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Autor Thema: Geschichten aus Hinterindien  (Gelesen 409360 mal)

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Low

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Re: Geschichten aus Hinterindien: Fortschritt durch Innovation
« Antwort #210 am: 15. März 2009, 16:16:16 »

Fortschritt durch Innovation

Wanduhren mit ihren Sekundenklicks sind ein weltweit vertrautes Bild.
Wie funktioniert eine solche Uhr?
Seinerzeit lautete die Aufgabe an die Herren Ingenieure, eine sehr genaues,
möglichst preiswertes Uhrwerk mit  minimalen Strombedarf zu schaffen.
Die Lösung war ein elektronisch – mechanischer Hybride.
Ein sehr genauer quarzstabilisierter Schwingkreis erzeugt eine Frequenz,
nehmen wir der Einfachheit halber an, von 6 Millionen Schwingungen pro Sekunde.
Ein integrierter Schaltkreis von knapp einem Quadratmillimeter Fläche teilt
diese Frequenz durch 6 Millionen. Das bedeutet, dass jede Sekunde ein Impuls
am Ausgang des Schaltkreises anliegt.
Mit diesem Signal wird nun ein im Vergleich zum elektronischen Schaltkreis
stromfressender Elektromagnet gespiesen. Dieser Magnet treibt ein Zahnrad
mit einer Untersetzung von eins zu sechzig. Das ist zugleich der Antrieb des
Sekundenzeigers.
Das Sekundenrad treibt über ein weiteres Rad, ebenfalls eins zu sechzig,
den Minutenzeiger. Für den Stundenzeiger reicht dann die Untersetzung mit
eins zu zwölf.
Eine übliche AA 1.5 Volt Batterie treibt solche Uhren während Jahren.

Vielleicht stört dich der juckende Sekundenzeiger mit dem hörbaren Klick,
klick, klick, nicht. Aber der reizte den Herrn Direktor einer Firma in Hinterindien.
An einer dringend einberufenen Kadersitzung vermittelte er seine neueste
hervorragende Idee den von ihm aus gesehen unfähigen und überbezahlten
Technikern und sagte:
„Es ist ganz einfach meine Herren. Wir ändern den elektronischen Teiler der Uhr.
Anstatt durch 6 Millionen, dividieren wir nur durch 600 000. Das spart Strom
im integrierten Schaltkreis, der pro Sekunde am Ausgang fortan 10 Impulse liefert.
Die treiben den Sekundenzeiger unsichtbar wie ein Elektromotor. Das Klicken wird
zu einem unhörbaren 10 Hertz Summen. Klar, das erste Zahnrad braucht
dann eine sechshunderter Teilung. An die Arbeit, meine Herren!“

Das Resultat war wie gedacht eine Uhr mit einem gleichförmig rotierenden
Sekundenzeiger. Alles klatschte Beifall. Der Herr Direktor grinste händereibend
selbstgefällig.
Einige Ingenieure waren nicht erstaunt, als der Geniestreich ihres
Vorgesetzten bereits nach einigen Wochen stehenblieb, denn der Elektromagnet
benötigte den zehnfachen Strom gegenüber dem Standardmodell.
Der Herr Direktor war um Lösungen nicht verlegen. Er feuerte den Chefingenieur
fristlos und baute flugs eine Batteriefabrik.

Woher ich das Geheimnis kenne?
Ich kaufte vor einigen Jahren so einen Zeitmesser im Ausverkauf in Chiang Mai.
 
« Letzte Änderung: 15. März 2009, 16:50:58 von Low »
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Low

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Re: Geschichten aus Hinterindien: Fortschritt in der Medizin 1
« Antwort #211 am: 16. März 2009, 16:12:11 »

Fortschritt in der Medizin         1

1957 hatte ich einen Unfall, welcher mich bis heute fast täglich nachhaltig beschäftigt.
Trotz allen Widerwärtigkeiten erlernte ich einen Beruf, hatte Freundinnen, fuhr ein Auto
zu Schrott, bereiste die halbe Welt, heiratete, baute mehrere Häuser, pflanzte Bäume,
hatte Kinder, Scheidung und alles, was einem ein reich erfülltes Leben bieten kann.

