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Vor 45 Jahren wurde Thailands "Che Guevara" erschossen

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hmh.:
Die Massaker an der kritischen Jugend Thailands kennt fast jeder und zumindest im Ausland wird auch genügend darüber diskutiert.

Viel weniger Menschen wissen dagegen heute noch, daß es hierzu auch eine Vorgeschichte gibt, die sogar erheblich mehr Opfer forderte:
Während des kalten Krieges verloren tausende thailändischer Intellektueller ihr Leben, wurden jahrelang unschuldig eingekerkert oder mußten in die Berge oder ins Ausland fliehen.

Ich habe mir hier mal einen herausgegriffen, den Sprachwissenschaftler, Historiker, Dichter, Schriftsteller und politischen Rebellen Chit Phumisak, der 1966 mit 36 Jahren in Sakhon Nakhon ermordet wurde.

http://www.thailand-tip.com/nachrichten/news/vor-45-jahren-wurde-chit-phumisak-thailands-che-guevara-erschossen/

Die geistigen Erben derer, die damals auf "Kommunistenhatz" gingen, stehen heute mit gelben Fahnen an der Grenze zu Kambodscha auf "Mahnwache" und protestieren dagegen, daß das thailändische Militär nicht umgehend im Nachbarland einmarschiert und sich "verlorenes" Territorium mit Gewalt "zurück"holt, zum Beispiel das alte Angkor...  }{

(Nein, trotz des Clown-Smilys ist das ganz und gar nicht lustig.)

P-Pong:
... nein, lustig nicht, zum weinen  :o  wenn man bedenkt, auf welcher ideologischen Welle diese Wächter der Demokratie, des Nationalstolzes sich bewegen! --C

arthurschmidt2000:
Man kann den kalten Krieg durchaus im geschichtlichen Zusammenhang sehen.

1958 bis 1961 versuchte sich China im großen Sprung nach vorn (ca. 20 – 40 Mio. Tote) und 1966 begann die große proletarische Kulturrevolution. Und da eine Revolution lt. Mao Tsedong eben keine Häkelstunde ist, gab es rd. 7 Mio. Tote zu beklagen.

hmh.:
Ja, damals lief sicher nicht nur in Thailand die Propaganda mit solchen "So-oder-so" Schriften auf vollen Touren:


Quelle: http://facthai.wordpress.com/2010/01/07/1960s-thai-anti-communist-propaganda-posters-cnreview/

Interessante Kommentare hier: http://cnreviews.com/life/society-culture/thailand-anti-communist-propaganda-pictures-1960s_20090430.html#comment-28214

Ich empfehle auch nochmal diese Seite mit der Gedenkstätte: http://www.thaiwriternetwork.com/column.php?id=375&action=show

Und das Gedenklied von Nga Kharawan: http://ceticmultimedia.com.ar/video/KpJmsZ2NHho/เลือดแดง-mp4.html

somtamplara:
Ueber einen kleinen Umweg stosse ich auf dieses Thema  :-)
(Bangkok Post Meldung von heute, suche in Wikipedia und dort einen Link zur TIP Zeitung gefunden und dort wiederum einen Link zu diesem Thema).

Fuer Chit Phumisak wird in Kuerze eine Statue am Ort seiner Ermordung aufgestellt.
Eine Stiftung hat 1.5 Mio Baht gesammelt.

http://www.bangkokpost.com/news/local/345526/communist-intellectual-jit-bhumisak-to-be-honored-in-may

Von der hiesigen Kommunistenhatz weiss ich wenig mehr, als das hier bis heute alle, die nicht "normkonform" sind,
als "khommionit" bezeichnet werden.
Khon Kaen war meines Wissens nach auch eine "rote Provinz".

("khommionit": so ungefaehr hoert sich's an, wenn ein Thai "Kommunist" meint, (คอมมิวนิสต์ = khommionit / ~khommiunit )

Das Wirrwarr an abweichenden Schreibweisen fuer seinen Namen ist exemplarisch  {+
Jit Bhumisak, Jit Phumisak, Pumisak, Poumisak...

Bemerkenswert: in Beitrag #3 von @hmh ist zwar das Bild (noch) zu sehen, wenn man aber den darunter
stehenden Link klickt, kommt man in die MICT Endlosschleife.
Von den vier Links sind nur zwei erreichbar.
Zensiert !
Ueber VPN (D) natuerlich erreichbar.
Bemerkenswert naives Zeug (die armen Chinesen und die komfortabel lebenden Thais  {--).

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