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Photovoltaik aufs Dach in Thailand ?

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Sonex:
Billig-Solarzellen revolutionieren Strombranche                                                             Von Anselm Waldermann

Die Energiebranche steht vor einer Sensation: Die Preise für Solaranlagen fallen drastisch, schon bald kann Ökostrom mit Kohle und Atom konkurrieren. Doch die Sonnenlobby rechnet ihre Erfolge klein - aus Angst vor einem Abbau der Subventionen.

Hamburg - Es ist ein alter Traum, der Traum von ewiger Energie. In diesem Jahr, spätestens im nächsten, könnte er wahr werden. Die entscheidende Rolle spielt dabei die Sonne: Noch nie ließ sich ihr Licht so einfach in Strom verwandeln wie heute. Schon in wenigen Monaten, schätzen Experten, ist die Solarenergie so günstig wie herkömmlicher Strom aus der Steckdose.


Für die Energiewirtschaft bedeutet dies eine Revolution. Wozu braucht man noch Kohle und Atom, wenn Sonnenstrom genauso günstig ist - nur sehr viel sauberer?

Möglich wird die Öko-Wende durch einen gigantischen Preisverfall: Kostete ein kristallines Solarmodul im Herbst 2008 noch 3,50 Euro pro Watt, waren es Ende des Jahres nur noch drei Euro. Mittlerweile liegt der Preis bei 2,60 Euro. Doch wer gut verhandelt, heißt es in der Branche, bekommt Module von namhaften Markenherstellern auch für 2,30 Euro - das sind 35 Prozent weniger als vor einem halben Jahr.

Für den Preissturz gibt es mehrere Gründe:

Der Bundestag hat die staatlich garantierte Vergütung für Solarstrom deutlich gesenkt. Seit 1. Januar bekommen die Anlagenbetreiber laut Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) nur noch 43 Cent je Kilowattstunde - acht Prozent weniger als im Vorjahr. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen die Hersteller ihre Preise anpassen.
Weltweit gibt es eine extreme Überproduktion von Solarmodulen. Das kalifornische Beratungsunternehmen iSuppli erwartet für 2009 ein Angebot von 11,1 Gigawatt - bei einer Nachfrage von gerade einmal 4,2 Gigawatt. Auf den deutschen Markt drängen vor allem chinesische Hersteller.
Der wichtige Markt Spanien ist weggebrochen. Aus Angst vor einer Kostenexplosion hat die Regierung in Madrid die Solarsubventionen praktisch abgeschafft. Nach geschätzten 2500 Megawatt im vergangenen Jahr dürfen jetzt nur noch 500 Megawatt ans Netz.
Technischer Fortschritt ermöglicht die Produktion effizienterer Module. Damit eine Solarzelle eine bestimmte Leistung erbringt, sind heute geringere Kosten nötig als noch vor wenigen Jahren.
Massenproduktion senkt die Herstellungskosten. Früher werkelten Tüftler in kleinen Hinterhofgaragen, heute stammen die meisten Solarzellen aus Großfabriken.
Es gibt wieder genug Silizium. In den vergangenen Jahren hatten die Solarfirmen über massiven Rohstoffmangel geklagt und damit ihre hohen Preise gerechtfertigt. Mittlerweile wurden neue Siliziumfabriken errichtet - die Beschaffungspreise fallen.

Für Hausbesitzer, die sich eine Solaranlage kaufen wollen, sind das glänzende Aussichten. "Die Rendite ist so hoch wie lange nicht mehr", schwärmt ein Branchenkenner, "mindestens zehn Prozent pro Jahr." Zwar ist auch die Vergütung für Solarstrom gesunken - um eben jene acht Prozent, die das EEG vorschreibt. Doch die Einnahmen sind für die Anlagenbetreiber nur ein Teil der Kalkulation. Auf der anderen Seite stehen die Modulpreise. Und die fallen deutlich stärker als um acht Prozent.