Als ich nach Chiang Mai kam und sah, dass ich hier längere Zeit verweilen würde,
dachte ich es wäre nicht schlecht, wenn ich einen Arzt besuche, bevor ich seine Hilfe in
Anspruch nehmen müsste.
Hierzulande ist es doch so, dass wenn einer mit einem infektiösen Pimmel bei einem
Arzt auftaucht und tausend Ausreden erfindet, der Arzt trotzdem annimmt, dass die
Infektion aus einer sexuellen Beziehung stammt und zum Penicillin greift.

Mein Problem ist, dass ich unter Harnwegsinfekten leide. Ich suche dann nicht einen
Spezialisten für Haut- und Geschlechtskrankheiten auf, sondern einen Urologen.

Eines schönen Morgens ging ich ein Privatspital mit gutem Ruf. Als neuer Patient füllte
ich am Empfang einige Formulare aus. Die Fragen nach Blutgruppe, Rhesusfaktor und
Allergien fand ich vernünftig. Für ein rentierendes Privatspital war die Frage nach dem
Kostenträger fast obligatorisch.
Ich wurde gebeten, ein Kroki (1) betreffend Wohnlage zu erstellen, damit man mich im
Notfall finden und abholen könnte.
Auf dem Weg zum Urologen prüften vor allem junge, hübsche, lächelnde Krankenschwestern
Temperatur, Blutdruck und Puls, der sich merkbar beschleunigte.
Ich erinnerte mich, in der Vergangenheit vor allem von älterem, ernsthaft dreinblickendem
Pflegepersonal betreut zu werden. Die hätten mit ihrem zum Teil griesgrämigen Gesichtsausdruck
eher Essiggurken oder Sauerkraut verkaufen können.

Nachher traf ich den Arzt, einen sympathischen älteren Herrn in einem kleinen, relativ
dunklen Arbeitsraum. Die Wände waren mit Postern von Pharmafirmen wie Pfizer, Sandoz
und Konsorten verziert. Er hörte sich meine Krankengeschichte interessiert an und sagte mir,
dass er mir im Falle eines Falles gerne Beistehen würde.
Rechnung gab es keine, weil ich ja nicht krank war.

Einige Monate danach hatte ich einen Infekt. Ich brachte eine Urinprobe ins Spital. Nach etwa
dreissig Minuten übermittelte das Labor den Befund an den Arzt.
Er begrüsste mich freundlich und erkundigte sich eingehend nach meinem Befinden. Ich erzählte,
dass es mir noch sehr gut gehe, dass ich aber ohne Medikamente in kurzer Zeit hohes Fieber
verbunden mit Schmerzen erwarte.

Er schaute geschwind in sein Kompendium (2) und schrieb darauf auf einem vorgedruckten
Formular eine Verordnung. Eine Krankenpflegerin begleitete mich anschliessend zur
Kasse und gab mir eine Nummer für die Warteschlange. Nach einigen Minuten, es hatte
Zeitungen um die Wartezeit angenehmer zu gestalten, wurde meine Nummer aufgerufen.
Nach dem Bezahlen, Bargeld oder Kreditkarte, ging ich mit dem Computerformular zur Apotheke
an die Medikamentenausgabe, Schalter Nummer sieben. Bevor man mir die Pillen aushändigte,
wurde ich nach bestehenden Allergien gefragt. Das ganze Prozedere dauerte vielleicht neunzig Minuten.

Ich sah den Urologen in der Folge häufiger und ich begrüsste seine zum Teil unkonventionellen
Methoden. Ein milder Faustschlag in die Nierengegend ersetzte ein Röntgenbild. Der Schmerz
löste einen Krampf aus und ich hieb ihm unwillentlich mein Knie in seinen Bauch. Er lächelte
und sagte: „Nierenbeckenentzündung, zwei weitere Wochen Antibiotika. Auf Wiedersehen.“



1 Ein Kroki ist eine Skizze mit nur den zur Orientierung wichtigen Details. Im Gegensatz zur
  Karte wo alle Details eines Gebietes massstabgetreu kartiert sind.

