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Paknam Zwischenfall vom 13.07.1893

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goldfinger:
Der Paknam Zwischenfall

Im Mai 1893 kam es zu einem bewaffneten Grenzkonflikt zwischen siamesischem und französischem Militär am Mekong. Das französische Militär
versuchte hier, den Mekong als Westgrenze von Französisch-Indochina zu etablieren, während das Gebiet auch östlich des Flusses damals noch
zu Siam (später: Thailand) gehörte. Um die Ansprüche durchzusetzen, blockierte die französische Marine ab dem 13. Juli 1893 die Ausfahrt des
Chao Phraya in den Golf von Thailand südlich von Bangkok. Am 29. Juli 1893 gab Siam nach und verzichtete mit einem Vertrag vom 3. Oktober 1893
auf das linke Mekong-Ufer und alle Inseln im Fluss.[2]

https://de.wikipedia.org/wiki/Kanonenbootpolitik

Auszug aus der preußischen Amtspresse vom 21.07.1893


--- Zitat ---Die Lage in Siam hat sich ziemlich ernst gestaltet. Nach der Deklaration vom Jahre 1856 ist es Kriegsschiffen nicht gestattet, über die – durch versenkte Schiffe hergestellte – Barre am Menamfluß hinauszufahren. Im Widerspruch zu der Haltung des französischen Gesandten in Siam erzwangen sich zwei französische Kriegsschiffe unter Führung eines kleineren Dampfers die Einfahrt. Nach siamesischer Darstellung wurde zur Warnung erst mehrere Male blind von den Forts gefeuert, dann entspann sich ein regelrechtes Feuergefecht, in dessen Verlauf auf beiden Seiten eine Reihe von Verlusten erlitten wurden. Die beiden französischen Kriegsschiffe fuhren bis nach Bangkok hinauf und gingen im Angesicht der Stadt vor Anker. Die Berichte über die Gründe dieses Vorgehens sind noch unklar und widersprechend. Die Siamesen nahmen den französischen Dampfer „Jean Baptiste Grey" fort, plünderten und versenkten ihn und brachten die Mannschaft nach Bangkok. Dagegen nahm die französische Marineinfanterie die Forts Donthane und Taphum am oberen Mekong mit geringen Verlusten ein. Nunmehr kam die Angelegenheit auch im englischen Unterhause zur Sprache, wo der Parlamentssekretär des Auswärtigen, Grey eine Erklärung verlas, in der besonderes Gewicht auf Erhaltung der Unabhängigkeit und Integrität Siams gelegt und eine Aufklärung von Frankreich erwartet wird. Von französischer Seite scheint die Unabhängigkeit Siams nicht angefochten zu werden; Frankreich macht aber Anspruch auf das linke Mekongufer. Es hat jetzt an Siam ein Ultimatum mit 48 Stunden Bedenkzeit gerichtet, in dem es Abtretung des linken Mekongufers an Frankreich und eine Entschädigung von 3 Millionen Franks fordert. Wenn Siam hierauf nicht eingeht, soll sofort die siamesische Küste blockirt werden. Daß die Engländer ein Interesse haben, die Franzosen vom eigentlichen Siam möglichst weit weg zu wünschen, läßt sich kaum verkennen. Fast der ganze Handel Siams – so hat kürzlich die „Times" ausgeführt –, mehr als drei Viertheile, liegt in den Händen Englands. Der britische Einfuhrhandel ist nicht minder beträchtlich. Von England bezieht Siam Woll- und Baumwollwaren und insbesondere das Material zu Eisenbahnen. Von letzterem allein wurden im vergangenen Jahre für vier Millionen Mark aus England eingeführt. Diese für Großbritannien so günstigen Verhältnisse würden sich ohne Frage zu seinem Nachtheil ändern, wenn die Franzosen Siam in ihr indo-chinesisches Protektorat einbeziehen sollten, ja, wenn sie auch nur das Mekongthal zur definitiv anerkannten und gesicherten Grenze machen würden.

--- Ende Zitat ---

http://www.songkran.eu/Berichte-zum-Paknam-Zwischenfall.htm

goldfinger:
Die am Gefecht Beteiligten





L‘Inconstant


Comet



Paknam Forts







6 Inches (15 cm) Armstronmg Geschütz





goldfinger:
Karikaturisten waren auch damals schon am Werk




schiene:
Noch eine Zeichnung zu diesem Thema

goldfinger:
Gedenkfeier zum 123. Jahrestag des Paknam Zwischenfalles in der Phra Chulachomklao-Festung in Samut Prakan vom 13.-15. Juli 2016


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