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Autor Thema: Wien,Wien,nur du allein  (Gelesen 70493 mal)

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Burianer

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Re: Wien,Wien,nur du allein
« Antwort #45 am: 15. Oktober 2016, 17:03:07 »

 :-)  Pladib   ,   der Mensch soll  ja  angeblich zu 70 Prozent  aus Wasser bestehen   [-]

Die Verdunstung war wohl in Thailand hoeher  :]
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jock

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Re: Wien,Wien,nur du allein
« Antwort #46 am: 15. Oktober 2016, 18:29:21 »

@Pladib

Auch ich war seit 10 Jahren nicht mehr in Wien.

Ich kehre erst zurueck,wenn ich der bekannten Wiener medi-
zinischen Schule ein reiches Betaetigungsfeld bieten kann.

Meine Schreiberei hat weniger mit Nostalgie zu tun,mehr mit Zeit-
zeugentum aus einer laengst versunkenen Welt.

Ich bin daher keiner,der beim Passieren der Spinnerin am Kreuz
Heimwehschuebe erleidet.

Jock
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jock

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Re: Wien,Wien,nur du allein
« Antwort #47 am: 19. Oktober 2016, 13:02:46 »

Einer der bekanntesten Architeken war Prof.Roland Rainer.

Er erbaute die Wiener Stadthalle und andere,damals zu-
kunftsweisene Wohngebaeude.

Dabei entwicklelte er einen besonderen Stil,der sich dadurch
auszeichnete,dass die Gebaeude Flachdaecher hatten,viel
Sichtbeton und das sonstige Mauerwerk weiss war.Als Kontrast
hatten die Fensterrahmen und Tueren schwarz zu sein.

Die Reihenhaeuser,wovon  ich eines  bewohnte,strahlten die
Gemuetlichkeit eines Operationssaals aus,obwohl die Raumauf-
teilung durchaus durchdacht war.Ein kleiner Garten lud sommers
zum Draussensitzen ein.

Ich und meine Familie waren gluecklich,heiter und froh.

Nicht so mein unmittelbarer Nachbar.Dieses Reihenhaus war so
gar nicht nach seinem Geschmack.

Die halbhohe Tuere zum Vorgarteneingang,aergerte ihn gewaltig,
dagegen war der Brieftraeger sehr erfreut,wenn er anlaeutete und
Nachbars Frau in ihrer Vergesslichkeit im Evakostuem oeffnete.

Also schritt er zur Tat,sein Heim zu einem gemuetlichen Heim zu
machen.

Gebluemte Tapeten,da und dort eine Geweihtrophaee,ein althoch-
deutscher,auf Eiche gebeizter Wohnzimmerschrank,bei dem die 
6 Leute des Moebelhauses ,ihre Mueh und Not hatten,ihn ins Haus
zu tragen und eine maechtige Sitzgruppe in den gedaempften Farben
Braun,Beige und Undefinierbar.

Das Wohnzimmer zeichnete sich dadurch aus,dass eine 5 m breite
und 2 m hohe Glasfront den Garten ins Haus  einbeziehen und
den Raum,speziell im Winter in einen sonnenueberfluteten Bereich ver-
wandeln sollte.

Das wurde erfolgreich durch eine dichte Gardine verhindert und abends
noch durch einen samtenen Dekor mit Seitenquasten,verstaerkt.

Eine funktionierende Kuckucksuhr liess uns immer wissen,wieviel es
geschlagen hat.
Die duennen,laermdurchlaessigen Waende informierten seine zwei
Nachbarn verlaesslich ueber das Nachkommen seiner ehelichen Pflichten,
da zuerst eine Platte mit Verdi- Musik aufgelegt wurde und hinterher
das Rauschen des Wassers im Badezimmer zu hoeren war.

Zur Abrundung seines haeuslichen Gluecks,und zum Stil der Einricht-
ung passend,wurde ein Dackel ,namens Ludwig angeschafft,der 3 x
einen Polizeieinsatz erforderte.