2 Ein Kompendium ist ein Nachschlagewerk, eine zur Fachliteratur zählende, meist in ihrem
   Gebiet erschöpfende Datensammlung, in diesem Falle Medikamente betreffend.

Fortsetzung folgt.
« Letzte Änderung: 16. März 2009, 16:21:20 von Low »
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Low

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Re: Geschichten aus Hinterindien: Fortschritt in der Medizin 2
« Antwort #212 am: 17. März 2009, 15:17:34 »

Fortschritt in der Medizin         2

Als ich einmal erkrankte und den Urologen im Spital ohne Voranmeldung
besuchen wollte, war er abwesend. Er nahm an einem Kongress in Bangkok
teil. An seiner Stelle arbeitete ein jüngerer Professor, der mich genau unter
die Lupe nahm. Er verordnete mir nichts, ohne zuvor Röntgbilder und eine
Blutanalyse anfertigen zu lassen und Ultraschall Untersuchungen durchzuführen.

Als er die Bilder sah, wurde sein Gesicht ernst und er war nicht besonders freundlich
mit mir. Ich klärte ihn auf, dass ich nach fünfzig Jahren keine besseren Bilder
erwartet hätte und dass man mir 1957 eine Lebenserwartung von bloss sechs
Wochen gab. Ja, damals meinte der Mediziner, der für eine gute Spitalstatistik
zuständig war, flüsternd zu seinen Kollegen: „Den Infekt etwas abklingen lassen
und dann zum Sterben nach Hause senden!“
Vor etwa zehn Jahren wollten einige Urologen in der Schweiz an mir eine Totalrevision
durchführen. Ich lehnte dankend ab. Der Chefarzt war wütend, mit der Begründung,
man wolle mir doch helfen und meine Lebensqualität verbessern. Der Psychoterror
nützte nichts. Ich war mit meinen Einschränkungen glücklich und zufrieden.
Als ich später sanierte Leidensgenossen antraf, war ich dankbar, dass mich die Natur
mit einem harten Schädel und etwas Gehirnmasse verwöhnte. Meine Frage danach war,
was gewisse Mediziner unter Lebensqualität verstehen.

Der Professor gab mir nach der eingehenden Untersuchung nicht nur Antibiotika gegen
die Infektion. Er verschrieb mir rund ein halbes Dutzend Medikamente. Auf die Meisten
verzichtete ich, wegen den mir bereits bekannten Nebenwirkungen wohlweislich.
Ich wollte auch kein „Red Bull“, denn „Red Bull“ verleiht Flügel!
Als Junggeselle stellte ich mich früher sehr oft für Medikamententests zur Verfügung.
Nach der Verheiratung wollte ich von Pharmatests nichts mehr wissen. Besonders als
ich nach einer Überdosis Valium hilflos, doppelsichtig  mit brummendem Schädel leidend
in einer Ecke sass und sich meine frisch verheiratete Gattin Sorgen machte und mir nicht helfen konnte.

Ich sah den Herrn Professor in Chiang Mai noch einige Zeit. Danach kehrte ich wieder
zum freundlichen, mir wohlgesinnten alten Arzt zurück.
Im Spital kehrte allmählich der Fortschritt ein. Die TV Ungetüme auf den schweren Metallgestellen
wurden durch Flachbildschirme ersetzt, ohne dass sich die gezeigten Programme verbesserten.
Der Herr Doktor trug einen schwarzen Blazer mit der Aufschrift „Urologie“ am Rücken. Die Schwestern
erhielten anstatt einem - zwei Rechner mit neuen Bildschirmen. Für die Ausdrucke ratterten immer noch
die bewährten alten Nadeldrucker.

