Schon seit zwei Wochen draengt mich meine Frau,ganz Patriotin,endlich
meine Steuererklaerung abzugeben.
Es kann nicht sein,dass Thailand solange auf die Steuerleistung wartet.
Also gingen wir heute zum zustaendigen Amt in unserer Gemeinde.
Ich wurde sofort auf einen Stuhl im Wartebereich platziert,waehrend meine
Frau mit dem Bankbuch und dem Pass zur Abteilungsleiterin vorgelassen wurde.
Nach Austausch von wuerdigen Wais entspann sich ein von Sanuk durchdraengtes
Gespraech.Dann und wann wandten sich die Koepfe zu mir und bestaunten mich
mit aufrichtigen Wohlgefallen.
Nach geraumer Zeit,ich rutschte schon ungedulgig hin und her,bat man mich vor-
zutreten und jene Betraege im Bankbuch zu deklarieren,die fuer die Steuerbe -
messung ausschlaggeben sind.
Danach hatte ich wieder in angemessener Entfernung Platz zu nehmen.
Endlich lag das Ergebnis meiner Steuerlast vor und man bat mich,den Bescheid
zu unterschreiben.
Schon auf den ersten Blick stellte ich fest,dass hier nicht richtig gerechnet wurde
und meldete Zweifel an der Hoehe an.
Von einer Sekunde auf die andere kippte die Stimmung und eisige Kaelte machte
sich breit.
Besonders bei meiner Frau fror das Gesicht ein und mit scharfer Stimme frug sie,
was denn den nicht richtig sei.Immerhin hat die Leiterin der Abteilung den Fall be-
arbeitet !
Ich merkte an,dass der Freibetrag von 150.000 THB nicht beruecksichtigt worden
ist.
Das allerdings bestritt die Beamtin,konnte aber keinen Gegenbeweis antreten.
Wir hatten ohnehin nicht genug Geld bei uns um sofort die Steuerschuld zu be-
gleichen und verabredeten,dass wir am Montag wieder kommen werden um zu
zahlen.
Auf der Heimfahrt sprach meine Frau kein Wort mit mir.
Zu Hause angekommen,vertiefte ich mich ins thailaendische Steuerrecht und stellte
fest,dass ich recht habe.
Ich bat meine Frau anzurufen um den Versteuerungsprozess zu stoppen.
Beim Anruf wurde ihr mitgeteilt,dass sich tatsaechlich ein Irrtum eingeschlichen hat
und man bis Montag bemueht sein will,die Sache richtigzustellen.
Durch diese Meldung wurde ich vollkommen rehabilitiert.Vom rechthaberischen,un-
wissenden Farang zum Experten fuer Steuerangelegenheiten.Wuerde mich nicht
wundern,wuerde mir am Montag die Leitung der Steuerabteilung angeboten werden.
Zuvor waren wir noch bei der Hausbank,weil ich ein neues Bankbuch benoetigte.
Das ging rasch vonstatten.3 Kopien aus dem Pass und Unterschriften und ich hatte
das neue Buch in den Haenden.
Im alten,vollen Bankbuch fand ich bei einem Geldeingang ein Kuerzel,das nicht im Ver-
zeichnis angefuehrt ist.
Daher bat ich um Aufklaerung.
Man suchte und suchte in bankinternen Verzeichnissen,telefonierte mit der Hauptfiliale
und zog die Leiterin hinzu.Vergebens !
Ich wollte helfen und stellte die Frage in den Raum,ob es sich bei den 177.000 THB
vielleicht um eine Ueberweisung vom Konto mein Frau handeln koennte ?
Das schallende Gelaechter der anwesenden Damen ueberzeugte mich von der hirn-
rissigen Idee meiner Frage.
Jock