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Autor Thema: Umgangsformen und Etiketten  (Gelesen 44784 mal)

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Gaeng

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Umgangsformen und Etiketten
« am: 01. Mai 2009, 20:12:20 »

Unterschiedliche Umgangsformen in den unterschiedlichen Kulturen können zu großen Missverständnissen – oder aber auch zum besseren Verstehen und zur besseren Verständigung untereinander beitragen. Wäre es vielleicht interessant, dass wir hier so zusammentragen, was wir darüber wissen? Zum Beispiel, dass wir die Dos und Don'ts auflisten, die in Thailand gelten, vielleicht sogar gewürzt mit persönlichen Erfahrungen, die man damit gemacht hat? Und auch noch von jemandem in Thai übersetzt, denn die Thais sollen ja auch davon profitieren ...

Wäre das ein eigens Thema oder gehört zu Thailändisch, Thailand verstehen?
« Letzte Änderung: 02. September 2009, 07:27:20 von Ozone »
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dii

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Re: Umgangsformen und Etiketten
« Antwort #1 am: 01. Mai 2009, 20:34:16 »

...also in den Negerdörfern Isaandörfern is nen Rülps beim essen voll normal

...also klar ein Dos  ;D     
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tom_bkk

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Re: Umgangsformen und Etiketten
« Antwort #2 am: 01. Mai 2009, 20:57:02 »

Hier mal einige Fettnäpfchen, in die ich mal getreten bin:

- Versehentlich mit dem Fuss auf einen zeigen, passiert wenn man unguenstig sitzt und die Beine übereinanderschlägt
- Rotzen ist scheinbar salonfähig, aber wenn man sich mal schneutzt, dann wird man gleich angeschaut als ob ein Elefant trompetet (besser im Klo schneutzen)
- Zu sagen du bist schuld zu einem Thai .... (besser - sagen das war ein Missverständniss)

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Gaeng

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Re: Umgangsformen und Etiketten
« Antwort #3 am: 01. Mai 2009, 21:13:31 »

Fettnäpfchen ist genau das richtige Stichwort.
Ich habe mal, nichts Böses ahnend, einen zusammengefalteten Sonnenschirm an einen Baum gelehnt. Ganz entsetzt, aber unendlich freundlich, hat mir mein thailändischer Gastgeber dann erklärt, dass das der heilige Baum des Hauses ist. Nun seien seine Eltern extrem beunruhigt, denn es bringe Unglück, den Baum - und damit die Geister, die darin wohnen - so zu beleidigen. Wie kann ich das wieder gutmachen? fragte ich. Ganz einfach: vor dem Baum einen Wai machen, und alles ist wieder gut. So war es dann auch. Ich fand es schön, wie schnell mir verziehen wurde.
Ich hatte mal in Deutschland Besuch von einem thailändischen Gast, der zum ersten Mal in Europa war. Meine Mutter reiste extra von weither an, um den Gast zu begrüßen. Der saß bei mir am Tisch, als sie gerade eintrat. Und blieb zur Begrüßung meiner Mutter sitzen, denn er wollte ihr dadurch, dass er sich kleiner machte als sie, die Ehre erweisen. Noch jahrelang musste ich mir von meiner Mutter anhören, was für ein ungehobelter Mensch der sei. Obwohl ich ihr immer wieder lang und breit erklärte, warum der thailändische Gast zu ihrer Begrüßung nicht aufgestanden ist.
So viel auch zum Thema Nachsicht, verzeihen, Umgang mit Fettnäpfchen. Meine Mutter war da ganz und gar unversöhnlich.

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Waitong

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Re: Umgangsformen und Etiketten
« Antwort #4 am: 01. Mai 2009, 21:32:52 »

- Zu sagen du bist schuld zu einem Thai .... (besser - sagen das war ein Missverständniss)

Wenn ich der Ansicht bin, sag ich's auch, selbstverständlich auf thai und vergesse nicht meine Beisserchen zu zeigen  ;D ;D ;D das ist gaaaanz gaaaaaaaaanz wichtig.
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tom_bkk

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Re: Umgangsformen und Etiketten
« Antwort #5 am: 01. Mai 2009, 21:35:01 »

Am Tempel auf die Schwelle tretten fällt mir da noch ein  ;)

 
« Letzte Änderung: 01. Mai 2009, 21:39:27 von tom_bkk »
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hmh.

