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Autor Thema: Ernüchterung auf Phi Phi und am „The Beach“  (Gelesen 9406 mal)

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Ozone

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Ernüchterung auf Phi Phi und am „The Beach“
« am: 01. August 2009, 16:48:26 »

Zumindest mental gut vorbereitet war ich für einen Trip in ein immer noch viel gepriesenes Paradies. Daß „gepriesen” von „preisen” kommt, und die Preise zum Hauptmerkmal meines Ausfluges wurden, sollte sich sehr schnell herausstellen - ein Inselsprung nach Phi Phi Island stand bevor.

Ja, ich hab es meinen gerade zu Besuch auf Phuket weilenden Eltern versprochen, meiner Tochter und meiner Frau, die unbedingt ihre massierende Cousine auf der Isthmus-Insel Koh Phi Phi Don überraschen wollte; frisch genähte Vorhänge für ihren Salon im Gepäck. Das Versprechen kam unter der Voraussetzung zustande, nur einmal zu nächtigen.


Rassada Pier Phuket

Mit dem Pkw am Rassada Pier von Phuket Town angekommen, warf ich noch schnell einen Blick auf die Parkpreise. Da stand: 50 Baht/Tag für 4-Rad-Fahrzeuge und 250 Baht für sechsrädrige. Mit Mutti, Bengel, Oma und Opa im Schlepptau zum Ticketcorner.
"2900 Baht."  :o
„Äh, ich nehm erst mal One-Way-Tickets”
„Das ist One Way (4 x 600 Erwachsene + 1 x 500 Kind!). Round-Trip 4800 Baht, Sir! Welches Hotel darf ich buchen?”
“Gar keines, Danke!” :(

 
Preise in Phuket für eine Fährenüberfahrt nach Phi Phi Island

Mit Pokerface wende ich mich an meine Holde. „Das zahl ich nicht, Darling! Erzähl den meinetwegen vom Rütlischwur, aber mach was!”
So, geht doch. Je 600 für die Eltern, zweimal 150 für Darling und mich, die Tochter gratis. Wie sich herausstellte, sind 150 Baht der Preis für Personal von der Insel. Thai-Touristen mit Farangs im Schlepptau zahlen sonst 600 Baht.  :D
Saubande, war mein erster Gedanke, in weiser Vorahnung, was die wohl auf der engen  Insel erst nehmen, wenn hier für 55 Kilometer Bootsfahrt auf einer großen Fähre bereits 600 Mücken fällig sind.


« Letzte Änderung: 01. August 2009, 17:05:59 von Ozone »
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Ozone

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Re: Ernüchterung auf Phi Phi und am „The Beach“
« Antwort #1 am: 01. August 2009, 16:48:42 »

 Das Boot füllt sich. Die klimatisierten Sitzplätze sind bereits belegt, als man noch weitere Reisewillige auf die Fähre stopft. Der Kahn scheint wenigstens in Ordnung zu sein, und - ganz wichtig - zumindest für uns fünf Nasen gibt es je eine Schwimmweste an der Sitzlehne.
Mir kommen all die abgesoffenen und überladenen Seelenverkäufer in den Sinn, die in der Andamanen See und im Golf von Thailand auf Grund liegen. Ausgelaufen trotz Sturmwarnung. Business as usual.  8)


Anfahrt auf Phi Phi (das will Leonardo di Caprio im Film The Beach geschwommen sein ???

Die Überfahrt ist ruhig und unspektakulär. Ich schätze mal, über die Hälfte der Passagiere kommen aus Putins Reich. Wohlhabende Mittelständler vermutlich, aber durchaus angenehme Zeitgenossen. Den neureichen Russen werde ich später noch begegnen. Die bevorzugen nämlich übermotorisierte Speedboote. Also bis dahin nichts Neues im Osten. Ansonsten ein buntes Potpourri aus allen Kontinenten an Bord.

Aber kaum "Garlanders". Jene Pseudo¬hippie-Spezies, mit Che-Guevara-T-Shirt und Mary-Jane-Kopftüchern, unter denen frisch gezöpfeltes Haar hervorlugt, ausgerüstet mit i-Pod, Handy, Kreditkarte und eben Alex-Garland-Literatur unter dem Arm. Hat die einer entsorgt? Zu Gunsten von Qualitätstouristen? Vermutlich ist der letzte Glanz von Danny Boyles Film „The Beach”, der auf Garlands Roman basiert, verblaßt, nur die Russen haben es noch nicht gemerkt.


