Folgende Geschichte begann bereits seltsam, doch ihr vorläufiges Ende schlägt dem Fass den Boden aus.
Die 70jährige Mutter eines 36jährigen Russen meldete ihren Sohn auf der Polizeistation in Jomtien als vermisst, nachdem sie drei Tage lang nichts vor ihm gehört hatte. Augenblicklich trat der Polizeiapparat in Aktion. Schnell konnte festgestellt worden das von den 5 Bankkonten des Vermissten täglich insgesamt 100 000 Baht aus Geldautomaten abgehoben wurden. Die Beamten veranlassten die Banken das Limit der Plastikkarten zu reduzieren, und überwachten daraufhin die nicht gerade wenigen Geldautomaten in der Stadt.
Heute Morgen, gegen 1 Uhr sichteten die Beamten einen schwarzen Toyota Fortuner in der Nähe eines Geldautomaten in der Sukhumvit Road. Als sie die Polizisten sahen, flüchteten zwei Russen in ein nahe gelegenes Buschland. Die Beamten nahmen die Verfolgung auf. Dabei kam es zu einem Schusswechsel. Einer der Russen, mit einer Pistole bewaffnet, eröffnete das Feuer auf die Polizisten. Denen gelang es ihn mit gezielten Schüssen in den Arm zu entwaffnen. Daraufhin konnten die Beiden überwältigt werden.
Der leicht Verletzte wurde zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht, während der Zweite zum Verhör auf die Wache musste. Dort gestand er schnell das sie beide mit dem Verschwinden des Vermissten zu tun hatten. Darüber hinaus informierte er die Beamten das der Vermisste nicht mehr lebt, und führte sie zum Ort wo sie ihn begraben hatten.
Den Tathergang erläuterte er ausführlich:
Am 14. Oktober besuchten sie den Ermordeten in dessen Immobilienagentur, in der Pratamnak Road, Soi 6, gemeinsam mit dessen ebenfalls russischen Lebensgefährten.
Dort folterten sie ihn bis er die PIN Nummern seiner ATM Karten verriet. Nachdem er diese genannt hatte, soll sein Geliebter ihn angeblich weiter, bis zur Bewusstlosigkeit geprügelt haben.
Anschließend fuhr das Trio den Bewusstlosen auf den "Buddha-Hügel, wo sie ein 1,5 Meter tiefes Grab für ihn schaufelten. Sein Geliebter soll ihn, so die Aussage des einen, mit zwei Schüssen getötet haben, anschließend begruben sie ihn.
Für ihre Arbeit wollen sie jeder 10 000 US$ vom Freund des Toten erhalten haben, sowie die freie Nutzungserlaubnis über die 5 ATM-Karten.
Der leitende Polizeibeamte, Col. Teerapol, seines Zeichens zweitmächtigster Mann der Chon-Buri Polizei, möchte derzeit nicht gegen die beiden Russen vorgehen. Trotz dem sie erwiesenermaßen an dem Mord, mindestens beteiligt waren, und einer von ihnen mit einer Pistole auf Polizisten geschossen hatte, wurden beide ohne Anklageerhebung auf freien Fuß gesetzt.
Die Ermittlungen konzentrieren sich stattdessen auf den Freund des Verstorbenen, der ebenfalls verschollen ist. Bericht mit Bildern:
pdn
Es klingt schon merkwürdig das sich der gesamte Polizeiapparat in Bewegung versetzt nachdem eine Mutter berichtet das sie drei Tage lang von ihrem erwachsenen Sohn nichts gehört hat.
Das erwiesene Mörder ohne Anklage auf freien Fuß gesetzt werden ist hingegen im SeeBad nicht weiter ungewöhnlich, käme in diesem Fall nicht hinzu das sie auf Polizisten geschossen haben.
Der angebliche Haupttäter ist verschollen. Sofern er die beiden als Henkershelfer engagiert hatte, so scheint es wunderlich warum er diesen sowohl Bargeld als auch die ATM-Karten überlassen hat. Welcher Vorteil bliebe ihm dann noch an der Tötung seines Lebensgefährten?
Die beiden, auf freiem Fuß befindlichen, Täter sind den Namen und ihrem Aussehen nach, muslimischer, möglicherweise tschetschenischer, Herkunft. Der Getötete, sowie sein junger Lebensgefährte tragen jedoch "richtige" russische Namen.