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Meine Kühe in Sakon Nakhon

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Pinkas:
Am 31.März kamen bei mir auf unserem kleinen Hof knapp 30 Rinder an. Dies im Zusammenhang mit einem Regierungsprogramm, das Farmern, die Viehzucht betreiben und dabei auch Grasland anlegen, Unterstützung zukommen lässt.

       
        Ankunft der Lastwagen
       
Das Ganze wird von der BAAC finanziell abgewickelt und bedingt, dass Farmer in Dörfern etwas zusammen arbeiten. Bei uns ist es so, dass fünf Farmer eine Gruppe bilden und zusammen an diesem Projekt teilnehmen. Man wird also unterstützt mit Geld und Material beim Aufbau der Viehzucht. Für die Kühe, welche als Zuchtkühe gedacht sind sowie für den Bau von Ställen gibt es dabei eben Geld und auch Material wird zur Verfügung gestellt.

Wir selber haben Ende letzten Jahres unabhängig davon mit dem Bau eines Kuhstalles begonnen, da unsere Kühe nicht so untergebracht waren, wie ich mir das vorgestellt habe. der Stall ist nun fertig und deshalb war es gerade passend, dass die Kühe unserer Gruppe aus dem Dorf bei der Ankunft bei uns abgeladen wurden.

       
       Der Auslad beginnt.
       
       Sie werden in den Laufstall beführt.

Da zuerst noch ein Tierarzt alle Tiere begutachten und untersuchen wird, bleiben sie sicher bis Montag auf unserem Hof. Deshalb ist es im Moment etwas beengt im Stall und im Freilaufstall. Dazu habe ich noch ein Zelt reaktiviert, um dort weitere Kühe "zwischenzulagern". Die Tiere kamen aus Khon Kaen und wurden dann am Freitagnachmittag mittels Los an die fünf Farmer verteilt. Jeder hat einen Kreditrahmen von 200`000 Baht um sich etwa fünf Kühe zu erwerben.
 
       
       Hier werden sie "vermessen" und danach wird der Preis festgelegt.
       
       Zwischenlager im Zelt.
       
       Der gefüllte Laufstall.

So richtig schöne Tiere waren meiner Ansicht nur wenige dabei, die anderen schienen mir eher schon etwas zu alt oder halt eben nicht sehr gut in "Schuss". Wir kamen so zu vier Tieren, auf ein Fünftes verzichteten wir, da wir eigentlich noch ein richtig junges Tier wollten. Für die Vier wurden uns rund 182`000 Baht berechnet, was für meinen Geschmack zu viel Geld ist. Ok, eines der Tiere ist trächtig und sie macht einen guten Eindruck und ist auch sehr kräftig. Die anderen drei Kühe sind eher schmächtig und benötigen von meiner Seite ein paar Monate mit bestem Futter und guter Pflege, dann kann daraus etwas werden. Denn ich möchte schon mit dem Züchten weiter machen.

       
       Das trächtige Tier
       
       Die zweite Kuh, nenne sie "Messi", da sie gerne nach hinten ausschlägt.
       
       Die dritte Kuh, hat noch keinen Namen, muss noch sehen was für Eigenschaften sie hat.
       
       Die vierte Kuh nenne ich "Na Lak", sie ist sehr lieb und überhaupt nicht ängstlich.

Unsere im Moment sieben eigenen Kühe halten wir ja schon länger und mit zwei züchten wir regelmässig, doch leider bis jetzt immer nur Bullenkälber. Ich möchte aber auch weiblichen Nachwuchs, um unsere Herde so zu vergrössern. Und der Mastbulle sollte Ende April dann endlich verkauft werden, damit wir wieder Platz haben und etwas Geld in die Kasse kommt.

Die vier neuen haben sich bis jetzt gut eingelebt, allerdings sind sie beim Fressen noch unsicher, es scheint, dass sie bis jetzt nur Reisstroh und Gras gekannt haben. Wir füttern unsere Tiere zusätzlich noch einmal am Tag mit einer Futtermischung und mit gehäckseltem Nephiergras, das kenne sie nicht und lassen es im Moment noch liegen. Doch die werden sich schnell daran gewöhnen und ich bin zuversichtlich, dass wir die neuen Kühe aufpäppeln können, damit es gute Zuchttiere ergibt.

Ich werde in einem nächsten Bericht über den Bau des Kuhstalls berichten, wie alles anfing und wie ich mein Hobby so ausführe.

Kern:
Sehr interessanter Bericht mit guten Bildern  ;}

norwegerklaus:
Hallo "Hobbyrancher" Niggi ,
ein schöner Bericht!
Hoffe das ihr bei der Auswahl der "Neuen" ein gute Hand hattet und von Erfolg gekrönt wird.
Bei der Namensgebung...