Pier von Phi Phi Don - Blick von meiner "Suite"

Nach gut  zwei Stunden erreichen wir den Pier von Phi Phi Don. Hektisches Treiben am Hafen. Wir müssen über zwei andere Barkassen klettern, um die Fähre zu verlassen. Also nichts für Gehbehinderte oder gar Rollstuhlfahrer. Bis jetzt bin ich noch immer auf alles gefaßt, was mir an überfüllten Sois und verschmutzten Stränden noch in Erinnerung war. Mein letztes Mal auf Phi Phi war eine Woche vor dem Tsunami, Mitte Dezember 2004.

Innerhalb von zehn Minuten hat sich der ganze Pulk wie in Nichts aufgelöst. Und weg. Alle abgeholt von den Touragenten. Unser 5er-Grüppchen steht zusammen mit ein paar anderen Individualtouristen vor dem großen Hotelzimmer-Anschlag, da stand früher ein Supermarkt von 7-Eleven.

Unter 1500 Baht ist kein Standard¬zimmer mit AC zu haben. Die uns gefallen, seien alle schon besetzt. Man will uns weiß machen, daß nur noch Superior- und Deluxe-Räume vakant sind. Heißt also, für ein 2- bis3 Sterne-Hotel ab 2500 Baht plus 500 Baht für die Tochter mit Klappbett.
Mutti und Papa setzen sich erst einmal in ein Café, während Frau und ich uns selbst auf den Weg machen und nach einer passenden Unterkunft suchen.


Nix los auf der Walking Street eine Stunde vor Sonnenuntergang

Die Sois sind leer. Wo sind die alle hin? Nur den Fahrrädern muß ich im autofreien Phi Phi ständig ausweichen. Überall „New Room For Rent”-Tafeln. Gut so, da findet sich schnell etwas. Aber was uns ab 1500 Baht gezeigt wird, erinnert mehr an vergammelte Abstellkammern als an zivilisierte Zimmer. In dieser Preisklasse zum Teil fensterlos, extrem eng, modrig feucht und muffig oder nach Farbe riechend; ja sogar Schimmelpilz wird uns präsentiert. Kein Wunder, wie soll man ohne Fenster lüften? In den meisten Gebäuden wird noch gearbeitet, gehämmert, gespitzt. Die Zimmer sind tatsächlich neu erstellt - sehen aber aus wie korrodierende Autos auf dem Friedhof.


« Letzte Änderung: 01. August 2009, 17:19:15 von Ozone »
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Re: Ernüchterung auf Phi Phi und am „The Beach“
« Antwort #2 am: 01. August 2009, 16:48:58 »

 Auffallend die Preisabsprachen untereinander und dieselbe blödgrinsende Brut  :-X wie die Tuk-Tuk-Fahrer von Patong. Wohlwissend, daß nach 16 Uhr kein öffentliches Boot mehr ans Festland fährt. Unfreundlich und ausladend ohne Ende.
„Saubande”, furzt mein Darm wieder.  >:(



Unsere Terasse der beiden Suites à 1500 Baht - aber innen ganz schmuck


Cousinchen muß her, schließlich zahlt sie für ihren kleinen Salon auch nur 6000 Baht Miete – im Monat. Da wird doch etwas bis 2000 Baht für einen Nacht zu machen sein?
Cousinchen richtet es. Eine Schmuckhändlerin hat im ersten Stock zwei Zimmer ausgebaut. Klein, gemütlich, sauber. Das hintere ohne Fenster, das vordere Zimmer dafür mit kleiner Veranda und Blick auf den Pier. Ohne Kühlschrank und TV.

„Elettric in Phi Phi veely epeeensiv”, läßt mich die erste freundliche Vermieterin wissen. Dafür entschädigt die sehr schöne Aussicht, ein Wasserkocher und daneben genügend Portionen Kaffee, Bleicher, Suppen und Kekse inklusive. Den nicht vorhandenen Kühlschrank werde ich später noch missen. Wen wundert’s, der Preis ist auch hier 1500 Baht. Aber das ist unter diesen Umständen für uns in Ordnung.

Der Hunger treibt uns aus den eben bezogenen Zimmern. Meine Mia kann nicht warten, und kauft am nächsten Stand Namprik muu mit Reis. 100 Baht. Da muß sie schlucken. Auch Mia ist in Phi Phi angekommen...