Angeführt wird der Preiskrieg von chinesischen Herstellern wie Suntech , Yingli oder Trina - allesamt angesehene Qualitätsanbieter. Auch Module der japanischen Konzerne Sharp und Kyocera sowie des deutschen Unternehmens Schott Solar sind nun viel preiswerter zu haben als vor wenigen Monaten. Selbst Branchenprimus Q-Cells senkt die Preise - sogar für bereits abgeschlossene Lieferverträge.

Und der Verfall geht immer weiter. Die Berater von iSuppli erwarten bis Ende des Jahres einen Modulpreis unter zwei Euro pro Watt. Noch weiter geht Jesse Pichel, Analyst bei der Investmentbank Piper Jaffray & Co.: In naher Zukunft werde es ein Zwei-Dollar-Modul geben, sagt er voraus. Umgerechnet wären das gerade einmal 1,70 Euro pro Watt.

Der Sonnenkönig behält Recht

Im kommenden Jahr könnte dann endgültig der Durchbruch gelingen. Denn der norwegische Solarkonzern REC will ab 2010 Module für einen Euro pro Watt produzieren - das wären gut 60 Prozent weniger als die heutigen Verkaufspreise.

Natürlich kommen noch Zubehör, die Montage und eine Gewinnmarge hinzu, so dass man im Ergebnis mit etwa 1,85 Euro pro Watt rechnen muss. Doch auch das sind gut 50 Prozent weniger als heute.

Wenn man die Kostenreduktion auf den Strompreis überträgt, kommt dies einer Sensation gleich: Statt der geltenden 43 Cent pro Kilowattstunde würden 21 Cent ausreichen. Dies ist ziemlich genau der Preis von konventionellem Strom inklusive Netzgebühren, Steuern und Abgaben.

Mit anderen Worten: Solarstrom könnte innerhalb kürzester Zeit mit Steckdosenstrom konkurrieren. Experten sprechen von der sogenannten "Netzparität".

Völlig unverhofft könnte damit eine Prognose von Solarworld -Chef Frank Asbeck wahr werden. Der extravagante Unternehmer, genannt der Sonnenkönig, hatte im Jahr 2000 die Netzparität für 2004 vorausgesagt. Damals wurde er als Spinner belächelt - nun könnte er, wenn auch verspätet, Recht behalten.

In der Ökobranche wird die Netzparität einen gigantischen Wachstumsboom auslösen: Weil es kostenmäßig keine Nachteile mehr gibt, werden Hausbesitzer massenweise Solaranlagen kaufen. Nachts und an bewölkten Tagen hat man immer noch die gute alte Steckdose - ansonsten aber kann sich jeder selbst versorgen.

Manche Firmen werden den Preiskampf nicht überleben

Was die Anlagenbetreiber freut, macht den Herstellern zu schaffen: Sie sehen den Preisverfall äußerst kritisch. So gab der US-Konzern First Solar im Februar einen mageren Ausblick für das laufende Jahr: Das Marktumfeld sei "noch nie so schwierig gewesen", teilte das Unternehmen mit.


Analysten der Deutschen Bank erwarten eine "brutale Marktbereinigung". Manche fürchten gar, der Solarindustrie drohe ein ähnlicher Absturz wie der Internet-Branche im Jahr 2000. Tatsächlich ist der Aktienkurs des deutschen Marktführers Q-Cells in den vergangenen Monaten deutlich gesunken (siehe Chart).

Allerdings klagen die Firmen auf hohem Niveau: Q-Cells steigerte seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 46 Prozent auf 1,25 Milliarden Euro. Für dieses Jahr erwartet das Unternehmen 1,7 bis 2,1 Milliarden Euro. Das wäre etwas weniger als nach früheren Prognosen - entspräche aber immer noch einem Plus von bis zu 68 Prozent.

Wachstum, Wachstum, Wachstum

Doch was ist, wenn Q-Cells und andere Firmen keine Käufer für ihre Solarzellen finden? Experten halten dies für eine rein hypothetische Frage: Jedes Angebot finde seine Nachfrage - entscheidend sei eben nur der Preis. "Die Solarindustrie hat auch 2009 allerbeste Chancen, ihre gesamte Jahresproduktion zu verkaufen", sagt Anne Kreutzmann vom unabhängigen Branchenblatt "Photon".

