@Burianer
Es steht mir als Oesterreicher gar nicht zu, Kommentare zur deutschen Politik ab-
zugeben,aber selbst auf die Gefahr hin,dass man mich mit einem nassen Fetzen
von diesen Thread verjagen wird,wage ich ein paar Anmerkungen.
Steinbrueck und seine Honorare :
Fest steht eines,es ist nicht verboten,dass Mandatstraeger Honorare fuer ihre Vor-
traege erhalten.Wieviel sie dafuer bekommen,regelt der Markt.
Ich darf erinnern,dass die Praesidenten der USA ein vergleichsweise niedriges Gehalt
zugebilligt bekommen,und das "grosse Geld" nach der Praesidentschaft mit Vortraege
und Buecherschreiben machen.Diese Honorare erreichen oft ein vielfaches mehr,als Herr
Steinbrueck bislange erzielen konnte.
Auch Churchill sagte von sich selbst,dass er zeitlebens von Kommentare,die in Zeitungen
erschienen sind und von Vortraege,sehr gut leben konnte.
Und dabei war er fast die ganze Zeit ueber Parlamentarier und zeitweise Minister.
Steinbrueck und die Sozialdemokratische Partei Deutschland :
Haette die SPD einen besseren Kandidaten fuer die Kanzlerschaft,haette sie diesen auf-
geboten und aufs Schild gehoben.
Nach den Absagen Steinmeyer und Gabriel,blieb eben Steinbrueck uebrig und ich persoenlich
finde nicht,dass er nur das kleinere Uebel ist.
Es sollte doch jedermann klar sein,dass Politik in der heutigen Zeit,auch aus Show besteht und
man daher nicht jedes Wort oder Formulierung auf die Goldwaage legen kann.Parlament hat
die Wortwurzel parla,also sprechen.Nirgendwo steht,dass das alles sinnvoll sein muss.
Formulierungen wie :" Jede Pommesbude wird besser gemanagt...." kratzt die Angesprochen
kein bisschen,erzeugt jedoch beim Wahlvolk Eindruck.
Es wird in der heutigen Zeit,doch niemand erwarten,dass ein Sozialdemokrat von Rang und Namen,
in Sack und Asche umherlaufen muss.Die Parteien sind/sollen ein Spiegelbild der Gesellschaft sein.
Im Aeusseren sowie im Programmatischen.
Auch wenn Herr Steinbrueck sich in feinen Zwirn der Oeffentlichkeit zeigt,nach Vortraegen eine
Limousine der gehobenen Klasse besteigt,heisst es noch lange nicht,dass kein sozialdemokratisches
Herz in seiner Brust schlaegt.
Auskunft darueber gibt sein "Arbeitsprogramm",das aber erst erarbeitet werden muss.
Steinbrueck und die Ehrlichkeit :
Immer wieder wird ein Politiker erwuenscht,der die Wahrheit sagt,dessen Spreche Hand und Fuss
hat und nicht einen nebulosen Wortschwall von sich gibt.
Herr Steinbrueck hat eine gute Formulierungsgabe und scheut sich nicht ehrlich seiner Meinung
Ausdruck zu geben.Dabei verschont er auch die eigene Partei nicht,wenn er sagt,"dass sie sich
wie eine Heulsuse gebaerde".
Auch der Sager:"Eine Kavallerie ausruecken zu lassen" machte Eindruck bei den Schweizern,womit
wir bei seinem Sachverstand angekommen sind.
Er war nicht der schlechteste Finanzminister.Von der Ausbildung er,steht der den Problemen,die
Europa derzeit ein wenig beutelt,(Euro,Griechenland etc) nicht unbeleckt gegenueber.
Und er sagt ehrlich : Ich wills machen und ich kanns machen.
Jock