platz in den Containern verstaut werden.Die Ladelisten sind laengst schon aus-
druckt und,wenn notwendig,zollamtsbehandelbar und strassenverkehrsprueftauglich
ausgefertigt.

Dann gehen die Trucks auf die Reise zum naechsten Austragungsort.Grosse Rennstael-
le benoetigen bis zu 20 Trucks,die eine doppelte Fahrerbesatzung haben,damit keine
Fahrunterbrechungen durch Ruhezeiten eintreten.

Die Logistik verantworten grosse Speditionen,wie Schenker u.a.und ist abgekoppelt
vom Rennstall.
Der zeitliche Puffer ist klein und alle hoffen,nicht in einen Stau zu kommen oder wet-
terbedingt den Zeitplan obsolet werden zu lassen.

Am Zielort wartet bereits ein Aufbauteam und die noetigen Kraene und schon geht es
los.
Bis Donnerstag muss alles stehen und angeschlossen sein.Strom,Internet,Wasser und
Abwasser sind verbunden und die Kaffeemaschine bereit.

Die wichtigen Herren,wie Toto Wolf,Helmut Marko reisen,wie die meisten Fahrer,so sie
arriviert sind,per Privatflieger an und besetzen ihre Bueros und Ruheraeume in den
Homes.

Zum Ausspannen kommen sie eher nicht.Briefings,Konferenzen mit der Rennleitung,
Pressetermine,Umschwaenzelung von Sponsoren und Werbepartner,sowie fuer die
Fahrer das taegliche Fitnesstraining und Arbeiten am Simulator,fuellen die Stunden,
bevor das erste Training auf der Strecke beginnt.

Davor schon haben die Mechaniker die Reifensaetze gezaehlt und unentwegt die Reifen-
wechsel geuebt.

Der Zeitplan fuer die Fahrer ist getakt und das Pflichtenheft detailiert.Fahrer der ersten
und zweiten Generation,denken mit Wehmut daran,dass sie frueher per Hubschrauber
zum See geflogen sind,anschliessend eine Diskothek besuchten und den Abend feucht
froehlich ausklingen liessen.

Heute sind selbst weibliche Einschlafhilfen verpoent und wenn sich herausstellt,dass
ein Ferrarifahrer keine ferrarirote Unterhose traegt,hagelt es Strafen.

Himmelhochjauchzen und zum Tode betruebt liegt Seite an Seite.

Bei RedBull herrschte nach dem Rennen pure Freude und Ausgelassenheit.Selbst das
Glasauge von Helmut Marko wurde feucht,waehrend eine steile Sorgenfalte bei Herrn
Toto Wolf zu sehen war.

Aber nach dem naechsten Rennen kann es wieder umgekehrt sein.

Jock






jock:
Herr Sebastian Vettel ist x-facher Ex-Weltmeister in der Formel 1.

Derzeit faehrt er fuer einen Rennstall,der sich noch zu entwickeln hat,aber sein
karger Lohn fuer die Lenkraddreherei ist beachtlich und stuft ihn als Besserver-
diener ein.

So vor einigen Tagen gab er bekannt,dass er bei der Bundestagswahl die Gruenen
waehlen wird.

Gut so - ist ja seine Wahl,aber ein G'schmaeckle bleibt.

Die Formel 1 ist die umweltschaedlichste Sportart,wenn man alle notwendigen Kom-
ponenten einbezieht.

Das beginnt beim Spritverbrauch,beim Reifenverschleiss,bei der Feinstaubentwick-
lung,der Transporte rund um den Globus und der Energieaufwand fuer die Herstel-
lung der benoetigten Rohstoffen u.s.w.

Der Spritverbrauch liegt bei einer Rennensaison (fuer 20 Boliden) bei 60.000 Liter,
rd. 15.000 Reifen werden gebraucht und rd. 3.000 t CO2 werden ausgestossen,ohne
die an- und abreisenden Zuschauer mitzuzaehlen.

Alle diese Zahlen und Werte sind im Vergleich zu den weltweiten Emissionen im Auto-
verkehr vernachlaessigbar.

Aber wie heisst es so schoen : "Jeder Floh sticht."

Die Formel 1 und das Parteiprogramm der Gruenen scheinen nicht kompatibel zu
sein und trotzdem meldet sich Herr Vettel und stellt sich dahinter.

Will er vielleicht Umweltminister im Kabinett Baerbock werden ?

Jock





schiene:
Am Sonntag gewann Verstappen seinen 1.WM Titel in der Formel 1  ;}
https://www.welt.de/sport/formel1/article235622398/Presse-Formel-1-schiesst-sich-mit-einem-Raketenwerfer-in-den-Fuss.html?source=puerto-reco-2_AAA-V1.B_test

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