Die Sträßchen wirken ausgestorben. Wir sind aber auch früh unterwegs. Im Fischrestaurant meiner Erinnerung, bekom¬me ich ein Glas Soda für 50 Baht - mit viel Eis versteht sich. Die angebrochene Flasche wird für das zweite bestellte Soda herhalten müssen. Für weitere 50 Baht.


Keine Gäste, dafür 2 Gläser Soda zu je 50 Baht aus derselben Flasche   :D


Es scheint, daß Murphys Gesetz Einzug hält. Das Essen schmeckt nach Latrine, dafür fast eine Stunde im leeren Lokal gewartet. Fast 2000 Baht sind für die Henkersmahlszeit fällig. Einen Gutschein für die am nächsten Tag benötigten Imodium-Tabletten gab es nicht zum Nachtisch.

Opa zwitschert eine weiteres Singha, wohl in Erwartung einer schnell einsetzenden Wirkung. Für ihn ist flüssige Nahrung immer eine adäquate Alternative.
Wir spazieren ein bißchen herum. Viele Baustellen säumen die zweite Soi, Schutthalden und Abfall türmen sich hinter den Gebäuden. Ratten und Kakerlaken dürfen sich hier nicht über Nachschub beschweren.



« Letzte Änderung: 01. August 2009, 17:32:18 von Ozone »
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Re: Ernüchterung auf Phi Phi und am „The Beach“
« Antwort #3 am: 01. August 2009, 16:49:17 »

 Tochter und Mutti verabschieden sich mittlerweile früh von der Szene. Teure Restaurants sind für kurze Zeit gut gefüllt. Aber auch um 22 Uhr ist bei denen Sendepause. Auch sonst, ziemlich tote Hose.

Oma, Opa und ich beschließen, den Abend mit einer Flasche Whisky auf dem Balkon ausklingen zu lassen und die Nachtruhe herbei zu anästhesieren. 8)
Mir gehen auch noch die Zigaretten aus. Ab in den nächsten Minimarkt, der noch geöffnet hat:

 "Eine Schachtel Marlboro, bitte."
„Song roi jii sip!”
„Nee, ein Päckchen Marlboro ge¬nügt.”
„120 Baht!”

Was macht der Nikotinabhängige? Ich zahle für den Stoff. Glaubt nicht, daß ich bei Khun Nimmersattawat auch noch den Schnaps ordere. Also zum nächsten Trödler. Es haben kaum noch welche offen. 390 Baht für eine Buddel Saeng Som. Weitere 40 Baht will der Geier für einen Sack Eis.  >:
„Elettric veely Epensiv!”
Ich kenn diesen Slogan schon, danke für das Mitgefühl.  ;D

Im unserem Raum angekommen, ist Murphy auch schon da. Keine Gläser! Nicht einmal Zahnputzgläser. Nur kleine Kaffeetassen. Nochmals zum Trödler.
„Hast Du Plastikbecher?”
„Ja !”
„ Ich nehme drei.”
„Geht nicht, nur Zehnerpack. 100 Baht”
Also doch die Kaffeetassen-Edition.  Ein Wunder, daß in der ruhigen Nacht nicht auch noch irgendwelche Wegelagerer am Balkon La Paloma singen und erst aufhören, nachdem man ihnen einen 500er rüberwachsen läßt.

Frohen Mutes am nächsten Morgen, zum Strand an der Vorderseite, der sich erstaunlich sauber präsentierte.


Leerer Vorderstrand, aber erstaunlich sauberes Wasser.

Auf mit Opa zum Longtail-Boot. Cousinchen hat ihren Freund beauftragt, uns zwei Stunden lang herumzukurven. Für den Spezialpreis von 1500 Baht. :D :D
 Hey, Cousine, vor fünf Jahren habe ich für vier Stunden 500 bezahlt. >: Später sah ich an diversen Ticket-Cornern, daß der Preis für drei Stunden dem von ihr veranschlagten entspricht. Saubande, kommt es mir hoch, nicht mal die Familie ist denen heilig. >:(

„Opa, erwarte nicht zuviel von Leonardos Beach, gell? Der Strand hat seine Unschuld schon vor Jahren verloren.” Spätestens im Jahr 2000, nachdem „The Beach” im Kino anlief. „Und seither wird der Strand nur noch vergewaltigt.”  :(

 
Postkarte und ältere Aufnahme vom Maya Beach. Ein Bild, wie man es noch üblich in Thail. Prospekten findet. :-*


