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Autor Thema: Neues aus Afghanistan  (Gelesen 28507 mal)

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goldfinger

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Re: Neues aus Afghanistan
« Antwort #135 am: 27. August 2021, 08:10:16 »

"Totale Panik" nach tödlichen Explosionen auf dem Flughafen von Kabul

https://www.bangkokpost.com/world/2172131/total-panic-as-deadly-blasts-rock-kabul-airport
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Suksabai

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Re: Neues aus Afghanistan
« Antwort #136 am: 27. August 2021, 09:11:32 »


Der Mann muss es wissen:
Er diente im United States Marine Corps Force Reconnaissance, einer Spezialeinheit des US Marine Corps (USMC) für Fernaufklärung
tief in feindlich kontrolliertem Gebiet.
Er war seit Ende 2001 in der Operation Enduring Freedom in verschiedenen Task Forces im Einsatz, zuletzt als Lt.COL.

Zitat
Es gibt kein Afghanistan.
Unsere Unfähigkeit, dies zu verstehen, war die ganze Zeit das Problem.
Das Volk, das wir fälschlicherweise als Afghanen bezeichnen, wird wieder zu dem, was es die ganze Zeit war,
bevor wir von ihm verlangten, die gleichen politischen Verkleidungen anzunehmen,
in die wir unser politisches System kleiden.

Der ganze absolut lesenswerte Artikel hier: https://www.mena-watch.com/ein-us-marine-erzaehlt-wir-schufen-ein-imaginaeres-militaer-fuer-eine-imaginaere-nation/

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Ich kann, wenn ich will. Und wer will, dass ich muss, der kann mich mal !

schiene

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Re: Neues aus Afghanistan
« Antwort #137 am: 27. August 2021, 09:25:22 »

So wie ich es verstanden habe kommt der Anschlag von dem IS und schadet somit dem "Ansehen" der Taliban.
Welches "Ansehen" soll das sein?
Du weisst aber schon warum ich "Ansehen" in Anführungszeichen gesetzt habe.
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kapom

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Re: Neues aus Afghanistan
« Antwort #138 am: 27. August 2021, 09:52:22 »

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goldfinger

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Re: Neues aus Afghanistan
« Antwort #139 am: 27. August 2021, 10:25:45 »

Joe Biden kündigt Vergeltung an: «Werden Euch jagen»

Die USA hätten Informationen dazu, wo sich die Drahtzieher aufhalten würden. Biden habe die Militärs angewiesen, Pläne für einen Angriff gegen IS-K auszuarbeiten, «wir werden mit Kraft und Präzision antworten». IS-K werde zur Rechenschaft gezogen, «wo immer Ihr auch seid», so Biden.

https://www.nau.ch/news/amerika/joe-biden-kundigt-vergeltung-an-werden-euch-jagen-65990311

Aha, so wie bei Bin Laden, mehr als ein bisschen Dreck aufgewühlt haben die damals nicht {--
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Schmizzkazze

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Re: Neues aus Afghanistan
« Antwort #140 am: 27. August 2021, 12:02:06 »

Zitat
Aha, so wie bei Bin Laden, mehr als ein bisschen Dreck aufgewühlt haben die damals nicht

Sie sind einfach, kraft Geburt, saudumm  ;]
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kapom

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Re: Neues aus Afghanistan
« Antwort #141 am: 27. August 2021, 12:15:17 »

Du weisst aber schon warum ich "Ansehen" in Anführungszeichen gesetzt habe.

Wenn das so ist, werde ich es noch einmal durchgehen lassen. ;)
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namtok

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Re: Neues aus Afghanistan
« Antwort #142 am: 27. August 2021, 13:54:12 »

Radio Kabul 1962:

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franzi

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Re: Neues aus Afghanistan
« Antwort #143 am: 27. August 2021, 14:31:51 »

Habs auch gerade gelesen
Zitat
Der in Afghanistan aktive Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat den Anschlag für sich reklamiert. Dies verlautbarte IS-Khorasan, wie der IS sich in Afghanistan und Pakistan nennt, am Donnerstagabend mit einer über das Internet verbreiteten Nachricht des IS-Sprachrohrs Amak.
.......
Einige internationale Partner hatten die USA zu einer Verlängerung des Einsatzes aufgefordert, um noch mehr Zeit für die Evakuierungen zu haben. Der Militäreinsatz ist von den US-Truppen abhängig. Taliban-Kämpfer sollen an ihren Kontrollstellen im Umfeld des Flughafens bereits mehrere Attentäter der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) abgefangen und getötet haben, heißt es aus Militärkreisen. (dpa/afp)
https://www.express.de/politik-und-wirtschaft/explosion-vor-dem-flughafen-von-kabul-72181
Mag sich erstmal zynisch anhoeren, aber da kommt Hoffnung auf. Hoffen wir das die sich effektiefst gegenseitig killen. >:

Wie hammas denn? Sollen wir beide uns gegenseitig killen, nur darum, weil du Sunnit bist und ich Wahabit?
Denk nicht, denn wir sind manchmal ziemlich lieberal (absichtlich mit "ie" geschrieben).