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Re: Umgangsformen und Etiketten
« Antwort #6 am: 01. Mai 2009, 21:51:18 »

Man tritt nirgends auf eine Schwelle. Wer Ban Kükrit in Bangkok besucht hat
( http://forum.thailand-tip.com/index.php?topic=1352.msg50513#msg50513 ),
versteht augenblicklich, weshalb das so ist, und auch, warum man es in modernen Häusern damit nicht mehr 150 % genau nimmt (bzw. nicht mehr nehmen kann).

Bei der Diskussion ist zu beachten, daß der ganze angeblich ach so traditionelle hochheilige Etikettenkram in Thailand, genauso wie früher bei uns, eine von der Oberschicht aufgepfopfte Kultur ist, und zwar nicht zuletzt als sehr bewußt eingesetztes Mittel der Abgrenzung. Was irgendwelche Isanbauern machten, interessierte die Oberschicht noch nie, solange die anderen unter sich blieben. Deren eigene "Gebräuche" auf dem flachen (oder bergigen) Land fielen überwiegend sowieso weniger unter Etikette, als vielmehr unter anderem unter Geisterglauben, so wie es heute noch ist.

Die Oberschicht des alten Siam bestand noch vor 100 Jahren gerade mal aus etwa 2000 Männern und ihren Familien. Und auch das war zum geringsten Teil das, was man eine "Bildungselite" nennt.

Nur diese winzige Oberschicht waren "Thais", also "Freie". Alle, die außerhalb des Systems standen, durften den Machtbabern noch nicht mal in die Augen sehen.

So oder so war, wer nicht dazu gehörte, Verfügungsmasse für die Oberen, obwohl sich auch "mittlere" Dorfmachhaber und Hordenführer durch Ablieferung von jungen Mädchen, Arbeits- und Kriegsklaven, weißen Elefanten, Beutegut von Raubzügen und anderen "Steuern" (die man selbst von seinen Unteren bekam) gewisse Vorteile erdienen konnten.

Wenn sie aber in Ayutthaya oder Bangkok ankamen, um den Kram abzugeben, brauchte es Vermittler, um überhaupt vorgelassen zu werden. Die brachten ihnen dann zum Beispiel bei, daß es Etikette ist, vor "hohen" Halbgöttern zu kriechen und ein Wai im Liegen über dem Kopf zu machen, wobei die Ellbogen den Boden nicht berühren durften...

Ein großer Teil der heute propagierten angeblichen "Thai-Etikette" ist unter diesem Aspekt zu sehen. Ich will damit aber nicht sagen, daß nicht einiges von dem, was zum Beispiel unter Phibunsongkhram in den 1930er und 1940er Jahren eingeführt wurde, durchaus sinnvoll war und das Zusammenleben unter Thais und mit Thais angenehmer machte, als es bis dahin war.

Dennoch: Wenn man mal in Ruhe über die angeblich so einzigartige "Thai-Etikette" nachdenkt, wird es doch jedem klar: Berührt etwa ein gebildeter, höflicher Mensch in Europa einen Fremden am Kopf?

Was soll also das Geschwätz von der entsprechenden "Etikette" in Thailand, weil dort der Kopf "heilig" sei. Unberührbar ist der Kopf für einen fremden auch bei uns, und umgekehrt scheren sich etwa Pärchen, Eltern oder sonstige Verwandte bei uns ebenso wie in Thailand einen feuchten Kehrricht darum...

Ein Minimum an Herzensbildung, Vorsicht und Nachfrage (und daraus folgendem Wissen), sollte doch jedem von uns reichen, um überall in der Welt durchzukommen und nicht anzuecken.

Wenn zum Beispiel ein Thai soviel Einkommen, Bildung und Beziehungen hat, daß er nach Europa reisen kann, aber nicht mal weiß, daß man aus Höflichkeit vor einer Respektsperson aufsteht, wenn man sie begrüßt, ist das für mich einfach ein dummer Stoffel, genauso wie der Ausländer, der in Bangkok im Unterhemd, kurzen Hosen und in Badelatschen über die Ratchadamnoen Klang watschelt.

Für beide habe ich kein Mitleid und vor beiden ist mein Respekt begrenzt.
« Letzte Änderung: 05. Mai 2009, 05:53:00 von hmh. »
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phumphat

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Re: Umgangsformen und Etiketten
« Antwort #7 am: 01. Mai 2009, 22:06:05 »


Als Farang sage nie zu einem Thai wie er etwas zu tun hat.