Im kleinen Arbeitsraum des Urologen stand nun ein Laptop auf dem Tisch. Der Doktor
hantierte unsicher mit der Maus, tippte drei Buchstaben und der PC fand dann das ganze Wort
des Medikaments mit der Auswahl oral oder intramuskulär beziehungsweise intravenös.
Der Arzt gab die Dosierung ein. Darauf fragte das Programm ob die Prozedur zu Ende sei.
Er war nicht sicher, ob er jetzt "Yes" oder "No" anklicken sollte. Eine hilfreiche Pflegerin schloss
dann das Dossier auf dem Laptop.
Jetzt begann in irgend einer Ecke unten auf einem Gestell ein Kleindrucker im Postkartenformat zu
scheppern. Der Herr Doktor stand auf, drehte sich, machte ein oder zwei kleine Schritte, beugte sich
und versuchte verzweifelt, dem Drucker einige Etiketten zu entreissen.

Ich fragte mich ernsthaft, ab es sinnvoll war, den alten Herrn mit diesem Laptop zu beglücken.
Von Hand arbeitete er wesentlich sicherer und schneller. Die Daten des Tages könnte eine
erfahrene Sekretärin oder auch Pflegerin in einer halben Stunde eintippen um die jeweiligen
Krankengeschichten zu aktualisieren.
Das Schöne ist, dass die Versicherungsrapporte nach wie vor von Hand ausgefüllt werden.
Eine junge Dame begleitete mich mit Mia im Schlepptau zur Kasse. Als ich meine quittierte
Rechnung erhielt, wandte ich mich an den Schalter sieben. Dort runzelte die Apothekerin die Stirn.

Oh je, der dumme Computer irrte sich. Er verschrieb mir eines der Medikamente als intramuskuläre
oder gar intravenöse Injektion. Ein Telefon zum Urologen entschärfte die Behandlung und ich
erhielt wie heutzutage in Europa viele Radfahrer - Pillen.
„Forza, Low – prendi pillole!“

« Letzte Änderung: 17. März 2009, 15:24:42 von Low »
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Low

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Re: Geschichten aus Hinterindien: Fortschritt durch Information
« Antwort #213 am: 18. März 2009, 18:19:55 »

Fortschritt durch Information

Ich nehme nicht an, dass einer das folgende Geschwafel auf Anhieb versteht oder
zu ernst nimmt. Vielleicht gehört der Artikel eher auf Freund Boehms Witzseite.

 
Die Wirtschaft von Thailand ist immer sehr viel basiert auf hat dezentralisiert freie
Marktwirtschaft gewesen, und die Gesetze sind sehr ähnlich zu jenen in den freien
Wirtschaften vom Westen. Sektoren mögen Datenfernübertragung, Energie und
andere Infrastruktur sind gewesen mehr wie die europäischen Quasimonopole als
Amerikanisch Deregulierung.
Die Infrastruktur von Thailand ist ausgezeichnet, besonders die Autobahnen, alle
über dem Land. Kraft, Telefone und Internet sind alle gute. Thailand genießt eines
der besten Verhältnisse von Qualitätinfrastruktur zu BSP pro Kopf.
Die Wirtschaft von Thailand war eine der Fastenzeiten, die in der Welt in den 1980er
Jahren und den frühen 1990er Jahren (in Begriffen des Prozents von BSP jährlich)
wachsen, aber das das Asien von 1997 wirtschaftlicher Sturz war das Ende zu das.
Es wächst momentan an ungefähr 4 zu 5% pro Jahr.
Äußerste Armut ist niedrig, und Sie sehen viele hungrige Bettler auf der Straße nicht.
Es gibt einige Schlüsseleinschränkungen zu Ausländern, wie zum Beispiel besitzende
Firmen und Eigentümer, als diskutiert im „, Geschäft Arbeitend“ Abschnitt von dieser
Website. Änderungen sind bald unwahrscheinlich. Nichtsdestoweniger gibt es
verschiedenen workarounds und diese Ausgaben sind Hauptbarrieren zu den meisten
Ausländern nicht, die legitimes Geschäft haben, in Thailand zu machen.
Trotz Thailands groß, sind die Sprache und die Kultur ziemlich Uniform, mit keinem
bedeutsamen ethnischen Geklirr. Zivile Unruhe ist praktisch nicht existierend, außer
mit einem Rand Muslimisch Separatisten im weiten Süden nahe der Rand mit Malaysia
(und von den Muslimen in jenem Gebiet, ist onl eine sehr kleine Minderheit Separatist).
Periodische Probleme entlang des Rands mit Birma sind gewöhnlich auf Unterdrückung
oder Steuerung vom unerlaubten Drogenhandel bezogen. Inneres Thailand, regionale
Unterschiede sind ziemlich klein.

