Nachfolgendes wurde vom Thema
Nebenbei Thai Lernen in Bus und U-Bahn abgetrennt.
http://forum.thailand-tip.com/index.php?topic=4017.0 Allen, die ersthaft meinen, sie würden beim
Taxi- oder
Hochbahnfahren in den Touristenzentren oder gar beim
Selbstfahren diese Stadt und ihre Menschen wirklich kennenlernen, sei es ins Stammbuch geschrieben. Ich kenne Ausländer, darunter Universitätsprofessoren und ehemalige Botschaftsangehörige, die seit 30 Jahren und noch länger hier leben. Viele von ihnen waren und sind in Bangkok seit ihrer Ankunft überwiegend mit dem
Geschäftswagen unterwegs, falls man ihr täglich oft drei- bis vierstündiges "aktives Staustehen" so nennen kann. Ansonsten höchstens noch gelegentlich mal per Taxi oder in der Hochbahn innerhalb ihrer jeweiligen Ausländerghettos.
Sie bewegen sich hier im Grunde ähnlich wie gewisse
Hi So Thais, die ihre dauer-tiefgekühlten und gepuderten Stubsnäschen nie im Leben in einen
Ordinary Bus oder gar in ein
Khlongboot begeben. Sie verhalten sich ähnlich wie jene "Elite"-Thais, die vor der allerhöchsten "Mater Dei" Schule am Eingang zum Lumphini Park an der Silom-Kreuzung den Bau eines direkten Zugangs zur U-Bahn
verhindert haben. Dort braucht man zwar einen Hubschrauberlandeplatz, aber öffentliche Verkehrsmittel für Schüler und Lehrer — wie ordinär!
Wenn Sie nicht glauben, daß diese Thais, auch wenn sie in Bangkok geboren sind, nur wenig Ahnung von Bangkok haben, dann fragen Sie mal irgendeinen
Hi So Thai etwas, das über die Ausstattung gewisser Clubs und Nobelrestaurents oder der Lage von Stauzentren und nobler Einkaufszentren hinausgeht...
Abgesehen von den Dingen, mit denen sie beruflich zu tun haben und für die sie sich in ihrer größtenteils mit anderen Ausländern verbrachten Freizeit unmittelbar interessieren, wissen jedenfalls auch Ausländer, die Bus und Boot meiden, nach meiner Erfahrung überwiegend nur wenig von dieser Stadt und ihren Bewohnern. Abgesehen davon, was in Werbeblättchen oder im Internet tausendfach steht oder rechts und links von ihrer täglichen Wegstrecke liegt. Wehe, wenn sie sich mal in einen Stadtteil verirren, in dem es keine englischen Werbeschilder mehr gibt!
Nur die wenigen ausländischen
Motorradfahrer in Bangkok haben neben der Tatsache, daß sie sich die
lohnenswerten Bangkoker Außenbezirke selbst erfahren können, immerhin noch den Vorteil, daß sie zwangsläufig recht schnell die
Polizeistationen in Bangkok kennenlernen. Vorrausgesetzt, sie fördern nicht die Korruption, indem sie Gaunern in Polizistenuniform aktiv Geld zuschieben, statt, wie es sich jeder Ausländer, der sich legal hier aufhält, leisten könnte und sollte, einen ehrlich erworbenen Strafzettel ehrlich zu zahlen und alles andere so prinzipiell wie höflich zu verweigern.
Wer aber als Ausländer in der
Bangkoker Innenstadt Motorrad fährt, kann nach meinem Dafürhalten wohl nur ein
Masochist sein...
Ein Busfahrer und Fußgänger erfährt und erläuft sich in Bangkok jedenfalls ganz nebenbei in kürzester Zeit ein Wissen, an das die von mir so genannten "Hinter-Glas-und-klimatisiert-Ausländer" auch in vielen Jahren nicht kommen. Jüngst machte ich mit einem TIP-Häuptling, der in Minburi im eigenen Haus lebt und fast täglich (nur) im eigenen Auto unterwegs ist, einen Ausflug in seinen eigenen Bezirk. Bitte nicht mißverstehen: Der Mann ist das genaue Gegenteil eines "Steintisch-Farangs" und schon ziemlich lange hier. Dennoch stellte sich heraus, daß er in Minburi, wo er wohnt, am besten gewisse Einkaufszentren und überteuerte klimatisierte Restaurants mit mittelmäßiger Küche kennt. Das wirkliche Minburi, das auf dem folgenden Link beschrieben ist, war ziemlich neu für ihn.
http://forum.thailand-tip.com/index.php?topic=568.0 Immerhin durfte ich ihm im Zentrum einen günstig gelegenen Parkplatz zeigen, der nie überfüllt ist. Es besteht also Hoffnung für die Zukunft, daß er von dort aus nun gelegentlich auch selbst auf Entdeckung geht...
Kurz: am meisten lernt man über Bangkok — außer als
Fußgänger, wie
Profuuu hier immer wieder eindrucksvoll beweist — beim
Bus- und Bootfahren. Also
auf; nicht
über oder
unter der Erde. Und schon gar nicht hinter dem Lenkrad festgeklammert zwiegeteiltem Blick auf Ampel und Navigationssystem, das, wie wir von Häuptling
Karl wissen, in Bangkok sowieso nie so richtig funktioniert, wenn man sein Ziel nicht korrekt auf Thai eingeben kann.