Das kam meistens so:

Die Gartentuere war offen und das verdammte Vieh bellte geschlagene
3 Stunden non-stop.
Da wir in Traiskirchen ja das "Fluechtlingslager" hatten,wo sicherlich
einige Muslime untergebracht waren,erfuellte uns die Sorge,dass ein
Verbrechen geschehen war.

Wir riefen die Polizei - sie kamen,laeuteten an der Tuere,droschen dann
mit der Faust drauf und da sich nichts ruehrte (ausser das Hundegebell)
oeffneten sie vorsichtig,die Hand an der Pistole,die mittlerweile wald-
gruen gestrichene Tuer und drangen,sich absichernd, ins Haus ein.

In der Kueche fanden sie die Hausfrau.

Sie war voll mit der Zubereitung eines koestlichen Abendessen be-
schaeftigt und verlor dabei jeden Bezug mit der Umwelt.

Da die Wohnanlage "beruehmt" war,zogen immer wieder Architekt-
urstudenten mit Ihren Dozenten in der Anlage herum,und baten,
doch einen Blick in das Innere der Haeuser werfen zu duerfen.

Bei meinem Nachbarn blieben sie nie lange und auf der Heimfahrt
ueberlegten sicherlich manche Studenten,ob ihre Architektur denn
wirklich einst gewuerdigt werden wird und ob sie nicht doch die
Studienrichtung aendern sollten.

Jock




« Letzte Änderung: 19. Oktober 2016, 13:38:28 von jock »
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Suksabai

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Re: Wien,Wien,nur du allein
« Antwort #48 am: 21. Oktober 2016, 10:28:06 »


Eine Wiener Ansicht habe ich noch:

Wien wird immer andersrum fotografiert, vom (Hausberg) Kahlenberg herunter. Nun einmal die andere Richtung.
Dieser "Berg" ist 494 m hoch und der absolut beliebteste Aussichtspunkt über Wien.

Hier auf dem Bild mit Donau, Millenniums-Tower und Brigittenauer Brücke bei Nacht.. . .


lg
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Ich kann, wenn ich will. Und wer will, dass ich muss, der kann mich mal !

jock

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Re: Wien,Wien,nur du allein
« Antwort #49 am: 21. Oktober 2016, 12:01:21 »

Wie das Foto zeigt- das heutige Stadtbild ist modern.

Die " Tuerme" wurden nicht willkuerlich ueberall in der Stadt
errichtet,sondern an bestimmten Stellen.

Am Wienerberg,entlang der Donau,neben der Uno - City. Mittler-
weile mehr als ein Dutzend.

Wie sehr die Stadt gut ueberlegt verwaltet wird,erkennt man,wenn
man mit der Strassenbahnlinie 49 faehrt.

Sie passiert die naheliegende Stadthalle,wo Hans Orsolics Triumphe
feierte,also wo das pure Leben stattfindet,sodann,gegen Ende des
Lebens das Hanuschkrankenhaus,gleich darauf die "Versorgung Baum-
garten" um 1 Station weiter beim Baumgartner Friedhof zu halten.

Kein Vergleich mehr mit der muffigen,finsteren Stadt,die Napoleon
veranlasste,lieber in Schoenbrunn sein Quartier aufzuschlagen,da ihm
die (Innen)stadt zu unheimlich erschien.

Heute koennte er mit der U-Bahn bequem zum Steffel fahren und beim
Demel auf Kaffee und Torte einkehren und mit den vielen russischen
Oligarchen die Einnahme von Moskau diskutieren.

Auch fuer Fitness der Buerger sorgt Wien.Die Donauinsel bietet Radfahrern,
Schwimmern und Skater viel Platz fuer Bewegung.
Der neue Zentralbahnhof mit der interessanten Architektur hat sogar
einen eigenen Weitwanderweg anzubieten,denn die naechste U-Bahn-
haltestelle ist gut 300 m entfernt.

Wien ist in und laesst manche nicht mehr los.