Historisch war Thailand eine Absolute Monarchie vom späten 13. Jahrhundert bis 1932,
als es eine Verfassungsmäßige Monarchie mit einem gewählten Parlament geworden ist.
Die Monarchie hat nichtsdestoweniger eine Hauptrolle in Gesellschaft, obwohl nur gelegentlich
und immer kurz in Politik, durch die neue Tradition gespielt.
Zwischen 1932 und 1992, die Regierung von Thailand, das zwischen Demokratie und Diktaturen
abgewechselt wird, manchmal mit blutigem Geklirr, das letzten, von dem in 1992 schließlich zum
Ende von irgendeiner Chance von einer anderen militärischen Übernahme geführt hat. Ein neues „
die Verfassung von Leuten“ in 1997 bedeutend hat die Kontrollen raffiniert und hat System ausgeglichen
und hat etwas politische Stabilität hinzugefügt.
Der Regierung öffentlichdienst von Thailand ist die stäbilisierendste Kraft über den Jahrzehnten,
mit am meisten von ihm gewesen, der mehr oder weniger das gleiche bedient, ohne Rücksicht auf den in Kraft war.

www.thaiguru.de


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khon_jaidee

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Re: Geschichten aus Hinterindien
« Antwort #214 am: 18. März 2009, 19:33:50 »

Köstlich! Selten so gelacht. :)

Besonders die Affinität zum "Geklirr" - muß ich mir merken. ;D
Ein dreifach "Hoch!" auf Computerübersetzungen!
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Low

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Re: Geschichten aus Hinterindien: Fortschritt im medizinischen Labor
« Antwort #215 am: 19. März 2009, 16:53:46 »

Fortschritt im medizinischen Labor                                    2003

Ich hatte Ende November einen Harnwegsinfekt. Anstatt sofort mein Medikament
zu schlucken, reiste ich nachts um elf Uhr 16 Kilometer ins Spital nach Chiang Mai
um die Möglichkeit wahrzunehmen, eine Urinkultur zu machen. Da ich vorher anrief,
wurde ich freundlich als Khun Love empfangen, meine Akten waren bereit.
Der diensttuende Arzt erklärte mir, das Augmentin, das ich bei mir habe, sei eher für
Atemwegserkrankungen geeignet als für Harnwegsinfekte. Er sehe die Chance, dass
es wirke bei einem Prozent. Das eine Prozent zeigte aber hundert Prozent Erfolg.

Eine Woche später wurde ich bitter enttäuscht. Das Labor fand drei Organismen im Urin.
Anstatt Kulturen zu machen, gossen sie die Brühe weg. Ich bat den Urologen um eine
Wiederholung. Diesmal fanden die Laboranten vier Organismen und schmissen mein Wasser wieder weg.
Wir hatten danach eine ernsthafte Unterhaltung. Die Leute sagten mir, ich müsste den
Penis besser reinigen, Handschuhe tragen, etc. Ich erwiderte, dass ich seit über vierzig
Jahren Urin für Kulturen liefere, dass mir mal ein Fehler passieren könne, aber zweimal
hintereinander eher nicht.
Die Schnapsidee war, mit einem Katheter sauberen Urin aus der Blase zu beschaffen.
Ich erklärte, dass damit der nächste Infekt provoziert würde, denn der Infektionsherd
sitze meines Wissens in der Harnröhre. Der saubere Urin aus der Blase würde kaum helfen.
Der Arzt lächelte wie immer und sagte: “Neuen Urin, neue Kultur.“