Folgendes Erlebnis:

Als ich in meinem Condo mir neue Fliesen verlegen ließ,passte anschliessend die Türe nicht mehr.
Der Fliesenleger hat sich dafür als nicht mehr zuständig erklärt.
Unseren Haustechniker den ich dann zu Hilfe holte und ihm erklärte,er möge mir die Türe kürzen erhielt ich nur ein
unmissverständliches Kopfschütteln.Er besorgte sich neue Scharnierbänder un montierte sie,was natürlich nicht den erwünschten
Erfolg brachte.Jetzt erhielt er von mir ein unmissverständliches Kopfschütteln.Er sagte was von falschen Scharnierbänder und zog los um sich neue zu besogen.
Montiert und wieder das gleiche Ergebnis.Um jetzt nicht in Rage zu geraten,verließ ich den Ort des Geschehen und sagte zu meiner Frau,ich bin in einer Stunde wieder zurück.Als ich wieder zurück war,passte auch die Tür.Auf meine Frage,was er den nun gemacht hat.Die Tür gekürzt.

Merke lieber Farang,sage einen Thai nie wie er was zu tun hat,sondern zeige ihm dein Problem und frage ihn, ob er es den lösen kann und er wird es tun und stolz darauf sein.

phumphat
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Roy †

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Re: Umgangsformen und Etiketten
« Antwort #8 am: 01. Mai 2009, 22:18:10 »

Ich überarbeite gerade alle meine Bemerkungen über Höflichkeit, Benehmen, Gruss usw. Dass man eine Schwelle nicht betreten darf, war mir bisher neu. Obwohl man ihn Thailand nicht WARUM fragen sollte, gestatte ich mir doch diese Frage. Ich werde sie jetzt auch gleich an meine Chefin stellen, bin aber sicher, welche Antwort ich bekommen werde...
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hellmut

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Re: Umgangsformen und Etiketten
« Antwort #9 am: 01. Mai 2009, 22:23:27 »

@ Phumphat, das ein Handwerker stolz auf sich ist, ist mir relativ wurscht.
Wenn er Bockmist baut, ist das sein Problem, denn Kohle gibt es erst nachdem die Arbeit zufriedenstellend erledigt ist. Wenn er keine Lust hat während der Auftragsausführung sein Gesicht zu "verlieren", gibt er sich Mühe. Wenn nicht, hat er seinen Beruf verfehlt, und ich würde ihm eh nie wieder einen Auftrag geben.
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dii

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Re: Umgangsformen und Etiketten
« Antwort #10 am: 01. Mai 2009, 22:33:07 »

@ Roy,...na wegen der Phis 

...solche Schwellen sind gemeint  ;)


Wat Phra Kaeo








« Letzte Änderung: 01. Mai 2009, 22:59:36 von dii »
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Profuuu

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Re: Umgangsformen und Etiketten
« Antwort #11 am: 01. Mai 2009, 22:46:58 »

Unter der Schwelle hausen die Hausgeister. Denen tritt man gefälligst nicht aufs Dach.
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mfG
Professor Triple U

Gaeng

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Re: Umgangsformen und Etiketten
« Antwort #12 am: 01. Mai 2009, 22:53:09 »

@ phumpat
Gute Geschichte. Und: Das Fazit ist zielführend, Danke.
@ hellmut
Ist das so: Wer bezahlt, schafft an und darf deshalb auch auf den Gefühlen der „Untergebenen“ herumtrampeln? Ich wäre schwer gekränkt, wenn ein Auftraggeber mit mir so umgehen würde. Bei der Kultur des Kritisierens (mit Würde) können Europäer, glaube ich, von den Thais viel lernen.

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thai.fun

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Re: Umgangsformen und Etiketten
« Antwort #13 am: 01. Mai 2009, 22:55:15 »

Apropos Fettnäpfchen! Warum hängen Thais Unterwäsche nie über Kopfhöhe zum Trocknen nach dem Wäschen auf...?
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babababoo

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Re: Umgangsformen und Etiketten
« Antwort #14 am: 01. Mai 2009, 23:03:07 »

Ich bilde mir ein,überall in der Welt gesittet aufzutreten.Doch ein Thai-Märchen sollte relativiert werden,nämlich niemals laut werden.Ich nehme an,einige von Euch haben schon Fetzereien erlebt bei denen sich jeder Thai den Lebenslauf des Kontrahenden lautstark vornimmt.Da werden für die Nachbarn sogar die Seifenopern im TV zweitrangig,schließlich will man ja wissen,wer wen gevögelt hat.Entweder man kann sich benehmen,dann eckt man nirgendwo an,wenn nicht,dann hilft auch ein Forum nicht.
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