Selbst Mozart ist wieder auferstanden und verkauft vor der Oper Opern-
karten und Josefine Mutzenbachers Toechter sollen genauso tuechtig
sein,wie ihre Mutter. (Manche sprechen sogar ungarisch,unkrainisch und
tschechisch)

Jock
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Vimana

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Re: Wien,Wien,nur du allein
« Antwort #50 am: 21. Oktober 2016, 17:41:57 »

@ Jock

"Der neue Zentralbahnhof mit der interessanten Architektur hat sogar
einen eigenen Weitwanderweg anzubieten,denn die naechste U-Bahn-
haltestelle ist gut 300 m entfernt."

Immer wieder köstlich, bei dir zwischen den Zeilen zu lesen. {*
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.derbayer.

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Re: Wien,Wien,nur du allein
« Antwort #51 am: 22. Oktober 2016, 00:48:31 »

..
Wenn einer eine Reise tut, so weiß er zu erzählen
Wien, Wien nur du allein.

auf was nicht alles wird dieser Spruch angewendet. .

Ich brachte den Regen mit nach Wien, denn seit der Grenze regnete es unaufhörlich und recht stark.Und die meisten Städte wirken trostlos  wenn es regnet und sind dann alles andere als hübsch und anheimelnd,  egal ob Mailand, ob Madrid oder Paris.                    Paris erstrahlt nur in Schönheit  bei strahlendem Wetter, ansonsten forgett it….

Nur Wien nicht, Wien kann man sogar im November bei Regen ertragen, wie ich wieder einmal feststellen konnte.

Und so machte ich mich auf zu einem Stadtbummel


Hier der Steffel ,  Wiens Stefansdom


Wer wie ich aus einer im Krieg völlig zerstörten Stadt kommt, den erfreuen diese stilvollen
Häuser einer anderen Epoche. Und wenn man dann im Zentrum Wiens die herrlichen Häuser sieht , teilweise mit wunderbaren Ornamenten geschmückt, oder eben in vollendeter Steinmetzkunst  gestaltet, allesamt mit dem sogenannten “goldenenSchnitt“ am Reißbrett entworfen.
















In vielen dieser  schmucken Häuser residieren heute die Nobel und Luxusmarken dieser Welt,
ein klangvoller Name ein luxuriöses Label neben dem anderen. Und eigentümlicherweise stehen vor und in jedem Laden  Wachpersonal: wer wird da beschützt:
Der einkaufende Kunde?
Das Personal des Ladens ?
Oder gar die Ware?












Und nachdem ich in den  20.sten , 30 sten Kunden leeren Laden gesehen habe, stelle ich mir die Frage, wie sich diese Läden rechnen?
Toplagen.
Top Preise und nirgends wo Kunden zu sehen :









Ende  Teil  1
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Es gibt kaum etwas Besseres, als mit einem Freund über ein interessantes Thema zu schweigen.

.derbayer.

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Re: Wien,Wien,nur du allein
« Antwort #52 am: 22. Oktober 2016, 01:17:10 »

.
Wenn einer eine Reise tut, so weiß er zu erzählen

Wien, Wien nur du allein.

Und so machte ich mich auf zu einem Stadtbummel.
Und mitten in der Stadt  steht man dann urplötzlich vor einem sehr gepflegtem Haus
das aber eher unscheinbar  und wenig aufdringlich wirkt.  Man muß schongenauer auf  den dunklen Ausleger schauen  der schlicht einen Hinweis gibt :


Eine Institution öffnet  sich, aber dann beim eintreten in die Geschäftsräume des ehrwürdigen Hauses. Und wohltuend, daß man  auf modernen schickschnack verzichtet,   sondern  die stilvollen Räumlichkeiten wirken läßt, die nur der ecellenten Ware  verpflichtet sind.

Bereits 1786 wurde der Betrieb  am Michaelerplatz eröffnet. Später dann  vom Erstgesellen Demel übernommen ehe er erneut umzog  an den Kornmarkt, den jetzigen Standort.
Stilvoll  im Rococo ausgestattet, mit vielen Spiegeln ist es noch heute so  erhalten.









Heute gehört es einem türkischen Konsortium und  ein Umbau ist in Planung. .
daher seht es euch noch in der jetzigen Form an.