Darauf ging ich zur Oberschwester am Patientenempfang, einer jüngeren Frau mit Brille
und Magengeschwür. Ich erzählte ihr mein Ungemach mit den Urinproben.  Sie erkannte
die Wichtigkeit eines Befundes und schrieb darauf in Thai, dass bei mehreren Erregern
mehrere Kulturen anzulegen seien, anstatt den Urin wegzuschmeissen.
Als ich nach Anfangs Januar  nach dem Resultat fragte, strahlten die Leute, weil ein Befund
da war und dazu sämtliche Antibiotika als sensitiv bezeichnet wurden.
Ich konnte das Resultat nicht glauben und nagende Zweifel forderten meine Gehirnzellen, denn:

Das Labor lieferte den Bericht nur über eine Kultur. Der Erreger: Staphylococcus epidermis.
Das ist ist ein grampositives Bakterium, das die menschliche Haut und Schleimhaut besiedelt.
Im Weiteren ist es auf Lebensmitteln zu finden. Für Menschen mit normaler immunologischer
Abwehr bedeutet der Keim wenig Gefahr. Aber im Krankenhaus kann er bei abwehrgeschwächten
Menschen bei Unsauberkeit die Ursache für schwere Erkrankungen sein.

Üblicherweise ist einer der Bösewichte in meinem Falle Escherichia coli.
Escherichia coli ist ein säurebildendes, stäbchenförmiges, begeisseltes Bakterium,
das normalerweise im menschlichen und tierischen Darm vorkommt.
Den Namen hat es  nach seinem Entdecker Theodor Escherich 1919.

In der Harnblase führt es bei mir zu Infektionen mit Schmerzen und Fieber.
Wie konnte das Labor ohne einen Arzt zu konsultieren entscheiden, welche
Resultate weitergeleitet werden und welche Kulturen gemacht werden?
Die entscheidende Frage ist aber, wie viele Patienten dank dieser Politik ins
Jenseits befördert wurden? Thais hinterfragen selten oder nie.

Die Moral von der Geschichte ist: Selbstverantwortung.
Wollten die Laboranten einfach Schwierigkeiten vermeiden?
Es könnte ein finanzielles Problem sein. Drei oder vier Kulturen kosten mehr als
eine Einzige. Auf der Preisliste war vielleicht kein Betrag für Mehrfach-Kulturen
vorgesehen. Ferner ist es möglich, dass die Ausbildung solche Analysen noch nicht berücksichtigte.




Einen herzlichen Dank an all jenen Laborantinnen und Laboranten, die nie einen
Urin ohne Untersuchung weggossen und während Jahren wertvolle Resultate lieferten.
« Letzte Änderung: 19. März 2009, 17:17:07 von Low »
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Low

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Re: Geschichten aus Hinterindien: Bier-Idee
« Antwort #216 am: 20. März 2009, 20:37:31 »

Bier-Idee

Tesco Lotus verkauft 33 cl Flaschen Tiger Bier verpackt in Kartons zu 24 Stück.
Aussen am Karton ist die Menge inklusive Bar Code klar ersichtlich.
Der Scanner an der Kasse erkennt den Code nicht. Das Kassenpersonal muss
die Verpackung öffnen, den Code von einer Flasche scannen und mit vierundzwanzig multiplizieren.
Das nenne ich Fortschritt in der Bekämpfung des Alkoholmissbrauches.

