Teil 2 Die Süd Küste rund um Tangalle
Es sprach sich sehr schnell in der Umgebung Tangalle herum, daß ein Deutscher Gemmologe evt. Edelsteine für Firmen und Companies in Deutschland einkauft.
Immer mehr Einheimische kamen mit der Zeit und haben mir Edelsteine angeboten.
War nichts dabei was mir zusagte, und ich für Bestellungen mit bestimmten Größen, Schliffen und Qualitäten für Anfragen aus D benötigte, so bemühten sich die Einheimischen mit ihren Beziehungen diese Wünsche mir zu ermöglichen.
Tatsächlich wurden ich mit diesen Edelsteinen in den darauffolgenden Tagen meist versorgt, und es entwickelte sich kein schlechtes Geschäft damit.
Zwischendurch hatte ich Zeit Land und Leute, ihre Mentalität, Gepflogenheiten, Ansichten und Gewohnheiten besser kennen und verstehen zu lernen, soweit das überhaupt möglich war.
Tangalle, ziemlich der südlichste Punkt von Sri Lankas, 1984/85 eine Stadt mit damals ca. 10 bis 12 tausend Einwohnern, war flächenmäßig sehr ausgedehnt.
Unser Haus, befand sich ca. 1,5 km außerhalb in Alleinlage direkt am Strand, einfach traumhaft, der menschenleere breite Strand, sauberes warmes Wasser, umgeben von etlichen Kokospalmen, so stellt man sich das Paradies vor.
Auf unserem Grundstück waren etliche bunte Vögel und durchziehende Affenhorden zu beobachten, aber auch 2 riesige Warane, die unsere " Untermieter " waren, vor denen ich Respekt hatte, bei 1,8 m und gut 2,5 m Länge.
Aber auch etliche Schlangen denen ich fast täglich begegnete und mir gar nicht wohl dabei war, da es verschiedene Arten gab, wie ich feststellte, die mir vollkommen unbekannt waren.
Ich weiß nur, daß in Sri Lanka jährlich offiziell etwa 7.000 Menschen durch Schlangenbisse sterben, also da war mehr als nur Vorsicht geboten, dazu später mehr.
Natürlich haben wir die ersten Wochen fast täglich nach dem Frühstück im Meer vor unserer Haustür gebadet, sind später dann etwa gut 500 m weiter gegangen, weil sich hier ein sogenannter Tank Place befand.
Hier war ein Riff etwa 80 m vorgelagert, das den Strandabschnitt dort wie eine Lagune halbmondförmig abtrennte und man konnte wie in einer Badewanne in nur ca. max. 1 m tiefe herrliche bunte Fische sehen und unbeschwert schwimmen und baden da fast keine Wellen uns an dieser Stelle erreichten, das entpuppte sich als unser Traumstrand, und da waren wir meist alleine.
Ein junger Einheimischer, etwa 8 Jahre alt gesellte sich später ab und zu zu uns und versorgte uns mit herrlich frischen Königskokosnüssen, die er von bis zu 25 m hohen Palmen holte, natürlich in der Hoffnung ein paar Rupies zu bekommen.
Diese Art von Kokosnüssen sind wesentlich größer als hier in Thailand und besitzen bis zu 2,5 l Kokosmilch/Saft.
Es zahlte sich aus, daß wir dem Jungen Einheimischen jedesmal ein paar Rupies gaben, denn als er uns fragte wo wir wohnen erklärten wir wo und daß es nur gut etwa 500 m entfernt ist am Strand.
Ab den nächsten Mogen stand er vor dem Gartentor un bot mir in einer Plastiktüte ganz frischen Shrimps und einen Fisch an, für sage und schreibe umgerechnet 50 Pfennig.
Ich bezahlte und gab noch 5 Rupie drauf, die er strahlend einsteckte.
Die Shrimps und den Fisch bereitete unser Koch zu, sowie ein hervorragendes Fisch Curry, das uns vorzüglich schmeckte.