Schokoladen aus dem Hause Demel







Und inmitten derAuslagen sah ich feine runde Schächtelchen , auf denen  stand:
„Kandierte Veilchen“



und diese waren eines der Lieblings Näschereien meiner verehrten Mutter.
Und wann immer sie in Wien war,  hat sie sich und uns allen ein Döschen dieser Köstlichkeit mitgebracht.
Also habe auch ich selbstverständlich einige dieser Döschen erstanden,
eine Spezialität des Hauses Demel.

Und im Demel kann man dem Zuckerbäckerpersonal  getrennt durch Glasscheiben bei der Arbeit zusehen,
wie  sie die Köstlichkeiten bereiten.
So bekommt der Laie auch einen Eindruck von euner Manufaktur, von Man-Power, von liebevoller  Handarbeit.







Und es gibt Leute die sich die Nase platt drücken  und unentwegt zusehen,
wie die schmackhaften Kunstwerke entstehen.






Adjeu  K&K  Hoflieferant   Demel

weiter gehts zum  K&K  Weihnachtsmarkt  am  Michaelerplatz,

das gibts dann in der 3.Folge 







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Isan Yamaha

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Re: Wien,Wien,nur du allein
« Antwort #53 am: 22. Oktober 2016, 01:37:04 »

Bist du in Wien?
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jock

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Re: Wien,Wien,nur du allein
« Antwort #54 am: 22. Oktober 2016, 08:16:31 »

Vor 100 Jahren,mitten im WK I setzte langsam die Inflation ein.

Dinge des taeglichen Bedarfs stiegen und gleichfalls der Mietzins.

Die damalige Regierung reagierte mit einem "Mieterschutzgesetz",
das den Hausbesitzern verbot,Mietzinse zu erhoehen und sie quasi
einfror.

Man wollte damit den Delogierungen weiterer Bevoelkerungskreise
entgegenwirken.

Dieses Gesetz ist zwar in den 1990  Jahren aufgeweicht worden,hat
aber bei Altmietvertraegen immer noch Gueltigkeit.

So kommt es,dass traditionelle Geschaeftsinhaber,dessen Familie
in der Innenstadt in bester Lage,seit 100 oder 150 Jahren einen
Betrieb fuehrten,verhaeltnismaessige geringe Miete fuer ihre Geschaefts-
lokale zu zahlen hatten.

Jetzt sind sie alt geworden und wollen in den Ruhestand.Ihre Kinder
haben kein Interesse den Betrieb weiterzufuehren,da sie vom Ertrag
nicht gut leben koennen.

Geben sie daher ihren Betrieb auf,freuen  sich sowohl der Hausbe-
sitzer als auch der zukuenftige Ruhestaendler.

Die Abloese fuer ihren Betrieb lassen sie sich,je nach Groesse und Lage
mit bis zu 1 Million vergolden.Der Hauseigentuemer,bei dem die inter-
nationalen Ketten,die noch keinen Flagshipstore in Wien haben und
Schlange stehen,kann bei der Weitervermietung statt der vielleicht
monatlichen 1.500 Euro,locker jetzt 40.000 Euro einstreifen.

Die Mietpreise in der Innenstadt betragen zwischen 5.000 und 15.000
Euro pro m2 im Monat.

Wie Bernd richtig bemerkt hat,werden die Flagshipstores keinen Ge-
winn erwirtschaften.
Starbucks zog sich aus der Innenstadt zurueck und wie ich gelesen
habe auch Giorgio Armani.

Die kaufkraeftige Schicht der Russen verduennt sich und die reichen
Araber bleiben auch langsam aus.

Dabei sind die Margen bei den Edelmarken atemberaubend.

Handtaschen von Hermes sind zwischen 8.000 und 100.000 Euro
wohlfeil.Eine Jean kostet am Kohlmarkt ab 600 Euro u.s.w.

Aber ich freue mich schon auf die weiteren Berichte von Bernd,wenn
er den Meinl am Graben besucht und im Sacher eine Torte mit steinharter
Glasur zu essen versucht hat.

