Da war ich also auch beim Tipianertreffen in Pattaya.
Es war sehr schoen und hat mich sehr gefreut,aber davon an anderer Stelle mehr.
Immer,wenn ich nach Pattaya,jener vertraeumten,stillen und beschaulichen Stadt
kommen,erinnere ich mich an meinem ersten Besuch vor fast 30 Jahren.
Ich war zu jener Zeit noch nicht viel in der Welt herumgekommen und Thailand lag
eigentlich ausserhalb meiner angestrebten Reiseziele.
Mein damaliger Lieblingshund war eingeschlaefert worden,die Wetterlage in Wien
war schauerlich.Kalt,schmutziger Schnee und die Sonne liess sich wochenlang nicht blicken.
Um mich seelisch wieder aufzurichten,beschloss ich zwei Wochen Urlaub zu nehmen
und diese,auf Rat von Bekannten, in Thailand zu verbringen.
Bei einem Spezial-Thailandreisen-Reisebuero,das seine Geschaefte von einer ehemalien
Fleischerei aus betrieb,erkundigte ich mich nach einer Reise.
Man war sehr freundlich dort und als ich mich nach dem Hotel erkundigte,wo ich unter-
gebracht sein werde,schilderte man mir das "Romeo- Palace" in derartig leuchtenden
Farben,dass ich ueberzeugt war,dass das "The Landmark",das "Le Necresso " oder das" Adlon"
billige Absteigen im Vergleich dazu waeren.
Allerdings,auf meine Frage,ob ich einen dunklen Gesellschaftsanzug mit ins Gepaeck nehmen
soll,beruhigte man mich mit dem Hinweis,dass man dort eher tolerant eingestellt sei und ich
meinen Frack zu Hause lassen koenne.
Um 4 h frueh ging die Reise los.Vom Suedbahnhof in Wien wurden wir in einem eiskalten Bus
nach Bratislava verfrachtet.Der Flughafen war noch versperrt und es dauerte einige Zeit,bis
der Mann mit dem Schluessel gefunden wurde.Drinnen im Flughafen erwartete uns keine wohlige
Waerme sondern sportliche 8 Minusgrade.
So gegen 9 h sollte der Abflug sein.Das Grueppchen halb erfrorener Maenner scharte sich um das
Fenster,wo die Sonne hereinschien.
Relativ puenktlich hoben wir ab,kein Wunder bei dem dichten Flugverkehr von 8 Fliegern in 24 Stunden.
Die alte Tupolew muehte sich redlich,sodass wir kurz nach Mitternacht (Ortszeit) in Karachi zwischen-
landeten um Treibstoff zu tanken und die Ventile am linken Motor nachstellen zu lassen.Ein Mann mit
scharfer Nase und hervorragenden Kenntnissen im Umgang mit Kamelen und Maultieren,erledigte
das.
Vom alten Don Mueang sollten wir (ich und eine Grueppchen alleinreisender Maenner ) per Bus nach
Pattaya transportiert werden.Das verzoegerte sich so,dass wir erst am spaeten Abend dort ein-
traffen,schnell den Zimmerschluessel in Empfang nahmen und hundemuede zu Bett gingen.
Ich schlief in dieser Nacht tief und lange,so dass ich den letzten Zipfel des Fruehstuecks gerade noch
erreichte.Nachdem ich das Fruehstueck beendet hatte,stellte ich fest,dass ich dringend Geld brauchen
wuerde,da ja der Eintritt in die Wats was kosten koennte.
Damals gab es noch nicht die Bankomatkarten,sondern der Mann von Welt hat sich mit einer nicht
geringen Anzahl von Travellercheques eingedeckt,die ich jetzt einzuloesen gedachte.
An der Rezeption erkundigte ich mich nach einer Bank.Man wies mir den Weg,einfach die Strasse
entlang,dann auf der rechten Seite faende ich das Bankinstitut.
Als ich aus dem Hotel trat,traf mich wie ein Keulenschlag die Hitze.Unter einer gnadenlose Sonne
macht ich mich auf den Weg.15 Minuten spaeter war bereits klatschnass,unbaendiger Durst quaelte
mich und ich hatte das Gefuehl,zu Fuss die nackte Sahara durchquert zu haben.
Die Strasse saeumten halbverfallene Gebaeude und verwilderte Gruendstuecke.Mit jeden Schritt
liess meine Wahrnehmungsfaehigkeit nach und noch immer war keine Bank in Sicht.
So konnte ich es kaum glauben,als ploetzlich,einer Fata Morgana gleich,ein weiss gestrichendes
Gebaeude mit blauverspiegelten Fenstscheiben vor meinen Augen auftauchte.
Das endlich war die Bank ! An der Eingangstuere viele Aufkleber von internationalen Kredit-
kartenunternehmen und vor der Tuere ein uniformierter wuchtiger Herr,der bereitwillig die Tuere
oeffnete.
Drinnen war es angenehm kuehl.Das Erste war mir auffiel,war, dass der Frauenanteil bei der Be-
legschaft erstaunlich hoch war und dass die Angestelltinnen,statt Namensschilder Nummer-
schilder trugen und hinter einer Glaswand von mir als Bankkunde getrennt waren.
Andere Laender,andere Banksitten dachte ich mir,was sich noch verstaerkte,als man sich ausser-
stande sah,meine Travellercheques einzuloesen und man mich zur naechsten Bank,an die 100 m
weiter verwies.
Warum zum Teufel fragte ich mich,in meiner greenhornartigen Auffassung,haelt man sich soviel
Personal und dann koennen sie nicht einmal die einfachsten Bankgeschaefte abwickeln,obwohl
mir die Dame mit der Nummer 24 zu verstehen gab,mir zu Diensten sein zu wollen?
Aber das "Greenhorn" lernte schnell,wie der Hase in Pattaya laeuft und als ich beim Rueckflug
im Flieger sass,fiel mir mit Entsetzen auf,dass ich keinen einzigen Wat besucht hatte.
War ein gutes Argument, wieder zu kommen und dies naechstes Jahr nachzuholen.
Jock