Dass Cannabis bei der Therapie von Schmerzen wirksam sein kann, dürfte inzwischen allgemein bekannt sein. Allerdings stellt sich die Frage, ob sich die betreffenden Schmerz-Patienten bereits über sämtliche legalen Therapiemoeglichkeiten informiert haben.
Tatsache ist, dass in Deutschland (und sicherlich auch in Thailand) viele Ärzte nicht über das erforderliche Fachwissen zur Schmerztherapie verfügen. So schreibt beispielsweise der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie in seiner Einladung zum "Deutschen Schmerz- und Palliativtag" 2012 in Frankfurt:
"Obwohl ein Viertel der Deutschen Bevoelkerung unter chronischen Schmerzen leidet, ist auch heute noch Schmerzmedizin für Medizinstudenten kein obligater Prüfungsinhalt, die gebietsbezogene Schmerztherapie nur in wenigen Facharztweiterbildungen integriert und Schmerztherapie für die meisten betroffenen Patienten nicht verfügbar."
Erforderliche Schmerztherapie ist aber in Deutschland verfügbar (über die Situation in Thailand bin ich nicht informiert), sofern sich der Schmerzpatient darum bemüht. In groeßeren Krankenhäusern gibt es eine Schmerz-Ambulanz, die zumeist von der Anästhesie-Abteilung betrieben wird. Im übrigen sind einige niedergelassene Ärzte auch in der Palliativmedizin ausgebildet, welches man bei der Krankenkasse erfährt.
Als ich vor einigen Jahren kaum erträgliche Rückenschmerzen hatte, bekam ich von meinem thailändischen Arzt den Wirkstoff Tramadol verordnet, ein Opioid der Stufe 2 (WHO-Stufenschema 1-3 für die Schmerztherapie). Einige Ärzte sind bei der Verordnung von Opioiden sehr zurückhaltend (wegen moeglicher Suchtgefahr), allerdings werden sie in Deutschland (und vermutlich auch in Thailand) häufig verordnet, wenn andere Wirkstoffe den Schmerz nicht beseitigen. Der Vorteil der Opioide gegenüber Cannabis: Die Verwendung ist legal.
Da unser Forumsmitglied "schiene" offenbar das Bedürfnis hat, die Forumsmitglieder ausführlich über den Gebrauch von Cannabis zu informieren ("Sie rauchen 1-2 x die Woche einen Joint, so wie andere ihr Gläschen Rotwein trinken"), will ich die Informationen mit dem folgenden Video über Cannabis erweitern:
"Kiffen - 7 Dinge, die Sie wissen sollten - Cannabis-Doku - Quarks & Caspers"
(43:40)
In diesem Video erfährt man beispielsweise, dass Cannabis wie Alkohol abhängig machen kann und auch üble Fressatacken ausloesen kann.
Letztendlich lautet die Frage: Wollen wir außer Nikotin und Alkohol noch eine weitere legale Droge in unserer Gesellschaft, die insbesondere Kinder und Jugendliche gefährdet?