Prost
Low
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Blackmicha

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Re: Geschichten aus Hinterindien
« Antwort #217 am: 20. März 2009, 23:01:57 »

Die wollen eben nicht , das du dich vergiftest mit dieser guelle ! :D
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Essen und Beischlaf sind die großen Begierden des Mannes

Konfuzius - oder so

Low

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Re: Geschichten aus Hinterindien
« Antwort #218 am: 21. März 2009, 00:16:37 »

Ich vergifte meinen Fusspilz damit,
weil wir öfters Stromausfall und deshalb kein Wasser haben.
Heute nur 2 x.
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namtok

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Re: Geschichten aus Hinterindien
« Antwort #219 am: 21. März 2009, 08:15:18 »

Ich vergifte meinen Fusspilz damit,


...und was sagt die Langzeitstudie  im Selbstversuch dazu, ist ein signifikant positiver Effekt  ;D bei dieser Therapie des "Hongkong-Foot" (= Bezeichnung für Fusspilz auf orichinal  ;) Thai) nachweisbar ?
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██████  Ich sch... auf eure Klimaziele !

rh

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Re: Geschichten aus Hinterindien: Bier-Idee
« Antwort #220 am: 21. März 2009, 08:32:26 »

Bier-Idee

Tesco Lotus verkauft 33 cl Flaschen Tiger Bier verpackt in Kartons zu 24 Stück.
Aussen am Karton ist die Menge inklusive Bar Code klar ersichtlich.
Der Scanner an der Kasse erkennt den Code nicht. Das Kassenpersonal muss
die Verpackung öffnen, den Code von einer Flasche scannen und mit vierundzwanzig multiplizieren.
Das nenne ich Fortschritt in der Bekämpfung des Alkoholmissbrauches.

Prost
Low


Sei doch froh,dass das Maid so gut rechnen konnte,mit 24 multiplizieren.

Ich dachte erst,die haette alle Flaschen rausgeholt und dann einzeln gescannt. :D :D :D :D :D :D
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Re: Geschichten aus Hinterindien: Bakterien
« Antwort #221 am: 21. März 2009, 10:40:43 »

Bakterien

Bakterien sind Mikroorganismen ohne echten Zellkern und gehören zu den ältesten
bekannten Lebewesen. Ganz bösartig könnte ich fragen:
„Hast du heute deine Bakterien schon gegessen?“
Im Mund leben etwa 10E10 Bakterien. Das ist eine Eins mit zehn Nullen. Küsschen gefällig?

Brot, Joghurt, Käse, Bier und Wein sind Produkte, die zur Entstehung Bakterien benötigen.
Beim Traubenmost scheiden sich die Geister merkbar. Mit der falschen Bakterie entsteht
kein Wein, sondern Essig.

Neben den nützlichen Bakterien gibt es einige, die krank machen.

Ein ganz spezielles Wesen ist Escherichia coli, abgekürzt E. coli. E. coli ist Teil der Darmflora.
E. coli teilt sich schnell. Unter optimalen Bedingungen alle 20 Minuten. Andere Keime,
die dem Körper schaden könnten, können sich deshalb nicht ausbreiten. Ausserhalb des
Darms jedoch kann E. coli Infektionen hervorrufen, da es sich am falschen Ort befindet,
etwa Harnwegsinfekte, eine Bauchfellentzündung oder Hirnhautentzündung bei
Neugeborenen, bei einer Infektion während der Geburt.

Es war in den 60er Jahren, als mich im Spital ein ganz junger Assistent mit dem
Laborbericht in der Hand besuchte. Er blickte mich ziemlich unfreundlich an und
sprach fast bösartig:
„Ich habe ihren Laborbericht. Sieht nicht gut aus!
Wie kommt es, dass sie ein Darmbakterium, E. coli, im Harnwegstrakt haben?“
Warum fragt mich der Mediziner so etwas? Der sollte doch Bescheid über
Krankheiten und deren Ursachen wissen, sagte ich mir.
Er hackte nach und fragte wieder. Dann bemerkte ich, dass der Mann offenbar
schlecht über mich dachte und ich antwortete recht launig:
„Ich muß sie leider enttäuschen, Herr Doktor. Ich bin weder praktizierender 
Schokoladenstecher noch Mastdarmakrobat. Ich lebe hier im Spital. Das ist
der Ort, wo der Infekt herkommt.“

