Vendee Globe
Komm,wir segeln um die Welt heisst der Bericht von Beate Kammler,die mit ihren
damaligen Mann,die Welt umsegelte.
Da hatte mich das Virus "Weltumsegelung" schon infiziert und in Folge davon,alle
Buecher,die Weltumsegler geschrieben haben,gefressen.
Traumhafte Straende,wunderschoene Sonnenuntergaenge,menschenleere Inseln,
nur Palmen und tuerkises Wasser,Seafood nach kreolischer Kueche und freundliche
Einwohner.
So stellte ich mir und meine Frau ein Stueck des Lebens vor.
Sorgfaeltig bereitete ich mich auf das Abenteuer vor.Segelschein A,Segelschein B,
Ausbildungstoern auf der Adria und astronomische Navigation.
Ein bisschen Sorgen machte mir mein Blinddarm,der mich damals und noch heute
begleitet und vielleicht gerade mitten im Atlantik zu spinnen beginnt.
Gerade jetzt laeuft eine Regatta,die den Erdball umkreist.Die Skipper sind Einhand
unterwegs und die Boote sind richtige Rennziegen.Waehrend der Fahrt sehen sie
keinen Hafen und auch kein Land.
Von Europa aus steuern sie die Westkueste Afrika entlang,umrunden das Kap der
Guten Hoffnung dann Richtung Suedspitze Australien,wo nach sie das Suedeismeer
durchqueren um nach Kap Hoorn wieder gegen Norden zu segeln.Auf der Hoehe USA
schlagen sie einen rechten Haken und nehmen Kurs zum Ausgangshafen.
Nie im Leben wuerde ich daran teilnehmern.
Die Boote sind eigens,auf hohe Geschwindigkeiten konstruierte"Maschinen" und haben keinerlei Bequemlichkeiten an Bord.
Gegenueber den Segeljachten der 1970ger haben sie eine nautische Ausruestung an
Bord,von der man damals nur traeumen konnte.
GPS,Solarpaneele,Hyrogeneratoren,nicht nur das uebliche Radar,sondern ein speziel-
les,das auf 1 Km Treibgut meldet und Alarm schlaegt.Autopiloten erleichtern die Steuer-
ung,Plotter melden Stroemung und Windrichtung und die Wettervorhersage kommt aus
dem Aether.
Der Windgenerator erzeugt zusammen mit der Maschine Strom und ueber Funk ist man mit der Rennleitungsstation verbunden.
Ideal ist,wenn man so segelt,dass das Unterwasserschiff nicht durch das Wasser pfluegt.
Um dieser Bremswirkung auszuweichen,haben die Boote steuer-und backbord Aus-
leger,auf denen die Boote durch die Wellen surfen.
Trotzdem sind die Windungskraefte so stark,dass jeden Moment das Boot zerbrechen
kann und innerhalb von Minuten sinkt.
Da kann man nur mehr einen Notruf absetzen und in die Rettungsinsel uebersiedeln.
Das groesste Problem,neben Sturm und hoher Wellengang ist die Muedigkeit.Muedig-
keit verursacht Konzentrationsmangel und ist eine grosse Fehlergefahr.
Die Skipper koennen nur stundenweise schlafen.Immer auf der Lauer,dass ein Warn-
system anschlaegt und man wieder Trimmen muss oder gar auf den Mast (an die
30 m hoch)hinauf muss um etwas zu reparieren.
Ohne Life Belt keinen Schritt auf dem Deck und wasserscheu darf man auch nicht sein.
Der Leader hat einen Vorsprung von ca. 300 nm zum zeitplatzierten Boot.Das ist
aber keine Garantie,dass er den Vorsprung bis zum Zielhafen halten kann.
Er koennte in eine Flaute kommen oder muss einen Eisberg ausweichen,wenn nicht
ein Sturm aufkommt und 7 m hohe Wellen ihn zwingen,die Geschwindigkeit zu dros-
seln,waehren die dahinterliegenden Boote noch gute Bedingungen vorfinden und auf-
holen.
Um die Gefahr abzuwehren,bei Nacht mit einen Eisberg zu kollidieren,werden diese
vom Satelliten ueberwacht und die jeweiligen Positionen an die Skipper durchgegeben.
Je nach Wetterbedingungen dauert die Regatta zwischen 70 und 130 Tage.So lange
muessen die Skipper auf eine warme Dusche verzichten und haben oft nicht die Zeit
fuer eine Katzenwaesche.
Angeblich sollen feine Nasen am Zielhafen die Ankunft der Boote schon riechen,bevor
der Mast am Horizont auftaucht.
Jock