Fisch Fauna in Thailand - Artenvielfalt im Überfluß
Die weiteren Erläuterungen beziehen sich ausschließlich auf eigene Beobachtungen, und auf Gespräche mit einheimischen Fischern, über die letzten 15 Jahre.
Meine Schlußfolgerungen haben nicht den Anspruch fischereibiologischer Richtigkeit, sondern sind ausschließlich meine privaten Gedanken.
Mir wurde wohl buchstäblich eine Angel in die Wiege gelegt, und ich war an etlichen Gewässern in Europa und Übersee früher unterwegs. Es war eigentlich nur folgerichtig das ich mich dann auch für den Fischfang und die Fischarten in Thailand und den Nachbarländern interessiere.
Seit ca. 15 Jahren (die ersten 8 Jahre halt während div. Urlauben) bin ich sehr oft, auf und an den Naturseen und Staudämmen unterwegs, oft genug über mehrere Tage in nahezu unberührte Gebiete wie z.B. dem Ping River National Park, Sirikit Dam, Srinakarin und Cheow Lan.

Der Fischbestand, der in den Anfangsjahren meiner Unternehmungen wirklich fantastisch war, ist zum großen Teil stark dezimiert. Berufsfischer gab es damals auch schon, die haben auch eigentlich sehr gute Fänge gemacht, inzwischen rechtfertigen die paar Handvoll gefangener Fische nur noch selten den Aufwand. Man kann eigentlich auch nicht sagen das sich die Zahl der Fischer drastisch erhöht hat, sondern es liegt m.M. nach eher an den veränderten Methoden. Früher wurden überwiegend Netze mit relativ großer Maschenweite für größere Fischarten im Freiwasser benutzt. Durch zurückgehende Fänge rückt man immer mehr den Fischen auf die Schuppen, die sich zur Laichzeit in verkrautete Gelegegürtel begeben.
Diese Bereiche werden mit großmaschigen Netzen zugestellt um die abwandernden Fische nach der Laich zu fangen. Was aber viel gravierender ist, die Jungfische wandern ab einer gewissen Größe aus den Krautgürteln ins Freiwasser, und werden dann mit kleinmaschigen Netzen auch gleich abgefangen. Da kann halt nicht mehr viel nachwachsen.
Die Laichzeit ist auch gleichzeitig die Zeit der illegalen Elektrofischerei, bei der man noch viel nachhaltiger die Fische abschöpfen kann, und dem Gesamtbestand großen Schaden zufügt.
In westlichen Ländern ist Fischerei und Jagdwesen stark reglementiert. Es gibt
Mindestmaße, Schonzeiten usw., all dieses gibt es bislang in SEA nicht.
Auf der einen Seite finde ich es gut, das es nicht so viel Regelwerk gibt, auf der anderen Seite besteht die Gefahr, das sich manche Gewässer zu Fischwüsten entwickeln. Die Fischer können evt. noch einen gewissen Bedarf für die lokalen Märkte in den umliegenden Dörfern decken, der allergrößte Teil des Fischangebots wird allerdings mittlerweile von Farmen geliefert.
Positive Entwicklungen gibt es aber seit einigen Jahren, an manchen Seen werden inzwischen Teilbereiche, als Laichgebiete, für die Fischerei, für 2-3 Monate, gesperrt.
Man ist bemüht gegen die Elektrofischerei vorzugehen, und es gibt entsprechende Kontrollen. Der Wirkungsgrad dürfte aber eher gering sein, da die Fischdiebe natürlich in der Dunkelheit unterwegs sind.
Etliche Berufsfischer haben inzwischen erkannt, das sie mit Netzgehegen und Fischaufzucht, einfacher ihr Einkommen sichern können.
Kurzer Abstecher zum übrigen Wildlife. Gerade im Ping River N.P. soll es noch ein vielfältiges Wildlife geben, mit div. Affenarten, Hirschen, Wildschweinen, etl. Vogelarten und noch Beständen des asiat. Schwarzbären. Das einzige Mal, das ich überhaupt mal Wildtiere in weiter Entfernung sehen konnte, abgesehen von Schlangen, kleineren Vögeln usw, war hier.
Gibbons in weiter Entfernung, die ich ohne den einh. Bootsführer selber gar nicht wahrgenommen hätte, und recht viele Adler die dort kreisten. Ansonsten totale Fehlanzeige, was mich auch gar nicht verwundert, man ist eigentlich von einer grünen Wand umgeben, die keinen Blick auf ihre Bewohner freigibt.

Wasservögel wie sie bei uns "en Masse" vorkommen sind mir fast nie begegnet, ab und zu mal ein kleiner Reiher, einmal ein Kormoran, das wars.
Über weitere Berichte zu Fauna und Flora in Thaland würde ich mich sehr freuen.