« Letzte Änderung: 01. August 2009, 17:43:50 von Ozone »
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Re: Ernüchterung auf Phi Phi und am „The Beach“
« Antwort #4 am: 01. August 2009, 16:49:51 »

Ich sollte recht behalten. Aus der geschändeten Lolita ist eine abgehalfterte Hure geworden. Dutzende Speedboote haben morgens um zehn Uhr bereits angelegt. Geschätzte 500 Leute sind bereits vor uns da und minütlich werden es mehr.


alle 10 Sekunden ein gefülltes Speedboat (siehe Hintergrund)

Danny Boyle, ich mochte dich seit den Kleinen Morden unter Freunden, Trainspotting und nicht zuletzt Slumdog Millionaire, für den du kürzlich den Oscar eingeheimst hast. Dein The Beach war schon als Film eine Katastrophe, aber was du hier aber angezeuselt hast, ist ein Supergau. Dafür hasse ich dich!  :'(




Speedboote und Charter-Tagestouristen wo man hinblickt  :'(

Ach übrigens, der imaginäre Murphy kam auch mit uns auf die Insel. Beim Einhaken des Bootsankers in den Sand, riß mir die rostige Braue eine klaffende Wunde  >:(  an die Stelle, wo High Heelers normalerweise ihren Halux bekommen.   :-)
« Letzte Änderung: 01. August 2009, 17:53:36 von Ozone »
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Re: Ernüchterung auf Phi Phi und am „The Beach“
« Antwort #5 am: 01. August 2009, 16:50:12 »


Man beachte den Screenshot aus "The Beach" bei dem ein zusätzlicher Fels mit Spezialeffekten eingefügt wurde


Und so sieht das ganze jetzt aus:


Gemütlich gell ?  :D


Ich will nur noch weg von der Insel. Auf der Hauptinsel angekommen, visiere ich den nächsten Ticket-Corner an. 350 Baht nach Phuket steht da, Kleinkinder gratis. Beim nächsten auch, bei allen. Jetzt verlangen die Gangster in Phuket also fast das Doppelte an Fahrtkosten. Und dies ganz offiziell. Saubande.  >:
Also zurück mit einem Schiff, das einer Gesellschaft aus Krabi gehört. Lassen mich und Frau sogar für 150 Baht fahren. Kaffee und Wasser an Bord inklusive. :-* Huch! Es ist überstanden.  :)


Alles getäuschte Touris ! oder haben sie die Riesenabzocke vielleicht gar nicht bemerkt ? ??? Hauptsache am Strand von Leonardo  :-*


Von wegen alles überstanden. Denkste! Beim Wegfahren mit dem Auto will ein weiterer Vetter der lustigen Spaßgesellschaft Phi-Phi-Adventure 250 Baht fürs Parken. Er zeigt auf seine Tafel, auf der groß 250 Baht steht, daneben Thai-Buchstaben. Mein Auto hat vier Räder und nicht sechs. Also 100 Baht für 28 Std., mein Freund:  "Und tschüß!"


Der wollte mein Fahrzeug mit 6 rädrigem Tarif verrechnen. Wohl Reserverad und Lenkrad mitgezählt, lieber Piratenbruder ??? :D
 
„Farang ruu mak!” (Farang Besserwisser)
 
Ja, du mich auch...  :P :P :P   

Ozone

« Letzte Änderung: 01. August 2009, 18:23:51 von Ozone »
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Re: Ernüchterung auf Phi Phi und am „The Beach“
« Antwort #6 am: 01. August 2009, 18:13:37 »

Sorry, mehrere offtopics entfernt.  ;D Nichts persönliches.  ;)

 Das uploaden dauert halt manchmal. Profuuu macht sowas in der Nachtzeit  8)
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astronaut007

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Re: Ernüchterung auf Phi Phi und am „The Beach“
« Antwort #7 am: 01. August 2009, 18:36:36 »

Jemand sagte mir mal, Phi Phi Island musst du unbedingt  mal gesehen haben. Nach deinen Postings, Ozone, wird das eher den Verzicht dieser Absicht in Aussicht nach sich ziehen. Danke für die Infos.
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Low

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Re: Ernüchterung auf Phi Phi und am „The Beach“
« Antwort #8 am: 01. August 2009, 19:00:14 »

Ozone, danke, schönes Erlebnis. Kannst lange davon zehren,
dann wird es preislich etwas günstiger.

