Mitte November ging der Wahlkampf für den 28. November los.
Täglich in der Früh um 8 Uhr und Nachmittags ab 15 Uhr fuhren die Beschallungswagen (1 Pickup und manchmal zusätzlich auch ein großer Truck) die Hauptstrasse auf und ab und ließen ihr Wahlprogramm über die Lautsprecher dermaßen laut ablaufen, daß mir das schon am ersten Tag so richtig auf die Nerven ging.
Wir wohnen ein wenig außerhalb, aber immer wieder dasselbe in dieser Lautstärke war schon wirklich störend.
Manchmal fuhren wir mit dem Auto an diesem großen Truck vorbei und da vibrierte bei mir sogar der ganze Körper.
Ein Open-Air Rockkonzert steht dem in Sachen Lautstärke vermutlich in nichts nach.
Die letzten 2 Tage fuhren die sogar die kleinen Straßen im Dorf ab und standen dann auch mal eine Stunde einfach nur da. Das ging dann den ganzen Tag so.
Ich glaube fast, daß die Lautstärke einen startenden Düsenjet in den Schatten stellt.
Bei uns würde man den Fahrer wahrscheinlich nach 5 Minuten vom Bock runterschießen.
Ich fragte meine Frau, ob sich da nie jemand gegen diesen Lärm beschwert. Aber anscheinend nicht. und dennoch saßen in dieser Zeit viele alte Menschen in ihren Häusern und befürchteten, daß die Fensterscheiben zerspringen. Könnte mir vorstellen, daß die Fahrer dieser Lärmmaschinen selbst einen Gehörschutz trugen, oder aber bereits selbst schon taub waren.
Zumindest ga es in Summe ein wenig Geld, den die Wahlkampteams der 4 Kandidaten zogen von Haus zu Haus und gaben den wahlberechtigten Personen Geld, damit sie sich ihrer Stimme versichern konnten.
Eine Woche später gingen wir auf den Meeting-Markt (so nennt das meine Frau immer) in der Stadt und parkten nebenan in der Tankstelle.
Zu Fuß konnten wir denn über eine Böschung dorthin gehen.
Da hatte sich ein Pickup ganz am Anfang platziert und eine riesige Lautsprecherbox (im Liegen füllte die die ganze Ladefläche aus) aufgestellt und ließ mit einer unglaublichen Lautstärke Musik laufen.
Meine Frau hat ein noch sehr gutes Gehör und ist gegen solch einen Lärm sehr empfindlich.
Mir hat sie schon richtig leidgetan, daß sie dort vorbeilaufen musste.
Vielleicht können die meisten Leute das irgendwie ausblenden, daß die das gar nicht mehr mitbekommen. Oder sind bereits hörgeschädigt.