Nebenbei gesagt konnten wir uns gelegentlich mit @kapom in Verbindung setzen, denn der hat den Koranueberblick.
Wesentlich mehr wie du und ich!

fr
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Wenn ich nur "hier" schreibe, meine ich Nakhon Si Thammarat und Umgebung

namtok

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Re: Neues aus Afghanistan
« Antwort #144 am: 27. August 2021, 14:54:10 »

...Als der erste A400M mit dem Kommandeur der Expeditionstruppe, Brigadegeneral Jens Arlt, und etwa 100 Fallschirmjägern an Bord am Abend des 16. August über Kabul kreiste, wurde ihm die Landeerlaubnis verweigert, und er musste umkehren. Ein zweiter Militärtransporter traf ein und blieb, bis sich eine Gelegenheit ergab, die Landung halb zu wagen, halb zu erzwingen. Ohne Landebahnbeleuchtung und auf einem sehr kurzen, halbwegs geräumten Stück kam die Maschine nieder.

Der Aufenthalt des ersten deutschen Flugzeugs in Kabul dauerte keine Stunde. Rasch gingen die Soldaten von Bord, Kisten mit Waffen, Munition und anderem Material wurden entladen, dann ging es schon wieder auf die Rollbahn. Um 23.41 Uhr deutscher Zeit, in Taschkent war es kurz nach zwei, meldete das Einsatzführungskommando die Rückkehr des Flugzeugs der Öffentlichkeit. „Zu Schützende“ seien ausgeflogen worden, hieß es schmallippig.

Bald wurde bekannt: Es waren sieben Menschen. Einige Medien empörten sich über die geringe Zahl. Zumal am selben Tag eine Globemaster mit 640 Menschen an Bord Kabul verlassen hatte. Der Vergleich fiel nicht gut aus.

Das Verteidigungsministerium, wo viele in den vergangenen zwei Wochen auch nicht viel schliefen, lernte schnell aus dem Vorfall. Seither wurde jeder Flug gemeldet und auch die exakten Zahlen, die rasch stiegen: 125, 135, 180. Später waren teilweise über 200 Menschen an Bord der Militärtransporter, dicht an dicht auf dem Boden sitzend. Der für die Flugsicherheit an Bord zuständige General hatte dafür eigens die Anschnallpflicht in Luftfahrzeugen der Bundeswehr aufheben müssen.

In Kabul drängten sich die Menschenmassen unverändert vor den Toren. Viele wurden von den amerikanischen Posten abgewiesen, auch solche mit Papieren aus Deutschland. Immer wieder fielen an den belagerten Gates Warnschüsse, Leute wurden geschlagen, getreten, totgetrampelt. Schnell merkten der Fallschirmjägergeneral Arlt und sein Stab vor Ort, dass sie selbst an die Tore müssten, wenn sie etwas ausrichten wollten.

Amerikaner, die in den kommenden Tagen mit ihrer gewaltigen Luftflotte mehr als 80.000 eigene Leute und deren afghanische Helfer ausfliegen würden, hatten, so wurde es in Europa beklagt, nur Augen und Ohren für die eigene Mission. Also mussten sich die Fallschirmjäger oder Militärpolizisten immer wieder selbst vor die schmalen Zugänge zwängen, um Leute rauszuholen. Najib F., ein afghanischer Botschaftsmitarbeiter, berichtete, wie ihn ein deutscher Major in halber Ohnmacht herausgriff und er dann mit dem Megafon namentlich seine Gruppe aus der Menge herbeilotsen konnte. Immer wieder mussten die Zugänge wegen des Andrangs auch ganz geschlossen werden, andere wurden überraschend kurz geöffnet.

In Kabul forderte niemand die Abschaffung des KSK

Inzwischen war das gesamte deutsche Kontingent gelandet, rund 200 Soldatinnen und Soldaten, Sanitätspersonal, Stabsoffiziere, aber auch Leute wie ein Hauptmann namens Markus und sein „Air Mobile Protection Team“, sozusagen die Bodyguards der Flugzeuge.