Seit diesem Tag besuchte dieser Junge uns jeden 2. Tag und versorgte uns mit frisch gefangen Fisch, Muscheln, und Krebsen, besser, gesünder und preiswerter konnten wir nicht essen.
Wir hatten als Personal 1 Koch und einen Manager, der sich um alles Weitere kümmerte.
Da hab ich erlebt, daß noch streng nach dem Kastensystem gelebt wird.Unser Koch ein sehr freundlicher Mann etwa um die 35 Jahre bereitet uns privat unser Essen immer zu. Auch besorgte er die Zutaten, das herrlich frische Obst, das Gemüse und Fisch od. Fleisch.
Eines Tages war irgendein Anlass, daß wir uns auch mit dem " Manager " den ich nicht so OK fand, zum Essen an einen Tisch setzten, was eigentlich unüblich ist, daß das Personal sich zu uns setzte.
Als auch unser Koch den ich bat doch am Tisch sich mit uns hinzusetzen, stand der Manager auf und setzte sich demonstrativ an einen anderen Tisch.
Als ich erbost diesen darauf befragte gab er mir verlegen die Antwort, " ob ich denn das nicht sehe, der Koch würde eine viel dunklere Hautfarbe besitzen als er ", und so verbietet es sich mit diesem an ein und den gleichen Tisch zu setzen. Da erklärte mir mein Deutscher Freund, das ist das Kastensystem, nachdem immer noch gelebt wird, obwohl es schon seit 12 Jahren von der Regierung abgeschafft wurde.
Übrigens die Hautfarbe des Kochs war nur mit gut will zu erkennen, daß sie eine Nuance. also einen Hauch dunkler war, als die unseres Managers.
Hier lernte ich auch die 5 Uhr Tee Time Zeremonie kennnen, so wie es die Engländer praktizieren.
Zuvor war ich ausschließlich Kaffee Trinker, aber hier erhielt ich einen Tee, der etwas nach Vanille schmeckte und mir genüßlich mundete, daß ich mich daran gewöhnte, dazu gab es meist eine Art Sandkuchen.
Leider wird diese Art von Tee nur im Inland angeboten und nicht exportiert, eigentlich schade.
Was ich noch sagen wollte, hier in Sri Lanka lernte ich die praktischen und angenehmen Vorzüge eines Sarongs kennen, hätte ich nicht gedacht, für was der alles gut ist. Als Handtuch, Kopfbedeckung und auch sonst als sehr lockeres luftiges und kühles Bekleidungsstück, ist wirklich so.
Etwa gut 5 km östlich entfernt von Tangalle, etwa 1 - 2 km vom Strand ins Landesinnere, gibt es sehr viel Dschungel und nahezu keine Ansiedlung von Menschen.
Hier lernte ich in meinen Leben eine Sippe oder Familien Clan kennen, der angeblich noch wenig bis fast gar keinen Kontakt mit der übrigen Bevölkerung hatte, geschweige denn mit Eüropäer od. allgemein weißen Menschen.
Zufällig unternahmen mein Freund, meine Lebensgefährtin und ich einen Ausflug in dieses sehr unwegsame Gelände, da uns zu Ohren kam, hier würde man noch wilde Elefanten beim Grasen sehen, seltene Vögel beobachten, evt. sogar Leoparden, Krokodile und jede Menge wunderschöne Fauna mit Blumen, Pflanzen und Bäumen sehen und photographiern können mit etwas Glück.
Eigentlich war das sehr leichtsinnig und dumm von uns, denn erst vor 1 Woche haben mehrere Elefanten in der Nähe davon einen Einheimischen sein Feld und ihn selbst getötet, so stand es in einer engl. Zeitung, und wurde auch von anderen Lankaner berichtet.
Jedenfalls stießen wir zufällig auf eine Ansiedlung von Ureinwohnern Sri Lankas, die " Weddas " heißen. Ich wußte gar nicht, daß es sowas noch heutzutage gab, wurde aber eines besseren belehrt.