Pi Pi Island gibt es auch in der Region Chiang Mai.
Manchmal haben wir Gäste. Wenn die besoffen sind und pinkeln,
wird das WC zum Pipi Island. Für den nächsten Benutzer wird das zur preisgünstigen Schiff-Kreuzfahrt,
eventuell zum Kreuzgang, wenn er aufs Kreuz kracht.


http://de.wikipedia.org/wiki/Kreuzgang

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Sie wollte in die Galeries Lafayette.

hmh.

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Re: Ernüchterung auf Phi Phi und am „Beach“
« Antwort #9 am: 01. August 2009, 19:38:09 »

Hallo Ozone, vorgestern lief bei mir der neueste gedruckte TIP samt Magazin ein.

Ich wollte Dir es persönlich schreiben, aber jetzt kann ich es ja auch hier tun:

Der Bericht ist allererste Sahne, klasse geschrieben, die Bilder ebenso. Lesenswert.

So ist das Thailand der Touristenzentren (aller Touristenzenten) und überhaupt die Müll-Zukunft unserer früher mal schönen Welt. Jedenfalls der Gegenden, die immer schön warm sind und sich vermarkten lassen. Da hilft leider nur eines: wegbleiben.

Ich bin aufgrund solcher Berichte schon 1984 in Phuket von Phi Phi weggeblieben. Schon damals konnte man nämlich lesen, und zwar in genau den sogenannten "alternativen" Reiseführern, die die Leute erst hergelockt haben, daß die Insel überlastet sei, daß es am Strand streng nach dem gewissen Gemisch aus Sonnenmilch und Müll stinke, und daß die Mafia regiere.

Die sicherste Methode, einen Strand in Thailand zu ruinieren, Mafia und Glückritter anzulocken, ist, ihn zum Nationalpark zu erklären.
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Ozone

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Re: Ernüchterung auf Phi Phi und am „The Beach“
« Antwort #10 am: 01. August 2009, 20:54:50 »

Ein Mitglied der Spielfilm.de Communitiy schrieb schon im November 1999, nach Beendigung der Dreharbeiten, aber vor dem Filmrelease:

Leo Tour

Thailändische Hoteliers planen Touren zu "The Beach"-Drehort

Leonardo DiCaprio wird so einigen Thailändern auf immer und ewig in schlechter Erinnerung bleiben. Thailändische Umweltschützer verklagen bekanntermaßen das Studio Fox wegen der Dreharbeiten zu dem DiCaprio-Film "The Beach" - der unter Naturschutz stehende Strandabschnitt, an dem gedreht wurde, war ziemlich verwüstet zurückgelassen worden. Unterdes erhoffen sich thailändische Tourismusgesellschaften zusätzliche Einnahmen, wenn sie Touren zu dem Drehplatz auf der Insel Phi Phi Leh anbieten. Viele Hotels auf dem Inselchen wollen eine "Leo Tour" anbieten, bei denen die Gäste über die Insel gekarrt werden und sich alle Plätzchen anschauen können, an denen der glattgesichtige Jungstar möglicherweise einmal verweilt hat. Wie unglaublich interessant. Die Umweltschützer werden ohne Frage extrem erfeut sein...   
25.11.1999 von Julia Nieder

Wie recht sie behalten sollte. :( Ausser dass PhiPhi und sein Vorzeigestrand heute noch 100x schlimmer verwüstet ist; und zwar von eingeborenen See- und Landräubern selber so geboostert. :-\

Ausserdem wurde Di Caprio (den ich ansonsten als Schauspieler in diversen Rollen absolut schätze), 2001 auf The Beach bezogen für die goldene Himbeere nominiert. Das ist der (in)offizielle Anti-Oskar und wurd u.A. schon verliehen für

-Rücksichtsloseste Missachtung von Menschenleben und öffentlichem Eigentum
-Schlechtester Ersatz für einen echten Film – nur Konzept, kein Inhalt
 usw.  >:

Phi Phi gehört sicher zu den absoluten Spitzenreitern unter den Ausgeburten von Thailands TouristikSyndikaten. Zum Glück gibts nach wie vor viel anderes, wirklich Sehens- und Lebenswertes in Siam.
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Re: Ernüchterung auf Phi Phi und am „The Beach“
« Antwort #11 am: 01. August 2009, 21:44:18 »

Hallo Ozone

Beim lesen Deines intressanten Berichts ist mir meine erste Begnung mit Kho Phi PhI in den Sinn gekommen vor über 30 Jahren fuhren wir mit dem Tauchboot von Klaus Orlik auf diese Insel.