Arlt richtete einen kleinen Gefechtsstand ein, Schreibkram, Telefonate, Kontaktlisten. Seine Männer und Frauen hatten nur das Nötigste dabei. Den Fallschirmjägern sei es möglich, „für eine bestimmte Zeit ohne Unterstützung durch andere Truppen den infanteristischen Kampf zu führen“, heißt es in der Selbstbeschreibung der Luftlandebrigade 1, die im saarländischen Saarlouis ihr Hauptquartier hat. Die meisten Soldaten kamen vom Fallschirmjägerregiment 31 aus dem niedersächsischen Seedorf.

Sie sind, so der Anspruch, die Allerersten an jedem Ort, führen militärische Evakuierungsoperationen durch und unterstützen taktisch Operationen der Spezialkräfte. Denn die hatte Arlt auch dabei und sollte sie bald einsetzen können, Männer vom Kommando Spezialkräfte (KSK) in Calw, das eben erst halbwegs rehabilitiert wurde nach langer Klärung vieler Vorwürfe um Extremismus und Munitionsschwund.

In Kabul forderte niemand die Abschaffung des KSK. Während die Bundeswehr in den ersten Tagen noch aus der Menge der Wartenden die Schutzsuchenden finden und aufs Flughafengelände lotsen konnte, wurde dort die Zahl junger, starker Männer immer größer. Wie eine Mauer, sagte Ministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) in einem ihrer täglichen Briefings. Waren das lediglich die Stärkeren aus der Schar der Wartenden, oder schickten die Taliban eigene Leute, um die Zugänge zu blockieren? Alles war möglich. Arlt musste jedenfalls handeln.

Inzwischen, es war der fünfte Tag der Mission, waren zwei Hubschrauber der Spezialkräfte verladen worden und auf dem Weg nach Kabul. Paarweise konnten sie für Rettungen eingesetzt werden, einer würde landen, der andere mit einer Maschinenkanone die Aktion absichern. Doch dazu kam es nie. Die Amerikaner mauerten, sie boten aber stattdessen an, dass einer ihrer Hubschrauber genutzt werden könne.

Bei einer solchen Operation wurden 21 Personen an einem Treffpunkt abgeholt und zum Flugplatz geflogen. Dort waren die Ersten nach sechs Tagen fast ohne Schlaf und unter enormer Anspannung reif für die Auswechslung. Teile des Kontingents wurden nach Taschkent geflogen, um dort in einem Hotel wenigstens mal ein paar Stunden auszuschlafen, ohne den Rotoren- und Turbinenlärm von 130 startenden und landenden Maschinen pro Tag, ohne Schüsse, Lärm, Hitze und Verzweiflung. Nur General Arlt blieb die gesamte Zeit vor Ort.

Rettungsaktionen im Schutze der Nacht
Im Schutz der Nächte machten sich nun Trupps des KSK auf, um an Treffpunkten Schutzsuchende abzuholen. Kleine Gruppen, die auch vom Auswärtigen Amt betreut und geführt wurden. An bestimmten Straßenkreuzungen traf man sich, die Soldaten identifizierten die Leute mit vereinbarten Zeichen, ein farbiges Tuch, ein Zahlencode, was auch immer. Dann ging es rasch und unauffällig zurück. Unter den Augen der Taliban, die zunehmend in Absprachen einbezogen wurden, und sogar kleine Konvois schützten.

nzwischen flog die Luftwaffe bis zu 980 Personen am Tag aus, die Luftbrücke stand. Mehr als 4000 waren es Anfang der Woche, mehr schafften nur Amerikaner und Briten, die Einzigen, die außer der Bundeswehr noch mit größeren Kontingenten in Kabul waren; im Fall der Amerikaner freilich mit sehr viel größeren – mehr als 6000 Soldatinnen und Soldaten. Das Verhältnis zum großen Alliierten blieb angespannt. Erst als die deutsche Diplomatie den Vereinigten Staaten erlaubte, die Luftwaffenbasis Ramstein als Zwischenstopp für Tausende Evakuierte zu nutzen, besserte sich die Lage.

Kramp-Karrenbauer telefonierte nun mehrfach mit ihrem amerikanischen Amtskollegen Lloyd Austin. Es ging um Leistung und Gegenleistung. Auch die Taliban forderten ihren Preis, die Diplomaten begannen ihn auszuhandeln, auch um eine zweite Phase der Evakuierungen zu ermöglichen.

