„Diesen Dienstag warnte der baden-württembergische Stromnetzbetreiber und -überwacher TransnetBW zum wiederholten Mal vor einer angespannten Lage im Südwesten. Er forderte die Baden-Württemberger auf, am Vormittag zwischen 10 und 12 Uhr möglichst wenig Strom zu verbrauchen. … Dass eines der (noch) weltweit führenden Industrieländer die Einwohner einer seiner wohlhabendsten und wirtschaftsstärksten Regionen dazu auffordern muss, die Wäsche erst am Nachmittag zu waschen und statt zu kochen lieber ein kaltes Vesper als Mittagessen servieren soll, weil im Norden zu viel Wind weht, wäre Stoff für Satiren. In Deutschland 2023 ist es die Realität. … Ein heruntersubventionierter Industriestrompreis soll energieintensive Großbetriebe in Deutschland halten. Der Vorschlag stammt von Robert Habeck, der noch im vergangenen Jahr stets behauptete, Deutschland habe kein Strom-, sondern ein Gasproblem. … Die gesamte deutsche Energiepolitik, wie sie von Grünen erdacht, von Angela Merkel befördert und von Robert Habeck vollendet wurde, ist am Ende. … Nun wird zwar deutlich, dass dieses Konzept nicht funktioniert, aber weder CDU/CSU noch SPD oder FDP haben ihnen etwas entgegenzusetzen. Sie sind energiepolitisch blank. Und damit das ganze Land.“
Daniel Graeber in Cicero