Gerade wegen der niedrigen Preise rechnen Fachleute mit einer hohen Nachfrage. Möglicherweise verschwinden manche Hersteller vom Markt - doch die Branche insgesamt leidet kaum. "Die Preise liegen immer noch deutlich über den Produktionskosten", erklärt Kreutzmann. Mit anderen Worten: Den Firmen bleibt auf jeden Fall ein Gewinn.


Für den Solarstandort Deutschland bedeuten die Billigpreise vor allem eins: Wachstum, Wachstum, Wachstum. Markus Hoehner, Geschäftsführer des Marktforschungsinstituts EuPD Research, erwartet in diesem Jahr einen Zubau neuer Anlagen von mindestens 1,5 Gigawatt. Es gebe aber auch die "Möglichkeit einer Zunahme um 2,5 Gigawatt", sagte er im November auf einer Tagung in Berlin. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr gingen in Deutschland nach ersten Schätzungen Anlagen mit einer Gesamtleistung von mehr als einem Gigawatt ans Netz.


Ökobranche rechnet eigene Erfolge klein

Das Paradoxe daran: Die offiziellen Vertreter der Ökobranche wollen von dem Solarboom nichts wissen. Im Gegenteil: Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) bemühte sich im vergangenen Jahr, die Erfolge kleinzurechnen. Als die Große Koalition an einer Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes arbeitete, bezifferten die Lobbyisten den jährlichen Zubau von Solaranlagen auf weniger als 0,7 Gigawatt.

Beobachter vermuten dahinter bewusste Taktik: Denn je mehr Solaranlagen ans Netz gehen, desto mehr Öko-Umlage müssen die Stromkunden zahlen - und das ist politisch nicht gewollt. Ohnehin erwartet das Bundesumweltministerium Solarkosten von 44 Milliarden Euro bis zum Jahr 2020, Experten rechnen sogar mit noch mehr.

Mittlerweile ist die EEG-Novelle verabschiedet - und nun kommt die Wahrheit ans Licht. Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE), zu dessen Mitgliedern auch der BSW gehört, prognostiziert plötzlich einen Zubau von 1,5 Gigawatt pro Jahr. Das heißt: Die Kosten der Solarenergie werden viel höher als zunächst angegeben.

Der BEE erklärt die neuen Daten mit einer Aktualisierung durch den BSW. Der BSW wiederum wollte auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE keine eigene Zubauprognose abgeben. Der Verband teilte lediglich mit, dass über den künftigen Ausbau der Solarenergie "breiter gesellschaftlicher Konsens" bestehe.

Die geänderten Zahlen spiegeln sich auch in der Statistik des Bundesumweltministeriums wider, die vor allem auf Daten der Branchenverbände basiert. So mussten die Ministerialen die Angaben für den Solarzubau 2008 und 2009 deutlich korrigieren: Im Vergleich zur bisherigen Prognose wurden sie mehr als verdoppelt (siehe Tabelle).

Auch in Zukunft werden die Daten wohl nach oben geändert. Bisher erwartet das Umweltministerium, dass ab 2010 jährlich weniger Solaranlagen ans Netz gehen. Angesichts der hohen Nachfrage dürfte das Gegenteil richtig sein.

Selbst die Grünen denken um

Pikant dabei: Die sinkenden Modulpreise kommen nur den Anlagenbetreibern zugute. Für die Stromkunden hingegen wird das Marktwachstum teuer. Der Grund ist die gesetzlich festgelegte Vergütung für Solarenergie: Die Verbraucher müssen die Kosten für jede neue Anlage tragen.

Auf politischer Ebene findet deshalb ein Umdenken statt. Als das Erneuerbare-Energien-Gesetz im vergangenen Jahr modifiziert wurde, machten ausgerechnet die Grünen einen interessanten Vorschlag: "Man sollte das EEG an das Marktwachstum anpassen", sagte der Energieexperte der Partei, Hans-Josef Fell. "Wenn der Markt schrumpft, darf die Vergütung für Ökostrom nicht fallen." Das gleiche Prinzip sollte aber auch im Umkehrschluss gelten: "Bei starkem Marktwachstum muss die Vergütung sinken."

