@jock:
Nein, das sehe ich anders! Allerdings, würde man eine Beweisführung antreten wollen, würde das eventuell berufliche Existenzen vernichten. Kein Anwalt, kein Richter, niemand aus der "Branche", wird das Nest der Justiz so einfach beschmutzen wollen. Jedenfalls nicht, insofern es sich um sein finanzielles Habitat handelt.
Ganz andere Töne liest man von Ruheständlern, von Richtern, die sich nach ihrem Arbeitsleben "Luft machen". Es gäbe dicke Bücher darüber...
Die Richter und Anwälte in DACH sind keineswegs alle korrupt, "verklüngelt", oder gar bösartig. Aber es zeigt sich immer mehr, wie die auseinander driftende Gesellschaft auch hier gespalten wird: Der reiche Mann hat Recht, der arme Unrecht.
Nun bringst du das Argument von den "alle Instanzen". Da fängt das grausame Spiel doch schon an. Es ist fast das Erste(!), was die Richter tun, wenn sie ein zweifelhaftes Urteil gegen einen "Habenichts" aussprechen- sie warnen den Ungläubigen vor weiteren Instanzen! Durch meinen Freund wurde ich manchmal als "Zuschauer" eingeladen und konnte so manche Prozesse live verfolgen. Das hört sich dann in etwa so an: "Herr XXX, ich würde Ihnen raten, das Urteil zu akzeptieren. Ansonsten könnten enorme Kosten auf Sie zukommen."
Dann gibt es noch das Spielchen der "Vorkasse", ohne die du (in vielen Fällen) gar nicht klagen kannst. Ich weiss im Moment nicht, ob die Summe variiert, aber in einem Fall musste der gute Mann mit 8000 Franken in Vorschuss gehen, damit sich das Gericht überhaupt mit der Sache beschäftigte....und so weiter und so weiter.
Bei Lichte betrachtet, ist das System so aufgebaut, dass der "kleine Mann" immer verliert, falls die Tatsachen nicht zu 100% für ihn sprechen. Und ich meine 100%, nicht etwa lumpige 98!
Ach Willi, sei froh, dass wir in Thailand leben, DACH ist längst nicht mehr das, was es mal war...