In unserem Isan-Dorf gab es zu Zeiten von Thaksin offiziell ca. 2.500 Einwohner. Und obwohl dieses toootal wichtige Dorf langsam wächst, haben wir seit einigen Jahren nur noch offiziell ca. 1.400 Einwohner.
Meine diversen indiskreten Fragen bezüglich früher vermehrter staatlicher Zuschüsse pro Kopf werden von der Bauern-Junta nur mit schelmischem Lächeln beantwortet.
Jedenfalls:
Da viele jüngere gemeldete Einwohner meist auswärts arbeiten und leben, gibt es hier sehr viele Uhus (=
Unter
Hundertjährige).
Pro Woche entziehen sich ungefähr ein bis zwei von denen durch Herzversagen den Rolator-Wettrennen oder durch Leberversagen der Lao-Khao-Olympiade usw.
Sie lassen sich stattdessen zur drastischen Gewichtsabnahme zum Tempel-Krematorium kutschieren.
Hier und zumindest in den umliegenden Dörfen ist seit langem Sitte, dass am Tage der Einäscherung von morgens bis zur Einäscherung und der feierlichen Zeremonie im Wat (nachmittags) keine lauten Arbeiten ausgeführt werden dürfen.
Das betrifft Baustellen, Traktoren und Bagger in Dorfnähe, Motorsägen aller Art usw.
(Gerade teilte mir meine an einer solchen Zeremonie teilnehmende Frau mit, dass ich nun mit meinen Möbel-Schreineren (hässlich, aber stabil
) fortfahren könne.
Seltsamerweise ist von diesem Lärmverbot die weitschallende Trommelei über die sehr leistungsstarke Lautsprecher-Anlage unserer Schule ausgenommen.
Seit mittlerweile 4 Stunden "geniesse" ich diese laute Trommelei. Seit dem Militärputsch dürfen wir nun an allen Schultagen den Trommeln und vielen lauten Gesängen aus dieser Anlage lauschen. Denn
Arbeit macht frei laute Musik macht glücklich.
Und nebenbei können sich die Schüler darauf konzentrieren, die
wesentlichen Dinge zu lernen: Singen, Tanzen, Klatschen
---
Ich freue mich schon unbändig auf die nun folgenden tagelangen Karaoke-Darbietungen.