Eigentlich sind die Weddas angeblich sehr scheu und zurückhaltend, ich will nicht sagen feindlich gestimmt, aber sehr mißtrauisch und skeptisch.
So erlebten wir sie auch bei diesen zufälligen Treff, sie beäugten uns sehr vorsichtig, es waren etwa an die 40 Frauen Männer und Kinder, die in ja wie in Lehmhütten wohnten.
Da ich immer einige Bonbons, normalerweise für die Einheimischen Kinder einstecken habe, überreichte ich einige diese den Kindern und ich glaube, damit das Mißtrauen und Eis gebrochen zu haben.
Mein Freund, der Singhalesisch etwas sprach verstand aber kein einziges Wort was sie sagten, ich sowieso nicht, aber mit Händen und Füssen kamen wir doch etwas zurecht.
Sie betrachteten uns, als ob wir von einem anderen Stern kamen, bewunderten unsere modernen Uhren, Kleidung, und was weiß ich noch alles andere.
Da meine Lebensgefährtin sehr naturblonde Haare hatte, wurde sie am meisten bestaunt und begrapscht, vermutlich wegen der auch sehr weißen/hellen Hautfarbe, die die Ureinwohner wahrscheinlich noch nie oder ganz selten zu Gesicht bekamen.
Sie versuchten sogar mit Wasser die Haut von ihr zu befeuchten, als ob sie nur Farbe aufgemalt hätte.
Es wurden ihr sogar einige Haare ausgerissen und bestaunt, was sie sagten und dachten haben wir nicht erfahren.
Für mich war das, als ob ich 10 tausend Jahre in der Vergangenheit mich befand und eine sehr interessante und außergewöhnlich Erfahrung ich erlebte.
Nach etwa 1 Stunde machten wir den Weddas klar, daß wir zurückgehen mußten und verabschiedeten uns, nicht ohne zusammen noch eine Kokosnußmilch die sie uns überreichten gemeinsam getrunken haben.
Unseren ursprünglichen Plan, Tiere zu sehen, Pflanzen zu photographieren haben wir ad acta für heute gelegt.
Sehr nachdenklich und ruhig gingen wir zurück, jeder hing seinen Gedanken nach, was wir da gerade erlebt haben, eine Erfahrung die mich berührte, daß es in unserer Zeit noch solch einfache, vielleicht glücklichere Menschen es gab, ohne die alltäglichen gewohnte Dinge unserer modernen Zivilisation.
So schön das Haus/ Bungalow von meinem Freund auch war, fließend Wasser hatten wir von einem großen Regenwasserbehälter, aber elektrisches Licht und Strom gab es da leider nicht, üblich waren Petroleum Lampen, die im Haus an verschiedenen Stellen angebracht waren.
Schade daß ich davon keine einzigen Bilder mehr habe, denn die Einrichtung bestand überwiegend aus Kommoden, Wandschränken, Beistellschränken, Tischen Sitzgelegenheiten aus Teak,- Mahagoni, oder schwarzen Ebenholz nehme ich mal an, mit herrlichen Elfenbeinschnitzereien und Intarsien eingearbeitet, entsprechend der engl Kolonialzeit und dem damaligen Stil dieser Zeitepoche, dürfte heute ein Vermögen wert sein.
Auch die Terrasse die am Haus angegliedert war, war mein Lieblingsort mit einem natürlichen indischen Rattan Pfauenthronsessel, umrahmt von wunderschönen Aralienbäumen, Sträuchern und Blumen, deren Namen ich leider vergessen habe.
Es war einfach eine andere Welt und ich genoß die Ruhe, Stille nur das Meeresrauschen in einiger Entfernung, alles für mich andersartig exotisch Angenehme so gut es ging und ich fühlte mich sehr glücklich und wohl.
Das war ein Bericht meiner Unterkunft und näheren Umgebung, Eindrücke sowie tägliches Leben um Tangalle.
Es folgt demnachst die kpl Südküste mit versch. Ortschaften, Besonderheiten und weiteren Erfahrungen und Erlebnissen.