Klar war, das sich das Tor aus Kabul heraus rasch schließen würde, und niemand war bereit, sich noch mit den Taliban zu bekriegen, den Siegern eines langen Kampfes. Die Fallschirmjäger begannen, den Rückzug vorzubereiten. Zugleich mehrten sich die Warnungen vor Terroranschlägen. Etliche Selbstmordattentäter des „Islamischen Staats“ (IS) sollten in der Stadt sein. Höchste Alarmstufe bei allen. Die ersten Nationen verließen Kabul nun endgültig. „Wir befinden uns in der hektischsten, sensibelsten und gefährlichsten Phase“, sagte Kramp-Karrenbauer am Donnerstagmittag.

Die Taliban schickten ihre Eliteeinheit „Brigade 313“ in die Stadt, der IS sollte sie nicht düpieren. Am Nachmittag explodierte am Flughafen ein Sprengsatz, es kam zu Feuergefechten. Die letzten drei Evakuierungsflüge starteten. Jeder und jede zählte noch. Menschen gingen vor Material. 5200 waren seit dem 16. August ausgeflogen worden.

Vor allem gilt es noch, die eigenen Soldatinnen und Soldaten wohlbehalten rausbringen. Die Amerikaner, die bis 31. August als Letzte abziehen, könnten einige weitere Schutzsuchende von einer deutschen Liste mitnehmen. Das Unternehmen Luftbrücke geht zu Ende. Die Soldaten wollten gemeinsam nach Hause zurückkehren. Ihre elf Tage in Kabul wird in der Bundeswehr, in Deutschland so schnell niemand vergessen.


https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/bundeswehr-in-kabul-im-extremeinsatz-17503261.html?
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Helli

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Re: Neues aus Afghanistan
« Antwort #145 am: 27. August 2021, 15:21:50 »

Mag sich erstmal zynisch anhoeren, aber da kommt Hoffnung auf. Hoffen wir das die sich effektiefst gegenseitig killen. >:
Diese "Fehden" gibt es doch schon seit Generationen unter diesen "Stämmen", vergleichbar mit einem "Volkssport". Traurig dabei machen lediglich die Kollateralschäden in der Zivilbevölkerung!
https://www.nzz.ch/feuilleton/afghanistan-war-in-den-70er-jahren-ein-weltoffenes-land-ld.1641476?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
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namtok

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Re: Neues aus Afghanistan
« Antwort #146 am: 27. August 2021, 16:45:31 »

Zur Zeit der sowjetischen Invasion gab es erst ca. 15 Mio Afghanen, trotz all der Kriegstoten nähert sich die Einwohnerzahl den 40 Mio.


Mehrere deutsche Reporter abgeschoben 


https://www.spiegel.de/ausland/afghanistan-us-armee-schiebt-spiegel-reporter-aus-kabul-ab-a-3c97a41d-be18-4cc0-ad19-5d82c21e4a17
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Bruno99

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Re: Neues aus Afghanistan
« Antwort #147 am: 27. August 2021, 16:59:14 »

Zur Zeit der sowjetischen Invasion gab es erst ca. 15 Mio Afghanen, trotz all der Kriegstoten nähert sich die Einwohnerzahl den 40 Mio.

https://www.worldometers.info/world-population/afghanistan-population/



die vermehren sich wie die Karnickel... oder ist das politisch nicht korrekt?
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Bruno99

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Re: Neues aus Afghanistan
« Antwort #148 am: 27. August 2021, 17:07:21 »

... und so sehen die aktuellen Prognosen aus   :o

Da werden sich noch einige auf den Weg in den "goldenen" Westen machen



Source: https://worldpopulationreview.com/countries/afghanistan-population
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Re: Neues aus Afghanistan
« Antwort #149 am: 27. August 2021, 18:38:58 »


Ein recht aufschlussreicher Artikel. Man fasst sich nach der Lektüre an den Kopf, was für ein Geschrei über "Ortskräfte" entfacht wurde.

„Es ist ein durchgängiger Dschihad“


Seit dem Abzug der westlichen Truppen ist Afghanistan in wenigen Tagen wieder in die Hände der radikalislamischen Taliban gefallen. Um der chaotischen Lage am Flughafen der Hauptstadt Kabul Herr zu werden und die Evakuierung von sogenannten Ortskräften der Nato-Truppen und deren Angehörigen zu sichern, sind neben US-Einheiten auch wieder Bundeswehrsoldaten im Einsatz.