Etwa fünfzehn Jahre danach erkrankte ich erneut. Ich wollte ich meinen Arzt,
er war mittlerweile Professor, besuchen. Er weilte in den Ferien. Der Oberarzt,
der mich ebenfalls kannte, war kurz abwesend. Die Schwestern verwiesen mich
an den diensttuenden Arzt.
Ich stellte mich kurz vor, erzählte ihm flüchtig die Krankengeschichte, erwähnte
den Infekt und bat ihn um Antibiotika.
Er lachte hämisch und meinte:
„Da kann jeder daherkommen. Sind sie sicher, dass es ein Infekt ist und nicht
die Lustseuche? Wann waren sie das letzte Mal im Ausgang?“
Ich antwortete:
„Herr Doktor, ich habe es nicht nötig, mich mit Huren herumzutreiben.
Ich bin verheiratet und meine Frau ist sehr hübsch.“
Der Arzt wollte nicht nachgeben, ja er wurde ausfallend:
„Sind sie sicher, dass ihre Frau nicht fremd geht?“
Ich musste mir diese Unverschämtheiten bieten lassen, denn ich war auf den
Flegel angewiesen. Er hatte als Waffe den Rezeptblock in der Hand.

War er die Reinkarnation von ..... ?

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Re: Geschichten aus Hinterindien: @namtok
« Antwort #222 am: 22. März 2009, 11:49:33 »

Ich vergifte meinen Fusspilz damit,


...und was sagt die Langzeitstudie  im Selbstversuch dazu, ist ein signifikant positiver Effekt  ;D bei dieser Therapie des "Hongkong-Foot" (= Bezeichnung für Fusspilz auf orichinal  ;) Thai) nachweisbar ?

Danke für das medizinische Interesse.
Die Behandlung des erkrankten Fusses erfolgt nach Dr. Low wie folgt:

Ich entnehme die gekühlten Tigertropfen samt Flasche dem Kühlschrank.
Dann giesse ich die Flüssigkeit langsam in den Durchlauferhitzer.
Einige Zeit warten. Nachher die warme Flüssigkeit gekonnt zwischen die Zehen pinkeln.
Vorsicht:
Diese Behandlung ist bei textilen Bodenbelägen nicht angebracht.
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Re: Geschichten aus Hinterindien: Party-Geflüster
« Antwort #223 am: 22. März 2009, 17:42:08 »

Party-Geflüster            22. März 2009

Als ich vor sechs Jahren die BEFRAZ, die beste Frau aller Zeiten,
anlässlich einer Kopfwäsche, - nicht Gehirnwäsche -,
kennen lernen durfte, war sie auffallend scheu und zurückhaltend,
vor allem in der Konversation. Nur beim Essen zeigte sie wenig
Hemmungen und schlug voll zu.
Ganz anders war es, als sie mich hin und wieder anrief. Für einen
kurzen Besuch war der Weg von etwa vierhundert Kilometern einfach* zu weit.

Am Telefon plapperte sie munter wie ein Wasserfall. Ich verstand das nicht*.
Zum Glück begriff sie mich ebenfalls nicht immer, denn manchmal war ich zu
Beginn des Gesprächs trotz aller Vorsicht nicht sicher, welches Engelchen da am Telefon flötete.

Erst gestern, als auf einer Party genügend Wein geflossen war und der Alkohol
den Damen die Zungen lockerte, erzählte sie, wie sie das seinerzeit anstellte.
Sie war zu ängstlich und unsicher mit dem Englisch. Deshalb bereitete sie ihre
telefonischen Texte vor. Sie schrieb das Englisch in Thaisprache auf einen Spickzettel
und las dann fliessend ab, wie eine Nachrichtensprecherin von BBC.

*  zweideutig (spart Zeit beim Herunterladen)
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Blackmicha

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Re: Geschichten aus Hinterindien
« Antwort #224 am: 22. März 2009, 20:13:44 »



dieses Buch gibts fuer viele Branchen !  :D

English in Thai geschrieben !  damit kannst du perfekt english !  ;D
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Konfuzius - oder so
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