Seit die weitgehende Befreiung von der Maskenpflicht verkündet wurde, trage ich keine Maulwindel mehr. Nicht auf der Straße, nicht auf dem Markt oder im Kaufhaus und nicht im Taxi. Ich bin aber so gut wie der Einzige, der hier oben ohne herumläuft.
Heute wurde ich zum ersten Mal darauf angesprochen. Wir waren schon eine Weile Am Strand unterwegs, also im Seacon Bangkhae auf der Verkaufsveranstaltung mit demselben Motto, als ein Sicherheitsmann und eine junge Angestellte des Kaufhauses mir zu verstehen gaben, ich solle eine Maske aufziehen. Die kurze Unterhaltung verlief etwas so: Ich: Man muss doch keine mehr tragen. Er: Das gilt nur für den Außenbereich, hier kann der Abstand nicht eingehalten werden. Ich: Kein Problem! Ich zog meine Stoffmaske, die schon 12 mal die Waschmaschine durchlaufen hatte, aus der Hosentasche und zog sie auf. Das sei eben die Hausordnung, meinte sie.


(Bei Kakteen kann sie nicht widerstehen. Also wenn sie nicht teuer sind.)
Ich behielt die Maske auch auf in der MRT während der kurzen Fahrt zur Mall Bangkhae. Dort fühlte sich niemand gestört, als ich ohne herumlief. Nicht einmal der General am Eingang in seiner weißen Uniform. Ich esse da oft im McDonalds ein Eis, während meine Gattin einkauft. Sie trägt weiterhin den Lappen. Wer traut sich schon aus der asiatischen Reihe zu tanzen? Dabei spotten wir immer über die einheimischen Gehirngewaschenen, die manchmal zwei Masken aufhaben, sich laufend die Hände desinfizieren und auch oft die Flächen, mit denen sie in Berührung kommen. Der Sohn sagt, er trägt die Maske weiterhin, denn in den letzten beiden Jahren habe er deswegen keine Erkältung gehabt.


(Zum Khao Phansa die Möglichkeit zum Beten und Kerzengießen. Auch der Mac Donald wird desinfiziert.)
Es würde mich nicht wundern, wenn die Maskenpflicht wieder eingeführt werden würde. Diese ungewaschenen Ausländer werden das tödliche Virus schon wieder ins Land bringen. Dabei bin ich ja eigentlich immun. Denn als zu Beginn der Seuche die Nachbarn ihre Toten vor die Tür legten, half ich sie in der Nacht einzusammeln. Meine Gattin (sie spricht nur abwertend von der "Nadel") und ich lassen uns weder die Spritze verpassen, noch ein Stäbchen durch die Nase vor´s Gehirn schieben.
Auf der Heimfahrt hat sich übrigens der Taxifahrer in gutem Englisch mit mir unterhalten, ohne an meiner Maskenlosigkeit Anstoß zu nehmen. Ich freue mich auch jeden Tag, die freundlichen Gesichter der meisten Nachrichtensprecher unverhüllt zu sehen, obwohl die Panikmache ansonsten weiter betrieben wird. Ich sage immer: Wer das Leben, seine Mitmenschen und sich selbst liebt, der hat auch keine Angst.