Deutsche Medien berichten derzeit über jede Aktion der deutschen Truppen, vom Ausfliegen afghanischer Zivilisten bis hin zu Rettungsaktionen für Bundesbürger. Bei Betrachtungen und Analysen über Afghanistan wird zumeist ausgeblendet, daß auch zahlreiche Private Military Contractors (PMC), internationale private Sicherheitsfirmen, für die Nato-Staaten und die afghanische Regierung tätig waren.

Oft verächtlich als „Söldner“ bezeichnet, verrichteten sie im Hintergrund eine Vielzahl von Aufgaben. Von der Ausbildung afghanischer Sicherheitskräfte, Personenschutz für lokale Politiker, der Reparatur und Wartung von modernem Kriegsgerät und Beratertätigkeiten reicht ihr Portfolio.

„Afghanen können sich mit Taliban identifizieren“

Wie wichtig ihre Rolle war, macht die Einschätzung von US-Militäranalysten deutlich, die gegenüber dem Magazin Foreign Policy angaben, der Abzug dieser Firmen vor rund einem Monat sei der Wendepunkt gewesen, an dem klar wurde, daß sich die afghanische Regierung unter dem mittlerweile geflohenen Präsidenten Aschraf Ghani nicht würde halten können.

Gegenüber der JUNGEN FREIHEIT äußerte sich ein Mitarbeiter eines solchen Unternehmens, das in Afghanistan unter anderem für den Schutz von Botschaften zuständig war, anonym über die Lage im Land, den Abzug der westlichen Sicherheitskräfte und den Zusammenbruch der Armee.

Daß das in zwei Jahrzehnten geschaffene Gebilde einer pro-westlichen afghanischen Regierung mit ihren Streitkräften binnen einiger Tage hinweggefegt wurde, wunderte ihn nicht. „Es war absehbar, daß die Taliban so schnell übernehmen und die Regierung aufgeben und die Armee überlaufen würde.“

Das liege auch an einem Faktor, der in europäischen Medien gern ausgeklammert wird. „Es ist nun einmal leider so, daß die Taliban die Lebenssicht des Großteils der afghanischen Bevölkerung und von Teilen der Bevölkerung außerhalb des Landes, wie in Pakistan, in Tadschikistans und einigen anderen detailliert widerspiegeln. Das heißt, viele können sich mit den Taliban identifizieren, möchten schnelle Lösungen haben, möchten eine Expansion des Islams. Sie möchten entweder die komplette Scharia oder eine Scharia-ähnliche Gesetzgebung.“

Afghanische Rekruten: „Desinteressiert, demotiviert, faul“

Die Einschätzung des Sicherheitsexperten zur angeblich „lebendigen Zivilgesellschaft“, die Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) vor wenigen Wochen noch beschwor, fällt ebenfalls eindeutig aus. „Afghanistan teilt sich im Grunde in zwei Gruppen von Personen: in Korrupte und Extremisten. In der Mitte dazwischen gibt es so gut wie nichts. Die einigen wenigen in der Mitte haben wir gesehen, wie sie sich verzweifelt an die Flugzeuge geklammert haben“, spielt er auf entsprechende Szenen vom Flughafen Kabul an.

    Jeder Aufschub der Verhandlungen bedeutet nur noch mehr Gewalt & unnötige Opfer auf beiden Seiten. Die Taliban müssen zur Kenntnis nehmen, dass es kein „Zurück ins Jahr 2001“ geben wird. Dagegen steht eine selbstbewusste afghanische Zivilgesellschaft. (2/2)

    — Heiko Maas 🇪🇺 (@HeikoMaas) June 23, 2021

Und was war mit der afghanischen Armee los? US-Präsident Joe Biden hatte von 300.000 gut ausgebildeten und ausgerüsteten Soldaten gesprochen. Nach jahrelanger Schulung durch internationale Fachleute hätte man annehmen sollen, daß sie die Taliban zurückschlagen würden oder zumindest länger Widerstand leisten könnten.

Doch ohne den entsprechenden Kampfwillen liefen sie lieber zu den Islamisten über oder desertierten. „Die Motivation war null. Niemand konnte sich mit einer westlichen Lebensart vor Ort identifizieren“, erklärt der PMC im Gespräch mit der JF. Zudem seien die afghanischen Rekruten laut seinem Urteil: „Desinteressiert, demotiviert, faul und sehr altertümlich gewesen“, so sein vernichtendes Urteil.