--- Zitat --- Die zweite Kuh, nenne sie "Messi", da sie gerne nach hinten ausschlägt.
--- Ende Zitat ---
hoffe ich das ein blonder deutscher Spieler nicht das Verhalten einer deiner Kühe prägt ;]


--- Zitat ---Ich werde in einem nächsten Bericht über den Bau des Kuhstalls berichten, wie alles anfing und wie ich mein Hobby so ausführe.
--- Ende Zitat ---

Ich freue mich darauf {*
Gruß Klaus

rampo:



Werde  mit sicherheit deine  Berichte verfolgen , und wuensche Dir viel Erfolg , und das wichtigst  die Freude  mit den Viechern .

Fg.

Pinkas:
Begonnen mit der Rinderhaltung habe ich im Jahr 2014 nach meinem Umzug aus der Nähe von Bangkok in den Isan. Der Vater meiner Lebensgefährtin hatte zwei Kühe, deren Betreuung ihm immer mehr Mühe machte. Auch hatte er keinen Stall für die zwei Tiere. Da ich mit Tieren aufgewachsen bin und später zehn Jahre professionell mit Tieren gearbeitet habe, fiel es mir leicht, da einzuspringen und einige Sachen etwas zu ändern. Man war froh, dass jemand sich um die Viecher kümmerte, und liess mir frei Hand in Bezug auf alles, was damit im Zusammenhang steht.

Land war genug vorhanden und wir planten sowieso, ein Haus zu bauen. Auf dem grossen Areal begann ich also einzuteilen, wo soll das Haus hinkommen und wo soll dann ein Stall stehen, damit die Kühe abends und vor allem in der Regenzeit geschützt sind. Ich baute also mit einfachsten Mitteln einen Stall, der den Namen zwar nicht wirklich verdiente, doch einige Nachbarn meinten, das sei bereits etwas Luxus. Die Kühe konnten so also untergebracht werden und wir widmeten uns zunächst dem Hausbau. Als dieser dann letztes Jahr endlich abgeschlossen war, wollte ich mich nun an das letzte Bauvorhaben meinerseits machen, einen Kuhstall, der diesen Namen auch verdient.

       
       So sah der alte Stall aus.

       
       Bei Regen war jeweils schnell nass.

       
       

Ich begann zu planen und zu rechnen, schaute in der Umgebung nach, ob es eventuell Ähnliches gibt, wie es mir vorschwebte. Ich sah viele Ställe an, aber das war alles nichts für mich. Für mich war klar, er muss erstens regensicher sein, er muss gross genug sein für mindestens zwölf Tiere und er musste eine Freilaufhalle haben, damit in der Regenzeit die Rindviecher nicht tagelang im Stall stehen müssen. Bei der Grösse gingen meine Vorstellungen weit auseinander mit den Vorstellungen der Familie. Ich konnte sie jedoch überzeugen, dass es nicht sehr viel teurer wird, wenn ich das Ganze grosszügig baue.

Ich beschaffte mir Preislisten, suchte Materialien aus und überlegte immer wieder, wo ich etwas ändern könnte oder muss. Schlussendlich war es klar, der Stall wird auf einer Fläche von 24 Metern mal 16 Metern stehen. 384 m2 erschienen mir als gerade gut. Nun musste ich noch das Gelände bestimmen, wo der Stall hinkommen sollte. Das gab nochmals einige Diskussionen, denn der Vater musste dafür seinen alten, total verlotterten Unterstand, in dem er schon lange nichts mehr aufbewahrte, freigeben. Ich konnte ihn überzeugen und so begann dann im Dezember die Aktion „neuer Kuhstall“.

Abbrechen des Unterstandes, räumen des Areals, einige Bäume fällen, roden und aufräumen. Ich habe noch selten so viel schon lange nicht mehr benutze Sachen zusammengetragen und verbrannt. Zuvor bat ich ihn noch, alles, was er brauchen könne, solle er wegmachen. Und ich merkte schon, er kann sich von nichts trennen, obwohl er es nie brauchen wird. Er sagte dann zu mir, also, räum auf und schmeiss alles weg. Die Pfosten des Unterstandes und das Holz benutze ich, um einen kleinen Anbau an mein Strohlager bauen zu lassen. Den Rest des noch brauchbaren Baumaterials holte ein Bekannter ab, jedoch erst, nachdem ich ihm gesagt habe, wenn du es jetzt nicht holst, zünde ich es an. Und es liegt noch heute das eine oder andere da, obwohl dieser und jener gesagt, ich kann das brauchen. Nun, ich habe ausrichten lassen, wenn der Stall komplett fertig ist, wird alles, was dann noch da liegt, entsorgt. 

       
       Start mit dem abräumen

       

       

       

       Das Gröbste war nun weggeräumt. Als nächstes sollte dann Erde aufgefüllt werden. Dies im nächsten Bericht.


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