Jock
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Re: Wien,Wien,nur du allein
« Antwort #55 am: 23. Oktober 2016, 03:45:57 »



Für alle  die in alten Erinerungen schwelgen

und gestern und heute vergleichen wollen :





Um 1980, Favoritenstraße, Wien 10
heute eher  etwas  heruntergekommen..





Okt. 1979, Eichenstraße/Philadelphiabrücke, Wien 12



1900, Neuer Markt, Wien 1
(damals auch Endstation der Straßenbahnlinie 58)




ca  zwischen 1963/ 1970, ein Kontrollor der Wiener Verkehrsbetriebe steigt beim Einstieg aus einem Bus der Linie 13A.
Von da her stammt der bis heute gängige Wiener Ausdruck
"Schwarzkappler", da die Kontrollore komplett schwarz uniformiert waren.



1910, "Milchfrau" in Wien 1.,
"Steirische Milch-Wirtschaft"




Wienfluß  Riviera  um  1935



Grinzing 1965

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Re: Wien,Wien,nur du allein
« Antwort #56 am: 23. Oktober 2016, 04:16:21 »




Wenn einer eine Reise tut, so weiß er zu erzählen...


Wien , Wien, nur du allein (Teil 3)


Und so machte ich mich auf zu einem Stadtbummel.
Durch Wiens Zentrum und in Nähe der Hofburg herum zu schlendern macht riesigen Spaß.
Und die ganze Architektur, die Bausubstanz  erfreut das Auge Haus um Haus.

Da sieht man erst mal, was alles bei uns durch den Krieg zerstört wurde,
Aber nicht nur das,  man sieht auch und bekommt vor Auge geführt,   wie konzeptlos in den meisten Städten die Stadtplaner und die Baumeister sich austoben , austoben dürfen.

Da mach Wien sicher Spaß und Freude, all denen die  Stil und Ästhetik mögen !

Und eines dieser wunderschönen Häuser befindet sich am  Ende vom Graben, dort wo er auf den Kohlmarkt stößt und es links weg zum  Michaelertrakt an der Hofburg geht.
Der Meinl

eine Institution in Wien



http://www.meinlamgraben.at/Delikatessen




Vergleichbar nur dem Dallmayr in München, ebenfalls ein Hoflieferant, allerdings bei  Kaisers und nicht wie in München beim Königshaus.

Dann also nichts wie  hinein  in den Tempel der Gaumen – Lust,
hinein  und eintauchen in einen Rausch der Sinnesfreuden , und ihr seid dabei:

Bier ,direkt am Eingang zu finden.
Wenn schon, denn schon,  aber nicht Bier, sondern  Bier aus aller Herren Länder:










Daneben deckenhoch:

Weine aus aller Welt:





aber seht selbst, was  alles an Kostbarkeiten angeboten wird:








etwas weiter beim Rundgang  erfreut sich das Auge  auch an frischem Obst und Gemüse:








und an frischen Kräutern aller Art mangelt es sich auch nicht

und auch Kartoffeln aller Art finden sich für die Schmankerlküche und jeden Zweck:





und  selbst Weihnachtskalender  kannst  bereits haben :




Also,  bis  zum nächsten Teil ! 
Pfiad  eich !




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Re: Wien,Wien,nur du allein
« Antwort #57 am: 23. Oktober 2016, 10:50:35 »


Oiso i find des klass!

(Also ich finde das super). Als eingeborener Wiener ist man ja manchmal "betriebsblind",
ich sehe mir mit Begeisterung den Bericht von Bernd an.

Danke und weiter so!

lg
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Re: Wien,Wien,nur du allein
« Antwort #58 am: 24. Oktober 2016, 08:59:33 »




Wien , Wien, nur du allein
[/size]


Weihnachtsmarkt am Michaelerplatz in Wien

Und so machte ich mich auf zu einem Stadtbummel.

geht man vom Stephansdom und Stephansplatz,     Am Graben und dann  über  den Kornmarkt, vorbei  am  Feinkost  Josef Meinl,  dann am  K&K  Hoflieferanten Demel  vorbei , dann gehts weiter zum  K&K  Weihnachtsmarkt  am  Michaelerplatz.

