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Geschichten aus der Geschichte

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jock:
Keine Angst,das wird kein Geschichtsunterricht !

Hier sollen nur Vorkommnisse,die im Laufe der Jahre passiert sind,nochmals
"in die Hand" genommen und daran erinnert werden.

Erzherzog Otto,auch genannt,der schoene Erzherzog,ist so eine Figur,dessen
Vita in Vergessenheit geraten wuerde,haette er die Bekleidungsvorschriften
beachtet.

Als Erzherzog zur Welt zu kommen,ist eine feine Sache.Die gesellschaftliche
Stellung ist von Geburt an da.Die Erziehung den damaligen Standards hoher
Persoenlichkeiten,angemessen.Finanzielle Sorgen sind unbekannt und es beibt
reichlich Zeit,fuer Muessiggang.

Und dem gab sich der Otto gerne hin.Es drohte kurze Zeit einmal die Gefahr,
Thronfolger zu werden,aber diese ging vorueber.

Sein Onkel Kaiser Franz-Joseph I konnte in Rage geraten,wenn er bei der
Abnahme einer Parade sah,dass bei einem Rekruten der oberste Uniformknopf
nicht geschlossen war.Ein fuerchterliches Donnerwetter fuer den Ungluecksraben
war die Folge.

Und dann geschah das :

Otto hatte sich mit seinen Saufkumpane im ehrwuerdigen Hotel Sacher zu einem
Gelage versammelt.Selbstverstaendlich in einem Separee,um vom gemeinen
Volk abgeschieden zu sein.
Im Suff torkelte Otto bei der Tuere hinaus und seine Kumpane verschlossen die
Tuere von innen.Verzweifelt trommelte,der an sich nackte,jedoch mit einem Saebel
und weissen Handschuhen bekleidete Erzherzog,gegen die Tuere.

Das herbeieilende Hotelpersonal,wurde zu strengsten Stillschweigen,verpflichtet,
doch was bleibt in Wien schon geheim ?
Bald erfuhr auch der Kaiser von dem Vorfall,war in erster Linie darueber empoert,
dass der Erzherzog nicht entsprechend bekleidet war und verordnete eine rasche
Heirat.
Eine Tochter des Koenigs von Sachsen war die Unglueckliche,die diese Ehe nur
auf Grund ihres starken Glaubens ertrug.

Otto scherte sich wenig um Etikette,und pflegte  weiterhin einen skandaltraechtigen
Lebensstil.Es gelang ihm zwar,dass seine Gattin beim Zeugungsakt,von Zweien seiner
vier Kinder anwesend war,naschte aber viel lieber im Nachbars Garten.
Bei seinen Ausschweifungen,steckte er sich mit Syphilis an und verstarb nach
einigen qualvollen Leidensjahren,in den Armen einer Kuenstlerin.

Sein erstgeborenen Sohn war der letzte Kaiser von Oesterreich,Karl I.

Aber davon bei Gelegenheit.


Jock

jock:
Sich Geld auszuborgen,kann einem teuer zu stehen kommen.

Die Banken scheren,die Schafe (Kreditnehmer) nicht nur mit dem
Zinssatz,sondern auch mit allerlei Gebuehren.

Private Kredithaie,erfreuen sich,wie wir gelesen haben,an einem
60 % Zinssatz und sind bei der Eintreibung der Schulden nicht
allzu zimperlich.

Aber das betrifft das gewoehnliche Volk !

Auch Koenig Ludwig II von Bayern haette sich ueberlegen sollen,
welche Auswirkung ein Kreditansuchen mit sich bringen kann.

Der Maerchenkoenig,Erbauer u.a. von Schloss Schwanstein,war
finanziell ein bisschen klamm.Also forderte er 6 Millionen vom
Landtag ein.Es kam eine Ablehnung.
Bismarck,den er um Rat bat,empfahl ihm,doch seinem Ministerium
zu befehlen,die benoetigte Summe aufzutreiben.

Ein fataler Rat,den statt Geld kam eine Aerztekommission und ent-
muendigte ihn.

Jock

hmh.:
Das war die absolut richtige Entscheidung! }} Man sollte so eine Ärztekommission mal in den Hauptstädten Europas herumschicken  [-]  :]

.derbayer.:

Heute jedoch sind des Königs neue Kleider Häuser,

Touristenmagneten ohnegleichen ,
mit denen sich die Republik,  das Land Bayern , insbesondere aber  die heutige bayrische Obrigkeit  gerne schmückt.

Ludwigs Neuschwanstein, Hohenschwangau, Schloß Linderhof und  Herrenchiemsee   haben  Bayern schon das mehrfache  dessen eingebracht,  
als das, auf was sich die ursprünglichen Kosten und Kredite beliefen.

Etwas überspitzt könnte man auch sagen : Ludwig war damals schon einem Walt Disney weit voraus  .

Wiggerl  baute Originale, Disney nur Copien  

hmh.:
Das ergibt meiner Meinung nach keinen Sinn. Seit wann ist denn die Tatsache, daß Neuschwanstein Kohle bringt, und daß sich irgendwelche Ewiggestrigen mit sowas "schmücken", ein Beweis dafür, daß das auch nur entfernt etwas "Originales" sei.

Das genaue Gegenteil ist doch richtig: Der Kitsch und der Abklatsch zieht die Massen an. Dafür ist es ein Beweis!

Was ist an Neuschwanstein denn "original"? Das arme kranke, syphillitische Hirn des Herrn Ludwig hat doch nur einen Abklatsch seiner düsteren Phantasie von mittelalterlichen Burgen bauen lassen und kitschige naive Bildchen im Inneren aufpinseln lassen. Burgen waren zu seiner Zeit schon seit 300 Jahren kulturell und politisch wertlos, und die Bildchen sind Kitsch-as-kitsch can.

Genauso wie es vollkommen irre war, dem Nichtsnutz, Schuldenmacher, Bankrotteur, Schmarotzer, Einschleimer und Antisemiten Richard Wagner das Geld für fünfstündige Opern in den Hintern zu schieben, die ebenfalls schon damals eigentlich kein Mensch brauchte. Lehrreicher ist es jedenfalls auch heute noch, diese alten Geschichten in der Fassung von Gustav Schwab zu lesen.

Disney ist nochmal ein Abklatsch dieses irren Abklatsches der Vorstellungen eines kranken und bedauernswerten Hirnes.

Originale, das sind, um ein Beispiel zu nennen, das Du kennen müßtest, Tiepolos Deckenfresko in der Würzburger Residenz oder fast jeder erhaltene alte Straßenzug in den historischen Dörfern, die sich wie Perlen entlang der deutschen Flüsse aneinanderreihen.

Das hat auch jeder unserer Thailand-Gäste bisher von selbst gemerkt, wenn wir ihnen erst mal (vorher) das gezeigt haben, was wirklich Kultur ist:

http://www.thailand-tip.com/nachrichten/news/was-tun-mit-dem-muell-samuis-buergermeister-informierte-sich-in-europa/ (siehe 2. Teil des Artikels)

Auf dem Weg in die Schweiz haben wir im Vorbeifahren damals auch Hohenschwangau besucht. Nach der Würzburger Marienburg und dem Rheingau war das für unsere Gäste nur noch eine Enttäuschung.

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