So ein Ausflug mit einem Hausboot kann recht nett sein,wenn man die
richtige Begleitung mithat.
Bei mir ging es schief.
Es war noch ganz am Anfang,als ich mich mit dem Gedanken trug,die
schoenste Tochter der Familie zu erobern.Daher willigte ich ein,als die
Idee aufkam,auf den Gewaessern vor dem Sirikitdamm, einen schoenen
Nachmittag zu verbringen.
Bei der Station versammelte sich der halbe Clan meiner Frau und orderten
Essen und Trinken in derartigen Mengen,dass ich nachfragte,wieviele Tage
wir wohl "auf See" sein werden.
Ein Boot zog unser Hausboot zu einer kleinen Insel und ueberliess mich meinem
Schicksal.
Dort angekommen fiel die Meute zuerst ueber das Essen her und anschliessend
in einen gesunden 3-stuendigen Schlaf.
Derweil war ich glockenwach,beobachtete zuerst die spiegelglatte See,dann die
Woelkchen am Himmel,das Gestraeuch auf der Insel und die selig schlummernden
Thais.Und dann wieder- die spiegelglatte See,die Woelkchen... ganze 3 Stunden lang.
Als alle ausgeschlafen waren,gaben wir Zeichen und das Boot holte uns wieder ab.
Am Festland zurueck,hatten es alle eilig von hier wegzukommen.Der Wai ging sich
gerade noch aus,fuer Worte des Dankes an mich,der das alles bezahlt hatte,blieb keine
Zeit mehr und schon waren sie weg.
Von Zeit zu Zeit werden auch heute noch Ansinnen an mich herangebracht,doch am
Ausflug zum Wasserfall,zu einem Riesenbaum oder zum Camping auf einer eisigen
Bergeshoehe,teilzunehmen.
Ich muss mal einen Arzt fragen,was das sein koennte,dass mich jedesmal ein heftiger
Migraeneanfall an der Teilnahme verhindert.Der aber in Sekundenbruckteile wieder ver-
schwindet,sobald alle abgefahren sind.
So bleibt mir halt das Schicksal nicht erspart,waehrend der Abwesenheit des Clans,
bequem im Garten zu sitzen und ein einsames Bier zu trinken.Eine Runde im Pool
zu schwimmen oder im klimatisierten Zimmer einen Bericht, wie diesen, zu schreiben.
Das sind aber auch Stunden,wo ich die Thais zu lieben beginne.
Jock