Ein wunderschönes Ensemble , ein wunderschöner Platz.

Man hat sich etwas einfallen lassen  und  dort einen Weihnachtsmarkt aufgebaut .
Nun was man davon halten soll ?
Ich weiß nicht recht .
Wäre es nicht die  Originalkulisse Wien , könnte man meinen  es sei Disneyworld.
Mir ist das zu kitschig,  zuwenig urban sondern künstlich aufgepfropft.

Aber schaut euch das doch selbst an und bildet euch euer eigenes Urteil:




















Also geht es wieder  zurück  Richtung Stephansplatz


und  zum Kaffeetrinken ins Sacher











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jock

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Re: Wien,Wien,nur du allein
« Antwort #59 am: 24. Oktober 2016, 12:13:00 »

Es haette mich ja sehr gewundert,wenn Bernd nicht den
Meinl am Graben besucht haette.

Der Vergleich mit Dallmayr trifft vollstaendig zu.Edle Kaffee-
und Teesorten und ausgesucht hoefliche Bedienung.

Dabei ist der Meinl am Graben das letzte Geschaeft in Oesterreich
eines, einst ueber 1.000 Filialen grossen Netzes in halb Europa.

1862 wurde von Julius Meinl I. die Firma gegruendet.Sein Sohn
Julius II.erweiterte die Geschaeftsstellen und fuegte einige Fabriken
hinzu,die sich mit der Lebensmittelerzeugung beschaeftigten.

Julius II. heiratete 1931 eine um 40 Jahren juengere Japanerin,die
somit ihrer Aufforderung nach Japan zurueckzukehren entgehen
konnte.

Julius II, war ein Gesellschaftsmensch und hatte in seinem Freundes-
kreis auch den beruehmten Filmstar Victor de Kowa.
Eines Tages sprach Victor de Kowa bei Julius vor und bat um die Hand
seiner Frau.
Er bekam sie und die Maenner blieben trotzdem Freunde.

Als die Nazis naeher rueckten und die Gefahr,dass die mit juedischen
Wurzeln belastete Familie, ihr Leben und ihre Betriebe verlieren
koennte,adoptierte Julius II. " Fritz" und uebergab ihm den gesamten
Besitz.
Ueber "Fritz" weiss die Chronik nicht allzuviel,man munkelt,er sei der
Prokurist gewesen.
1938 floh Julius III.mit seinen Soehnen nach England,von wo er erst nach dem
Krieg wieder nach Wien zurueckkam.

"Fritz" uebergab seinem Adoptivvater den mittlerweie restituierten Betrieb
wieder und dabei stellte man fest,dass er all die Jahre ausschliesslich nur
seinen angemessenen Gehalt bezogen hatte.

Er wurde grosszuegist abgefunden,zog nach Suedamerika wo er eine Kaffee-
farm betrieb.

Auf Julius III.folgte Julius IV.der weiterhin am Erfolg arbeitete,doch war der
Zenit der Dynastie im Lebensmittelhandel bereits ueberschritten und die
ersten Supermaerkte traten in Erscheinung.

Julius V. ( der ,der mit "Spaengli" verheiratet war) verkaufte die Filialen
und behielt sich nur den Meinl am Graben.
Der Fuenfer war ein Bankmann und managte die familieneigene Bank,mit
anfangs hervorragenen Ergebnissen viele Jahre lang.

Als er vor einigen Jahren in Untersuchungshaft genommen wurde,kam er
innerhalb von 2 Tagen wieder aus der Haft  heraus.In dieser kurzen
Zeit war es ihm gelungen eine Kaution von 100 Millionen Euro aufzustellen.

Das Logo der Firma wurde 1924 geschaffen und zeigt einen,demutsvoll
nach unten blickenden Mohr mit einem roten Fes.

2004 endlich entschloss man sich,das Logo zu aendern.

Seit dieser Zeit ist auf rotem Untergrund ein weisser Scherenschnitt eines
Kopfes mit Fes und Quaste zu sehen.Und er blickt nicht mehr so sehr nach
unten.

Jock



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