Die Regelung hätte einen entscheidenden Vorteil: Die üppigen Subventionen würden Solarstrom nicht mehr künstlich teuer halten.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,612539,00.html
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Autos mit Stromantrieb werden kommen. Das ist sicher!
Wenn wir dann noch die Schiffe mit Atomenergie antreiben , werden die Opec-Staaten verarmen.
- Vielleicht gibt es nochwas anderes als Atomenergie. Wie wäre es mit Wasserstoff ?

SoneX

hmh.:
http://www.thailandtip.de/tip-zeitung/nachrichten/news/deutsche-firma-wachstum-von-23-bei-solarenergie-in-thailand-in-den-naechsten-jahren/back/2/

Hamburger Firma baut in Lopburi bereits den zweiten Photovoltaik-Park in Thailand — so groß wie sieben Fußballfelder.

Basy:
Hoffentlich sind auch mal einheimische Firmen dran. Wenn Solartron evt. mal bei 1 Euro steht gebe ich eine runde Singha für alle Forummitglieder aus. ;) [-]. falls ich da noch Atmen sollte,,,,,,,,,,,,

derbayer:
Dieser Bericht  von Sonex stammt aus dem Jahr 2009 !

Was ist in der Zwischenzeit alles geschahen , passiert:

Einige der größten Solarfirmen weltweit insbesondere aus Deutschland sind pleite oder befinden sich im Konkurs.
Die einst im Tec-Dax billierenden Firmen und Aktienunternehmen sind weg vom Fenster oder  sind darnieder und dümpeln vor sich hin.
Und das obwohl eine boomende Branche.

China ist groß im Geschäft . Auch in TH ?

Wie sind euere Erfahrungen  seit 2009 in Dach oder in TH mit Solar.

Richtig muß ich wohl schreiben Photovoltaik .  
Etwas anderes sind Solarmodule zur Warmwassererzeugung beides Produkte die in TH boomen müßten ?

somtamplara:
Zu TH:
eigene Erfahrungen mit Solarzellen im Haus habe ich nicht.
Bitte bedenke, dass der Strompreis hier rund 3.8 Baht (rund 9,5 Cent) beträgt.
Da sieht die Kalkulation natürlich ganz anders aus als in D.
Warmwasserbedarf ist logischerweise gering.
Je nach Jahreszeit gegen 0, vielleicht einmal warm duschen am Tag, sonst "kalt" (25 bis 30 Grad ab Leitung).
Subventionen für Private  gibt es hier meines Wissens nach nicht?
Solarmodule gibt es viele zu kaufen, gehe mal unbesehen davon aus, dass die aus China stammen.

Was hier schon länger läuft, ist ein Großprojekt mit zahlreichen Solar KW im Nordosten.

Die Nachrichtenlage ist sehr dünn, z.B.:
http://www.bangkokpost.com/business/news/307890/spcg-completes-4-solar-power-projects

--- Zitat ---They will receive a 10-year subsidy of eight baht (25 cents) per kilowatt-hour, CEO Wandee said.
--- Ende Zitat ---
Also kriegen die praktisch pro kWh einen Zuschuss von etwa 228% des Endverbraucherpreises!

http://www.renewableenergyworld.com/rea/news/article/2012/04/thailand-joins-the-solar-fast-lane

--- Zitat ---Solar Power Company (SPC), a Thai developer, has plans for 34 solar plants in Isaan totalling 204 MW by the end of 2012.
--- Ende Zitat ---
Pläne bestehen für 34 Solar KW mit total 204 MW (immerhin ein Drittel eines großen KKW Blocks).

Eines diese Solar KW wurde bei uns "um die Ecke" gebaut und jetzt im wesentlichen fertiggestellt.
Dabei verdienen die Japaner (Modullieferant KYOCERA).
Leider konnte ich bisher keine ansehnlichen Bilder machen, da das Gelände doppelt eingezäunt ist (bei den Millionenwerten mitten im "Armutsgebiet" natürlich nachvollziehbar).

Deshalb nur so:









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