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Rachasap, die ‹Hofsprache›

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Shortie †:
Und sowas "sinnfreies" wurde,oder wird den 10-16j Schülern beigebracht :D

Fragte meine Frau nach "Ratchasap",sie verdrehte nur die Augen und meinte das sie nie wusste wofür Sie sowas lernen muss(te) {+

Ist wohl noch heut,gaanz wichtiger Bestandteil,des thail. Unterrichts.

@Hmh

Aber interessantes Thema,hab nicht gewusst das es eine spez. "Hofsprache" gab/gibt..

dart:
Das große Latinum hat mir außer allgemeinem Sprachverständniss und einem gewissen Maß an Allgemeinbildung, auch nicht sehr weit geholfen. ;]

hmh.:
Ich sehe zwischen dem Griechisch- oder Lateinlernen (oder auch Hebräisch oder überhaupt dem Lernen von alten Kultursprachen oder Schriften) und dem Rachasap- lernen in heutiger Zeit, aber doch einen wichtigen Unterschied, jedenfalls soweit es ganz normale Schüler betrifft.

Das eine gibt zumindest theoretisch Zugang zu dem, was Philospohen wie Aristoteles und Platon dachten oder was ein Homer schrieb, oder Horaz, Vergil, Cicero, Tacitus und wie sie alle heißen. Was der einzelne daraus macht, und ob es ihm wirklich etwas gibt, ist natürlich noch eine andere Frage.

Sicher kann man mit einiger Begründung auch argumentieren, es reiche für den Hausgebrauch aus, wenn man Bertrand Russells etwas modernere philosophische Bücher liest und die griechischen und römischen Sagen in der Übersetzung von Gustav Schwab.

Aber wenn Du gewisse Weisheiten von Horaz verinnerlicht und verstanden hast oder die Aeneis von Vergil als Schullektüre durchgenommen, bringt einem das meiner Meinung nach schon etwas. Und es bedeutet ja noch lange nicht, daß Du deswegen dann vor einem, den Du in Latein ansprechen würdest bzw. mußt, gleichzeitig auf dem Boden auf dem Knien rumrutschen mußt.

Ich persönlich bedaure sogar sehr, daß gewisse alte Fähigkeiten bei uns rasend schnell verlorengehen. Heute können Kinder oft nicht mal mehr die Briefe ihrer Großeltern lesen, und wenn die in noch so gestochen feiner Deutscher Schreibschrift geschreiben sind. http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Kurrentschrift Es gibt aber tausend weitere solche Beispiele, es fängt ja schon damit an, daß heute kaum noch einer wirklich "normal" kochen oder nähen lernt oder einen Nagel oder eine Schraube so in die Wand bringt, daß es auch hält.

Als Thai würde ich mich vermutlich sehr für Rachasap interessieren, wenn das nicht stumpfsinnig eingebleut würde, sondern als interessantes historisches Kapitel mit einer gewissen Distanz und Hintergrundinformationen dargeboten würde.

Die fortwährende Existenz des eigentlich schon einmal so gut wie verschwundenen Rachasap als offizielle formelle Hofsprache (nur für die Untertanen, wohlgemerkt) bis in die heutige Zeit und gar das Einpauken entsprechender, damit einhergehender formellen Handlungsweisen, kann man dagegen mit einiger Begründung als ein bewußtes äußeres Aufrechterhalten einer archaischen Form der Ungleichwertigkeit von Menschen sehen.

dart:
Hans, ich sehe das genauso, und ich möchte auch meine altsprachliche Schulbildung nicht missen.

Isan Yamaha:
Meine Frau,
sagte das würde so geschrieben.
Raschasap. ???

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