War eine 2 Tage Tour. Wir mussten die ganzen Fressalien für 2 Tage mitnehmen inkl. Matrazen. Auf der Insel gab es zwei Shops
in einem konnte man Tee Trinken im andern Kaffee.
Zu dieser Zeit gab es da ein paar einheimische die vom Fischfang lebten.
Schlafen durften wir in einem überdeckten Platz der vermutlich für die Versammlungen der einheimischen genutzt wurde.

Mein Freund und ich zogen es vor am Strand zu schlafen mit der Matraze.

Mitten in der Nacht ein riesen Lärm. Da kammen die grossen Fischerboote angefahren und haben ihren Fang auf kleinere umgeladen die das Fanggut nach Phuket brachten. Die grossen fuhren dann nach 2-3 Stunden wieder raus.




Das war Abenteuuer pur.Gruss Rene

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Ozone

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Re: Ernüchterung auf Phi Phi und am „The Beach“
« Antwort #12 am: 02. August 2009, 10:02:38 »

(Quelle flickr.com)

Etwa 2 Dutzend solcher Kasernen-Konstrukte findet man zur Zeit auf Phi Phi.  >:(
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Re: Ernüchterung auf Phi Phi und am „The Beach“
« Antwort #13 am: 02. August 2009, 10:46:38 »

Hallo Ozone, vielen Dank für Deinen tollen Bericht und für die super Bilder. Ich möchte auch in etwa 2 Wochen dorthin aufbrechen. Aber ich werde es mir noch einmal überlegen, ob ich diese Insel besuche. Das Panorama ist schon geil, aber die vielen negativen Nebenerscheinungen, mal sehen was mein Besuch möchte.
Gruß Volkmar 
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Ozone

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Re: Ernüchterung auf Phi Phi und am „The Beach“
« Antwort #14 am: 02. August 2009, 11:16:48 »

Hallo Volkschoen

Es ist immer auch eine Frage der Ansprüche und des Betrachters. Ich habe kurz nach meinem Trip einen Schweizer(30) getroffen, Typ ewiger Student der Oekonomie und mit Papas Kreditkarten ausgerüstet, der fand den Trip sensationell. Per privatem Speedboat in einen Luxusbunker, vollgedröhnt mit  Designerdrogen der neuesten Generation, einem gefüllten Glas mit Sand vom Hollywoodbeach, drei Ladys im Schlepptau aus Patongs Bars,  das erste Mal in Thailand, vorher nur Marbella, Miami, Martinique etc.,

Der also fand vor allem das natürliche und ehrliche Lächeln der Siam Mäuse und die naturbelassene Umgebung in Phuket und der Andaman Coast, sehr beeindruckend. "Der Lobster hat nur 2000 Baht gekostet, dafür haben sie mir in Spanien  fast das doppelte verlangt". Der 2 tägige Trip hätte ihn nur etwa 30'000 Baht gekostet," einfach sensationell. In Nizza zahle ich mit 3 Weibern 3000 Euro für das gleiche Erlebnis. ich komme wieder nach Thailand."

Du siehst, es handelt sich bei dieser Spezie um sogenannte Enklaven-Hüpfer. Die nehmen ihre eigene Welt überall mit und wenn dann noch die Sonne scheint, ist alles im Lot.

Du siehst, es gibt unterschiedliche Wertvorstellungen, um glücklich zu sein. :-)

Solltest Du Dich entscheiden, einen Trip zu machen, kläre ab, ob Du pauschal über ein Tour Office eventuell günstiger und besser dahinkommst, als Dich direkt den Räubern auszusetzen. Etwas was lohnt ist ein Schnorcheltrip per Boot an etwas abgelegenen Riffs. Nach wie vor (trotz Tsunami Impact) noch einiges zu sehen. Aber dafür muss es nicht Phi Phi sein. Es gibt von Phuket aus  sehenswertere Orte für Naturliebhaber und Taucher/Schnorchler, bei denen der skrupellose Raubbau noch wesentlich eingeschränkter ist. Phi Phi ist wirklich das Extrem und ein lebendes Beispiel, wie man im Tourismusbusiness komplett alles verkehrt machen will.

P.S. mein Trip fand in der Zeit Anfangs Feb 2009 statt, also der (Zwischen-)Hochsaison. Vielleicht ist es gerade jetzt etwas ruhiger. Wichtig  Die Reisenden müssen seefest sein. Im Moment herrscht fast jeden Tag einiger Wellengang.
« Letzte Änderung: 02. August 2009, 11:22:25 von Ozone »
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