„Insider Attacs“ verstärken Mißtrauen gegenüber Ortskräften

Zudem sei bei inoffiziellen Abhöraktionen von afghanischen Einheiten zutage gekommen, daß viele mit islamistischen Extremisten sympathisierten. Auch das habe dazu beigetragen, daß bei westlichen Truppen und PMCs gegenüber den nun in deutschen Medien gelobten Ortskräften Mißtrauen geherrscht habe.

Terroranschläge durch solche Ortskräfte und angebliche afghanische Helfer untergruben das Vertrauen demnach weiter. Diese sogenannten Insider Attacs zeigten, „daß die Motivation, bei der westlichen Sache mitzumachen, sehr gering“ gewesen sei, erläutert der Sicherheitsexperte, der seit rund zehn Jahren in der Branche der PMCs tätig ist. Die Täter griffen lieber als trojanische Pferde an, anstatt sich neutral zu verhalten oder gar die Sache des Westens zu unterstützen.


In den deutschen Medien spielten solche Angriffe aus den Reihen der vermeintlichen Verbündeten keine Rolle. Dabei zeigt schon ein Blick in die Gefallenenliste der Bundeswehrsoldaten auf Wikipedia, daß 2011 ein Hauptfeldwebel durch einen Attentäter im Außenposten bei Pol-e Chomri von einem Angehörigen der afghanischen Armee erschossen wurde. Weitere Bundeswehrsoldaten wurden bei dem Angriff verwundet.

Unterschiedliche Weltanschauungen prallen aufeinander

Kopfschüttelnd äußert sich der Sicherheitsberater über die naiven Vorstellungen von einem gesellschaftlichen Wandel in dem Land am Hindukusch. „Stellen sie sich mal einen Afghanen vor, der mal aus Prestigegründen der afghanischen Armee beigetreten ist, aber paschtunisch oder anderweitig traditionell erzogen wurde. Der sieht in der Propaganda der eigenen Leute und im Internet, daß der Westen nur aus Schwulen, Lesben und Gendern besteht. Frauen, die in der Politik sind, Frauen in der Armee, Frauen an der Macht. Wenn er die Wahl hat zwischen den Taliban, die ihn als Mann schätzen und ihm die Möglichkeit geben, über Frauen zu herrschen und Krieger im Dschihad zu sein oder einer anderen Gruppe, der westlichen Welt; was glauben sie, welche Gruppe er dann wählen wird?“ Da prallten zwei unterschiedliche Weltanschauungen aufeinander „wie zwei Betonblöcke“.

Von den überstürzten und mitunter abenteuerlichen Evakuierungen, wie sie unter anderem die deutschen Botschaftsangehörigen erlebten, seien seine Kollegen vor Ort nicht betroffen gewesen, berichtet der Sicherheitsdienstleister. Sie seien bereits vor Wochen aus dem Land abgezogen. „Wir haben uns vorbereitet und die Situation beobachtet. Das Evakuationsprogramm für Afghanistan sah vor, daß wir relativ frühzeitig, sobald sich ein Abzug der westlichen Truppen abzeichnet, abbrechen und sagen Goodbye.“ Nachdem bereits vor rund zwei Jahren erste Gespräche zwischen den Taliban und westlichen Regierungen aufgenommen wurden, sei ihm klar gewesen, daß die afghanische Regierung sich nicht halten werde.

„Allah hat die Welt für die Gläubigen erschaffen“

Angesichts solcher Einschätzungen und lang vorbereiteter Maßnahmen eines privatwirtschaftlichen Unternehmens mutet es umso grotesker an, daß die Bundesregierung so dilettantisch und verspätet auf die Ereignisse der vergangenen Wochen reagierte. Das Versagen bei der Lageeinschätzung der Nachrichtendienste wirkt vor diesem Hintergrund noch dramatischer.

Über die Zukunft des Landes macht sich der Sicherheitsexperte keine Illusionen. „Für 99 Prozent der männlichen afghanischen Bevölkerung ist die Welt sehr einfach: Allah hat die Welt für die Gläubigen geschaffen. Jedes ungläubige Territorium ist ein zwischenzeitlich besetztes Territorium. Das ist eine Beleidigung für gläubige Moslems. Dieses Territorium gilt es, zurück zu erkämpfen. Es ist ein durchgängiger Dschihad, mal ein kalter, mal ein heißer Dschihad.“

Bitte im Original/Quelle lesen - da gibts noch Fotos und Verlinkungen:
https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2021/afghanistan-durchgaengiger-dschihad/
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