@ Tscharly, schade das dir wieder einmal
die Zeit fehlt diese Darstellung des (mutmaßlichen) Dolmetschers von Roger Parker zu übersetzen.
IHMO ist dieser Beitrag eine gute Ergänzung zur vorigen Berichterstattung. Zwar werden die tatsächlichen Vorkommnisse auch dadurch nicht aufgeklärt, aber es wird um so deutlicher wie
rechtlos ein Ausländer, egal ob Täter oder Opfer vor einem Gericht in Thailand, speziell in Pattaya, ist.
Mir scheint, der Dolmetscher ist ein Thai mit hervorragenden Englischkenntnissen.
Wieviel schlechter als Roger ein deutscher Angeklagter oder Kläger vor Gericht dasteht, der weder der thailändischen Sprache mächtig ist noch erstklassig auf englisch kommunizieren kann, sollte sich jeder überlegen, der meint mit Deutsch und ein wenig pidgin-english in Thailand bestehen zu können. Vor Gericht kann jeder gelangen, selbst wenn er sich nichts zu schulden kommen lässt.
Den Bericht will ich nicht zur Gänze übersetzen, nur ein paar Details (zum Teil zwischen den Zeilen entdeckt) möchte ich herausgreifen
(eigene Anschauungen habe ich in Grün hinzugefügt):
Vor der eigentlichen Gerichtsverhandlung
(die diese Bezeichnung nicht verdient, da reine Farce), wurden die beiden Parteien in einen sogenannten "Verhandlungsraum" geführt. Ohne das irgendwelche Gerichtsmitarbeiter anwesend waren, sollten die Beiden Parteien miteinander reden.
Immerhin ging es um versuchten kaltblütig geplanten Mord! ... Man kennt aus Deutschland Fälle wo eine direkte Begegnung zwischen Täter und Opfer fatale Folgen hatte.
Mr. Sompong, der angeklagte
(?) Geschäftsmann aus Pattaya hatte seinen Vater sowie seinen Onkel und Rechtsanwalt zur Seite die alle drei fließend englisch sprachen, Roger jedoch nur seinen (thai sprechenden) Rechtsanwalt sowie den (hier schreibenden) Dolmetscher.
Zunächst bat der Angeklagte Mr. Sompong Mr Parker um Verzeihung und Vergebung.
Insbesondere gab er dabei zu bedenken das nicht nur Roger leidet, sondern auch er selbst (Sompong) sowie seine gesamte Familie und das ihn das Denken/die Last bei seiner Arbeit behindert.
(Ach der Arme! ... Als ich meinen Drachen wegen eklatanter Vorfälle herauswarf war ihre einzige sorge das sie sich finanziell verschlechtern würde ...)Weiter gab Mr. Sompong an das er sein Opfer sowohl im Krankenhaus als auch in seinem Hotel kondolieren wollte, jedoch die Adresse nicht wusste.
(Bei 4 Krankenhäusern in der Stadt wäre es sicher kein Kunststück gewesen das Richtige herauszufinden, im Übrigen stand in der örtlichen Presse wo er eingeliefert wurde, und das Hotel war ihm nun wirklich bekannt, zumal er Roger vor diesem aufgelauert hatte)Schließlich meldete sich Roger zu Wort:
"Es ist dein Problem das du nun leidest? Du hast dir selbst ein Problem geschaffen und ich bin das Opfer ...."
Sompong antwortete es sei nicht seine Schuld gewesen, sondern die seines Mitarbeiters. ... (demjenigen der Zwischenzeitlich während der Kautionszeit einen Mord begangen hatte). Er habe sogar versucht seinen Mitarbeiter von der Tat abzuhalten. ...
Das ist absolut unlogisch, da sein Mitarbeiter nur untergeordnetes Organ war. Mr. Sompong war selbst mit seinen eigenem Fahrzeug zu Mr. Parkers Hotel gefahren, sein Mitarbeiter war Insasse des Fahrzeugs. Außerdem wurde eine Waffe eingesetzt (Stein im Strumpf) die man (normale Menschen) nicht standardmäßig in einem Fahrzeug mitführt).
... Im Anschluss kamen die vorhergehenden Vorkommnisse in der Cocktailbar zur Sprache. Der Dolmetscher wollte wissen was tatsächlich vorgefallen war.
Insbesondere ob Roger Sompong einen Schwamm durchs Gesicht gezogen hatte.
Sompongs Anwalt argumentierte das es keinen Grund gäbe dies zu debattieren, da es Vergangenheit sei ...
Anschließend wurde (nochmals) Schmerzensgeld angeboten, daraufhin ging es ins Gericht.
Vor Gericht gab es weder für das Opfer noch für Zeugen(*siehe voriger Bericht) eine Gelegenheit auszusagen. Der Dolmetscher sprach den Richter persönlich an ob das Opfer aussagen dürfte, was der Richter erlaubte
(sehr gnädig von ihm). ...
Roger sagte: "Ich war an dem Tag in Thailand angekommen, ins Hotel eingecheckt und direkt danach mit Freunden ausgegangen. Ich mag Thailand, Thailänder und th. Essen, ... (blabla) ... Ich war nicht betrunken. ... Ich hatte mit dem Angeklagten keine Diskussion über Fußball und ihm keinen Schwamm durchs Gesicht gezogen ..."
Der Staatsanwalt antwortete es gäbe keinen Grund um die Details zu reden da der Angeklagte die Tat bereits zugegeben hätte
(er hatte lediglich "zugegeben" das sein zwischenzeitlich wegen eines anderen Mordes verhafteter Mitarbeiter an allem schuld sei).
Noch ein paar nebensächliche Ergänzungen in Grünschrift:
a) Bei mir in der Condoanlage wohnt eine Richterin an diesem Gericht.
Ihren Aufstieg (Schulbildung, Studium etc.) hat sie einem Schweizer zu verdanken, der "Meine ist anders" (früher) wohl jederzeit unterschrieben hätte.
Diese Dame, bzw. ExNutte spricht abends an der Tränke allerbestes Deutsch oder englisch. Neben ihrem Richteramt betreibt sie eine Rechtsanwaltspraxis die sich auf "Farangs" spezialisiert hat.
b) Wie es vor Gericht in Th. zugeht, erfährt man aus erster Hand allenfalls nur von Leuten die man allenfalls flüchtig kennt (Kneipenwirten etc.). - Schade das hier nie einer berichtet. Übrigens kann man jederzeit als Beobachter Gerichtsverhandlungen besuchen. Es sei den sie sind nichtöffentlich.
c) Das altbekannte Thema das Thais grundsätzlich freundlich sind und immer hilfsbereit lächeln; wann werden die Reisehandbücher endlich umgeschrieben?